See Nr.9: Oeschinensee: Kandersteg - Oeschinenensee - Oberbärgli


Publiziert von 6beiner , 31. Oktober 2013 um 22:02.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:31 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:15 km

Vorwort - Wanderbericht - Fazit - Hundeerrungenschaften - Fotos

Vorwort

"Deine Augen sind so blau wie ein Bergsee". Dieser doch etwas abgedroschene Spruch muss seinen Ursprung wohl im Oeschinensee haben, der bestimmt alle überhaupt möglichen Blautöne in sich vereint. Dabei haben wir zwar einen wundernschönen, aber vermutlich den schlechtesten aller Tage im Jahr für diese Wanderung getroffen...
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Wanderbericht

Der Mann im Fernsehen versprach für heute einen schönen Tag, und so habe ich kurzerhand frei genommen, um mit dem Hund eine der letzten Wanderungen dieses Herbstes anzugehen. Die Wahl fiel auf den Oeschinensee ob Kandersteg. Und da es dort eine Seilbahn gibt, wollten wir es eigentlich bis zum Rossbode See schaffen. Da die Seilbahn ihren Betrieb erst um 9 Uhr aufnimmt, konnten wir nahezu ausschlafen, und waren denn auch kurz nach 9 auf dem Parkplatz angekommen. Bloss, da fuhr noch gar nichts. Mal abwarten. Die erste Hürde dann beim bezahlen der Parkgebühr. CHF 4.- für einen ganzen Tag stand da auf der zentralen Parkuhr. Da ich nur einen 5-Liber hatte, wurde der eingeworfen. Die Zeit allerdings nur bis 15 Uhr gutgeschrieben. Naja, ich hoffe mal auf Kulanz des Parkplatzwächters, so denn es einen geben sollte.Mittlerweile ist es 09:15, und die Bahn fährt immer noch nicht. Mal genauer gucken und siehe da: "Bahnbetrieb eingestellt". Da werden Ahanu und ich wohl mit eingener Muskelkraft die ersten Höhenmeter ersteigen müssen.

Es ist wie jedes Mal, die ersten paar 100 Höhenmeter sind anstrengend, und ich frage mich, was ich hier eigentlich tue und ob ich nicht lieber umkehren und gemütlich zuhause auf dem Sofa das faule Leben geniessen soll. Irgendwann ist der innere Schweinehund überwunden, und die Freude über jeden vertilgten Höhenmeter steigt. Nach gut einer dreiviertelstunde sind wir an der Bergstation angekommen und stehen inmitten eines kleinen Skigebietes. Die Schneekanonen warten bereits auf ihren Einsatz, und ein undurchsichtiges Netzwerk von Strassen und Kieswegen legt sich über die Wiesen. Sind die Skipisten in spe überwunden, pilgert man durch ein kleines, fast verwunschenes Waldstück mit üppig überwachesenen Steinen und Felsen, bis wir vor einem Wegweiser mit kryptischen Anweisungen stossen.

Der Plan lautete, hoch über dem See richtung Rossbode See zu wandern, und dem See entlang wieder zurück. Das Schild auf dem Wegweiser weist in die Richtung, in welche wir wollen und faselt etwas von "da kannst du nicht durch, dort auch nicht, wenn du da hin willst, dann aber bitte nicht über dort", und zwar infolge Wartung des Wanderweges. Sehr verwirrend,  und wir gehen lieber mal direkt zum See, anstatt uns in die Höhe zu schrauben und dann doch nicht weiterzukommen. Bald sind wir am Ufer des Oschinensees und merken: aha, dem See entlang kann man nicht gehen, denn dort ist abgesperrt... Also wieder zurück und doch wie geplant den "Höhenweg" erklommen.

Hat man sich in folge der nicht fahrenden Seilbahn mal ins Skigebiet hochgearbeitet, ist alles was folgt angenehm unanstrengend. Die Wege sind manchmal schmal, manchmal breit, aber immer gut begehbar und fordern den Wanderer nicht allzusehr. Dafür bekommt man eine umwerfende Landschaft und einen von verschneiten Bergen eingekesselten See zu sehen! Die Sonne scheint auch, nur ab und an knallt es gehörig: Die Schweizer Luftwaffe, welche in den Überschallbereich wechselt. Ahanu erschreckt jedes mal bis auf's Mark. Die kürzlich angefangene Bachblütentherapie gegen Lärmempfindlichkeit hat wohl nich nicht angeschlagen. Am Himmel zeichnen sich interessante Spruren der Flieger, und wie ich erst zuhause lese, war dies Teil der Abschiedszeremonie der vor einigen Tagen abgestürzten Militär-Piloten.

Wir gelangen zum Oberbärgli, wo einige Männer arbeiten und schuften (vermutlich die Reparatur der Wanderwege). Für den Rossbode See reicht es infolge des Selbstaufstiegs, Ahanu's Limit ist inklusive Rückweg erreicht. Somit bleibt uns nach einer kleinen Pause mit Blick Richtung Blüemlisalp dann auch nur den Weg zurück anzugehen. Unterwegs treffen wir ein paar Wanderer, welche ebenfalls aus dem kryptischen Hinweis beim Wegweiser nicht schlau geworden sind. Auch der Rückweg ist eine Augenweide, und bald sind wir denn auch wieder an der Talstation angelangt und fahren heimwärts.
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Fazit

Ein wunderschöner See in wunderschöner Umgebung. In Frühling und Sommer vermutlich etwas überbevölkert, in der Übergangsjahreszeit aber angenehm ruhig und beschaulich. Durch die teils steil aufsteigenenden Felswände ist dieser See praktisch komplett eingekesselt, was ihm eine spezielle Aura verleit. Wegen der Umwege und verlorenen Zeit durch den Aufstieg haben wir den Rossbode See nicht erreicht. Das ist ein guter Grund, wieder mal hier her zu kommen!
Und: Ich brauche eine neue Kamera. Die jetztige kann die Details und Kontraste einfach nicht annähernd einfangen.
Und als besonderes Schmankerl kam heute Abend während des Schreibens im Schweizer Fernsehen ein Dok-Film über die "Eroberung der Alpen", in welchem Kandersteg, Oeschinersee und Fründe-Huus vorkamen...
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Hundeerrungenschaften

- Ohne Kläffen durch eine überinteressierte Schafherde gelaufen
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Tourengänger: 6beiner


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Kommentare (4)


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silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 31. Oktober 2013 um 22:25
Nehme an Ihr seit den Bergweg hinauf. Fand ich auch anstrengend und sehr schön. Ebenso die Aussicht auf die Almenalp und Co.

Wer zuvor die Kandersteg Webseite nicht besucht muss halt zu Fuss hinauf. Sälber tschuld


6beiner hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Oktober 2013 um 22:39
Ich war gestern sogar auf der Seite der Oeschiner-Seilbahn, um die Abfahrtzeiten anzugucken. Allerdings, ob sie überhaupt fährt hat mich in dem Moment irgendwie nicht interessiert...

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Oktober 2013 um 22:46
Auf der Seite hat es jeweils Infos über die verschiedenen Wegzustände.

6beiner hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. November 2013 um 06:49
Ach, ein bisschen abenteuer und ungewissheit macht es doch spannend und erhält den geist jung :)


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