Chi conosce la Valle di Chiegg?
|
||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Zwei Tage schönes Wetter im Tessin. Es hat vor kurzem weit hinunter geschneit. Frischen, unverfestigten Schnee finde ich heikel wegen Rutschgefahr.
Somit habe ich mir eine Tour bis 1700m ausgesucht.
Am Abend vorher fahre ich nach Gordevio. Der Bus ist besetzt mit Einheimischen. Wir haben es sehr lustig. Es herrscht schwarze Finsternis. Die Anzeige und die Ansage im Bus ist kaputt, oder ausgeschaltet. Zum Glück steigt ein anderer Fahrgast auch in Gordevio aus. Ich nächtige in der Pensione Pergola. Sehr angenehmes Klima und schönes Zimmer.
Ich mag's kaum erwarten, bis es am Morgen losgeht. Aufstieg über Dömna zum Ponte Romano der den Ri di Chiegg überquert. Ich bin noch nicht weit, da stellen sich mir die ersten Hindernisse in den Weg. Mutterkühe belagern den Weg. Ich ziehe es vor, mich in die Farne zu schlagen und die Tiere zu umgehen.
Der Ponte Romano ist ein kühner Bau über einem tiefen Abgrund. Einmal mehr bin ich voller Bewunderung für die Fertigkeiten unserer Ahnen.
Bis nach Cortascia ist der Weg eine Mulattiera, breit und bequem. Dann wird es etwas schwieriger. Man kommt auf dem Weg bei Cortascia zu einem Brunnen und rechts hat es einen Stall. Dort geht man besser rechts, wie es auf der Karte eingezeichnet ist. Ich dachte ich sei schlau und nahm den Direktanstieg zu 947. Dabei musste ich dann mühsam einen Ziegenzaun überklettern. Das, was aussah wie ein Gatter war keins. Leute über 1,80 haben wahrscheinlich keine Mühe.
Von 947 geht's auf einer Wegspur, wie auf der Karte eingezeichnet die Rippe hinauf nach Cortasell. Oberhalb von Cortasell geht's dann in den Wald hinein. Die Angaben auf der Karte sind ziemlich genau. Im Wald hat's auch einige spärliche blaue Markierungen.
Chiegg liegt auf einem Absatz. Herrliche Aussicht. Die meisten Gebäude sind zerfallen. Dann geht der Pfad ins Tal hinein zum ersten Graben. Dort muss man etwas hinunter gehen und findet dann die Wegspur rechts hinaus, die bald in einen sehr schönen breiten Weg übergeht. Von Mergozzo führt der markierte Weg zur Alpe Pizzit. Diese überragt alles. Zu meiner Ueberraschung finde ich dort den Weg markiert nach Brunescio. Dieser scheint erst kürzlich hergerichtet und markiert worden zu sein.
In Brunescio beginnt das Abenteuer. Zu Beginn ist der Weg nach Pisciola sehr breit, doch schon beim Waldrand löst er sich in nichts auf. Hinter mir sind zwei andere Wanderer, die dann aber die Karte konsultieren und sich wahrscheinlich gegen den Weg entschieden haben; jedenfalls hab ich sie nicht mehr gesehen.
Beim Waldrand muss man leicht absteigen und findet dann immer wieder Wegspuren oder ähnliches, die horizontal ins Tal hineingehen. Eine Stelle ist etwas heikel. Ich umgehe sie oben. Kurz vor dem Graben finde ich noch zwei orange Plastikbändel, die mich zuversichtlich stimmen. Es geht schon gegen Abend und dies ist nicht das Gelände, das man sich um diese Zeit wünscht. Beim Tobel ist dann fertig. Nichts. Zum Glück hatte ich in weiser Vorahnung in Brunescio meinen Höhenmesser justiert. Vergleich Karte Höhenmesser: Circa 35 m absteigen und siehe da, ich sehe auf der anderen Talseite einen Weg und auf meiner Seite ein Trasse. Der Weg ist zu Beginn etwas zerfallen, geht dann im Wald aber bald in einen sehr schönen Weg über. Nur der führt nicht, wie auf der Karte eingezeichnet nach Pisciola. Er senkt sich leicht ab. So erreiche ich die Rippe von Pisciola viel zu tief und klettere dann durch den Fels durchsetzten mit Gras und Farn bewachsenen Hang mühsam hinauf bis zur Hütte von Pisciola.
Nun sehe ich schräg unten Chignolè und auch den Beginn eines Weges zwischen den Ruinen. Was ich dann sehe macht mir keine Freude. Mannshohe bis über mannshohe Ginsterbüsche überall. Es ist zu spät um umzukehren. Also muss ich, wenn ich nicht hier oben im Freien übernachten will, vorwärts. Hier bräuchte man eine Kettensäge. Zeitweise sind die Büsche so hoch, dass ich nicht darüber hinweg sehe. Mit Händen und Füssen, hängen bleibend und fallend kämpfe ich mich durch das elende Gebüsch. Manchmal bin ich nahe daran aufzugeben, aber hier drinnen bleiben will ich wirklich nicht. Von Chignolè geht eine Wegspur etwas in das Tobel hinein. Diese erreiche ich präzise, trotz mangelnder Sicht. Ich bin ganz stolz, da ich doch instinktiv irgendwie die ideale Route gewählt habe. Von Chignolè hat es einen Weg hinunter nach Chimoi und nicht, wie in der Karte eingezeichnet nach 852. Von Chimoi gehe ich auf schönem markiertem Höhenweg nach Archeggio.
Archeggio ist ganzjährig bewohnt, hat aber keine Zufahrtsstrasse. Ich treffe auf einen alten Mann, der mich fragt, wo ich denn herkomme. Ich erzähle ihm die Route und er sieht mich ungläubig an. Dann ruft er einen jungen Mann, der auch nach Gordevio absteigt, er solle mich mitnehmen, ich hätte eine Wahnsinnstour gemacht. Der Junge, er nennt sich Geisspeter, hat seine Ziegen hier in der Region. Pisciola- Chignolè, ja das sei nicht gerade eine Autobahn. Zum Glück gehe es hinunter und nicht hinauf. Auf dem gemeinsamen Abstieg nach Gordevio erklärt er mir dann, ich hätte nach Faed absteigen sollen.
Bei Einbruch der Dämmerung bin ich dann müde und glücklich in Gordevio. Der Hausherr findet, nach Chignolè gehe man doch mit dem Helikopter, nicht zu Fuss.
Insgesamt eine tolle Tour. Pisciola Chignolè ist nur für Leute, die sich ein Intensiv-Fitness erlebnis wünschen. (wandern mit Armen und Beinen) Klassierung: T-U = Urwald.
Sonst bleibt man auf dem schönen Weg, der unten an Pisciola vorbeiführt und von Faed aus neu hergerichtet ist. Dieser Weg wurde übrigens so grosszügig gebaut, um mit Pferden Holz aus dem Tal hinaus zu schaffen. In der Region wurde Holzkohle produziert.
Ausrüstung: Karte unerlässlich. Höhenmesser sehr hilfreich (Brunescio-Faed). Justieren nicht vergessen.
Stöcke im oberen Teil der Tour auf rutschigen Laubhängen ebenfalls sehr hilfreich.
Somit habe ich mir eine Tour bis 1700m ausgesucht.
Am Abend vorher fahre ich nach Gordevio. Der Bus ist besetzt mit Einheimischen. Wir haben es sehr lustig. Es herrscht schwarze Finsternis. Die Anzeige und die Ansage im Bus ist kaputt, oder ausgeschaltet. Zum Glück steigt ein anderer Fahrgast auch in Gordevio aus. Ich nächtige in der Pensione Pergola. Sehr angenehmes Klima und schönes Zimmer.
Ich mag's kaum erwarten, bis es am Morgen losgeht. Aufstieg über Dömna zum Ponte Romano der den Ri di Chiegg überquert. Ich bin noch nicht weit, da stellen sich mir die ersten Hindernisse in den Weg. Mutterkühe belagern den Weg. Ich ziehe es vor, mich in die Farne zu schlagen und die Tiere zu umgehen.
Der Ponte Romano ist ein kühner Bau über einem tiefen Abgrund. Einmal mehr bin ich voller Bewunderung für die Fertigkeiten unserer Ahnen.
Bis nach Cortascia ist der Weg eine Mulattiera, breit und bequem. Dann wird es etwas schwieriger. Man kommt auf dem Weg bei Cortascia zu einem Brunnen und rechts hat es einen Stall. Dort geht man besser rechts, wie es auf der Karte eingezeichnet ist. Ich dachte ich sei schlau und nahm den Direktanstieg zu 947. Dabei musste ich dann mühsam einen Ziegenzaun überklettern. Das, was aussah wie ein Gatter war keins. Leute über 1,80 haben wahrscheinlich keine Mühe.
Von 947 geht's auf einer Wegspur, wie auf der Karte eingezeichnet die Rippe hinauf nach Cortasell. Oberhalb von Cortasell geht's dann in den Wald hinein. Die Angaben auf der Karte sind ziemlich genau. Im Wald hat's auch einige spärliche blaue Markierungen.
Chiegg liegt auf einem Absatz. Herrliche Aussicht. Die meisten Gebäude sind zerfallen. Dann geht der Pfad ins Tal hinein zum ersten Graben. Dort muss man etwas hinunter gehen und findet dann die Wegspur rechts hinaus, die bald in einen sehr schönen breiten Weg übergeht. Von Mergozzo führt der markierte Weg zur Alpe Pizzit. Diese überragt alles. Zu meiner Ueberraschung finde ich dort den Weg markiert nach Brunescio. Dieser scheint erst kürzlich hergerichtet und markiert worden zu sein.
In Brunescio beginnt das Abenteuer. Zu Beginn ist der Weg nach Pisciola sehr breit, doch schon beim Waldrand löst er sich in nichts auf. Hinter mir sind zwei andere Wanderer, die dann aber die Karte konsultieren und sich wahrscheinlich gegen den Weg entschieden haben; jedenfalls hab ich sie nicht mehr gesehen.
Beim Waldrand muss man leicht absteigen und findet dann immer wieder Wegspuren oder ähnliches, die horizontal ins Tal hineingehen. Eine Stelle ist etwas heikel. Ich umgehe sie oben. Kurz vor dem Graben finde ich noch zwei orange Plastikbändel, die mich zuversichtlich stimmen. Es geht schon gegen Abend und dies ist nicht das Gelände, das man sich um diese Zeit wünscht. Beim Tobel ist dann fertig. Nichts. Zum Glück hatte ich in weiser Vorahnung in Brunescio meinen Höhenmesser justiert. Vergleich Karte Höhenmesser: Circa 35 m absteigen und siehe da, ich sehe auf der anderen Talseite einen Weg und auf meiner Seite ein Trasse. Der Weg ist zu Beginn etwas zerfallen, geht dann im Wald aber bald in einen sehr schönen Weg über. Nur der führt nicht, wie auf der Karte eingezeichnet nach Pisciola. Er senkt sich leicht ab. So erreiche ich die Rippe von Pisciola viel zu tief und klettere dann durch den Fels durchsetzten mit Gras und Farn bewachsenen Hang mühsam hinauf bis zur Hütte von Pisciola.
Nun sehe ich schräg unten Chignolè und auch den Beginn eines Weges zwischen den Ruinen. Was ich dann sehe macht mir keine Freude. Mannshohe bis über mannshohe Ginsterbüsche überall. Es ist zu spät um umzukehren. Also muss ich, wenn ich nicht hier oben im Freien übernachten will, vorwärts. Hier bräuchte man eine Kettensäge. Zeitweise sind die Büsche so hoch, dass ich nicht darüber hinweg sehe. Mit Händen und Füssen, hängen bleibend und fallend kämpfe ich mich durch das elende Gebüsch. Manchmal bin ich nahe daran aufzugeben, aber hier drinnen bleiben will ich wirklich nicht. Von Chignolè geht eine Wegspur etwas in das Tobel hinein. Diese erreiche ich präzise, trotz mangelnder Sicht. Ich bin ganz stolz, da ich doch instinktiv irgendwie die ideale Route gewählt habe. Von Chignolè hat es einen Weg hinunter nach Chimoi und nicht, wie in der Karte eingezeichnet nach 852. Von Chimoi gehe ich auf schönem markiertem Höhenweg nach Archeggio.
Archeggio ist ganzjährig bewohnt, hat aber keine Zufahrtsstrasse. Ich treffe auf einen alten Mann, der mich fragt, wo ich denn herkomme. Ich erzähle ihm die Route und er sieht mich ungläubig an. Dann ruft er einen jungen Mann, der auch nach Gordevio absteigt, er solle mich mitnehmen, ich hätte eine Wahnsinnstour gemacht. Der Junge, er nennt sich Geisspeter, hat seine Ziegen hier in der Region. Pisciola- Chignolè, ja das sei nicht gerade eine Autobahn. Zum Glück gehe es hinunter und nicht hinauf. Auf dem gemeinsamen Abstieg nach Gordevio erklärt er mir dann, ich hätte nach Faed absteigen sollen.
Bei Einbruch der Dämmerung bin ich dann müde und glücklich in Gordevio. Der Hausherr findet, nach Chignolè gehe man doch mit dem Helikopter, nicht zu Fuss.
Insgesamt eine tolle Tour. Pisciola Chignolè ist nur für Leute, die sich ein Intensiv-Fitness erlebnis wünschen. (wandern mit Armen und Beinen) Klassierung: T-U = Urwald.
Sonst bleibt man auf dem schönen Weg, der unten an Pisciola vorbeiführt und von Faed aus neu hergerichtet ist. Dieser Weg wurde übrigens so grosszügig gebaut, um mit Pferden Holz aus dem Tal hinaus zu schaffen. In der Region wurde Holzkohle produziert.
Ausrüstung: Karte unerlässlich. Höhenmesser sehr hilfreich (Brunescio-Faed). Justieren nicht vergessen.
Stöcke im oberen Teil der Tour auf rutschigen Laubhängen ebenfalls sehr hilfreich.
Tourengänger:
Regula52

Communities: Ticino Selvaggio
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (1)