Zu den hintersten Winkeln im Deister


Publiziert von Alpenorni , 4. Dezember 2013 um 10:36.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Weser-/Leinebergland
Tour Datum: 3 Dezember 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 720 m
Abstieg: 720 m
Strecke:26,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bhf. Egestorf. Regionalzug hält halbstündlich.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bhf. Egestorf

Einmal vom Schatten zum Licht und wieder zurück :
Die Sonne steht mittlerweile so tief, dass man auf den nordseitigen Aufstiegen zum Deisterkamm zunächst einmal eine gute Stunde durch den schattigen Wald wandert, ehe man, oben angekommen, endlich die ersten wärmenden Strahlen genießen darf. So denn die Sonne scheint !
Noch nicht so arg grau und düster wie in manchen anderen November/Dezember-Zeiten präsentierte sich bislang das Herbst-Winter-Wetter in Norddeutschland. So auch anlässlich dieser Wanderung am und hinein in und hinauf über und dann hinter den Deister, und dort noch etwas hin und her und auf und ab und schließlich wieder retour, das Ganze.
Strecke :
Start am Bhf. Egestorf - Aufstieg entlang des Schleifbachtales zum Stern (372m) auf dem Deisterkamm. Kurz darauf erklimme ich die 107 Stufen des 25m hohen Annaturms (Wendeltreppe) auf dem höchsten Punkt dieses Höhenzugs. Man steht hier also auf (405 plus 25 =) 430m Meereshöhe und hat einen umfassenden Blick in alle Himmelsrichtungen. In weiter Ferne ist sogar der Brocken (1142m) im Harz zu erkennen, während sich im Norden bis zum Horizont die leicht dunstige norddeutsche Tiefebene erstreckt.
Weiter kurz auf dem Kammweg und Abstieg nach Süden zum sehr schön in einem kleinen Wiesental gelegenen Forsthaus Köllnischfeld.
Hier zweigt gen Westen das schattige Tälchen des Schmeergrundes ab. Hatte ich mich eben noch über etwas Sonnenwärme gefreut, so wandere ich nun auf einsamen Forstwegen wieder im kalten Schatten durch den kühlen Grund dahin.
Dass die Gegend hier, jedenfalls unter der Woche, sehr abgelegen und einsam ist, das bestätigt sich auch heute wieder : Ich treffe in den nächsten ca. 4 Stunden nicht einen einzigen anderen Menschen hier an !
Einzig die Rufe der Kolkraben schallen durch den Deisterwald, und ein Schwarzspecht, der König der europäischen Spechte, verrät sich durch seine charakteristischen Flug- und Sitzrufe.
Ansonsten : Einsamkeit und Ruhe pur !
Ich zweige alsdann vom Schmeergrund links ab und nach einigem Auf und Ab mit etlichen schönen Waldbildern in ausgedehnten Buchen- und Fichtenbeständen, öffnet sich nahe Steinriepen die Landschaft wieder. Hier gibt es doch tatsächlich noch etwas Neuland für mich zu holen : In der Nähe des Forsthauses Hemschehausen, das recht idyllisch am Waldesrand liegt, steige ich wieder Richtung Norden bergan auf die Höhen des Steinberges, eines kleinen Bergrückens, der zum Deister gehört. P. 259 ist hier das Etappenziel.
Hier wird es langsam aber sicher etwas zwielichtig, und durch geheimnisvolle Fichtendickungen führt mich ein Forstweg weiter Richtung Nord. Sehr wildreiche Gegend, doch halten sich Wildschweine, Reh- und Rotwild noch in den Tageseinständen auf. Zuletzt strebe ich weglos dem Verbindungsweg Köllnischfeld-Nienstedt entgegen. Dieser letzte Abschnitt war vorher das "Fragezeichen" der Tour, aber problemlos komme ich hier durch hohe Fichtenbestände durch und stoße direkt auf den erwähnten Forstweg.
Nun gilt es, auf Forstwegen wieder nach Norden zum Deisterkamm emporzusteigen, und tatsächlich erreiche ich schließlich ein zweites Mal am heutigen Tag den Annaturm, diesmal also von Süden.
Oben angekommen, ist es noch etwas zu früh für den Sonnenuntergang, aber die Himmelsfärbungen und samtige Fernsichten bezaubern durch eine eigentümliche frühwinterliche Atmosphäre. Während unten in der dem Turm angegliederten Gaststube einige Wanderer bei Speis und Trank hocken, stehe ich wiederum ganz alleine auf dem Aussichtsturm und lasse den Blick schweifen.
Der Tag und das Licht gehen zur Neige und so marschiere ich nun wieder durch die kühlen dunklen Wälder der Nordseite ins Tal hinab - Variante dieses Mal : Abstieg durch das "Wasserrädertälchen" und über Forsthaus Georgsplatz zurück zum Ausgangspunkt, dem Regionalbahnhof Egestorf, wo ich im Dunkeln ankomme und meine Wanderung ein Ende nimmt.


Tourengänger: Alpenorni


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