Garzen 2710m mit Hund

Garzen 2710m mit Hund

Der Garzen liegt in der Bergketten zwischen dem Wildgärst und dem Wandelhorn. Von Süden gesehen blickt man auf eine eher unscheinbare Erhebung mit einer steilen Grasflanke. Um so imposanter ist der Anblick von Norden. Eine riesige, senkrecht Felswand, macht eine Besteigung ohne zu klettern scheinbar unmöglich.

Nach drei langen, sehr arbeitsreichen Wochen, wollte ich genau diesen Gipfel heute besteigen. Obwohl seit den letzten Niederschlägen auf der schattigen Nordseite recht viel Schnee lag, machte ich mich auf den Weg. Für eine Bergwanderung allerdings mit recht viel Material.

Zur Sicherheit Schneeschuhe. O.k. wenn so viel Schnee liegt, dass ich diese Dinger benötige, ist eine Besteigung nicht möglich. Mache dann eben etwas anderes. Zusätzlich packe Steigeisen und Eispickel ein. Die könnten ev. noch von Nutzen sein.

Der Tag hat bereits einige Stunden hinter sich und das Tageslicht hat bereits seine volle stärke entwickelt, als ich in der Schwarzwaldalp eintreffe.

Vom grossen Parkplatz in der Schwarzwaldalp, wandere ich erst in, nordöstlicher Richtung der Brochhütte P.1499 entgegen. Ich wandere aber nicht bis zur Hütte. Ungefähr auf einer Höhe von 1490m verlasse ich die Bergstrasse zur Hütte nach links und kürze so ab. Durch eine sich nach oben verengende Waldschneise, treffe ich nach guten 70 Höhenmeter wieder auf die Bergstrasse.

Ab jetzt wandere ich in nordwestlicher Richtung, gemütlich aufwärts. Die Alpstrasse gibt mir den Weg vor. Die Alp Pfanni liegt schon einige Zeit hinter mir, als ich auf die Alphütten im Obersten Breitenboden P.2048 treffe.

Nun beginnt der eigentliche Teil, das heisst der technisch anspruchsvolle Teil, meiner Tour. Weglos geht es weiter. Rechts vom östlichsten Bachausläufer der die Alp Breitenboden entwässert, wandere ich unwegsam in den Talkessel bis zu Schäreni P.2255 hinein.

Zwischen der Alp Breitenboden und Schäreni, dominieren nicht all zu steile Grasflanken, die an einigen Stellen durch Schuttbänder unterbrochen sind, das Gelände.

Es folgt der anspruchsvollste Abschnitt der Garzenbesteigung. Durch sehr steiles und häufig exponiertes Schrofengelände geht es durch die Südwand „Garzenweng“ dem Gipfel entgegen. Von P.2255 steige ich erst in nordwestlicher Richtung, mir den besten Weg suchend, dem Felsband welches auf 2400m den Weg versperrt, entgegen.

Am westlichen Ende des Felsbandes, kann man dieses gut überwinden. Der mögliche Durchschlupf befindet sich genau bei der Höhenangabe 2400 in der LK. Nach dem ich das Felsband durchquert habe, biege ich auf 2460m nach rechts ab und quere oberhalb der Felsen nach Osten zum gut erkennbaren flachen Sattel. Die Hauptschwierigkeiten sind hier fürs erste vorbei.

Nun im zickzack durch die flachere Südostflanke dem Gipfel entgegen. Etwas nordwestlich des Gipfels treffe ich auf den Garzen Nordostgrat. Diesem folge ich bis zum Gipfel, ein kleines Felsplateau.

Die Südostflanke ist durch Geröll und Schutt geprägt. Erst in Gipfelnähe zeigen sich ein paar wenige, festere Felsen. Dies kann ich von Nordwesten her kommend ohne Probleme über ein schmales Band zum Gipfel des Garzen P.2710 queren.

Der Abstieg erfolgt mehrheitlich via Aufstiegsroute.

In dem Schuttgelände der Südostflanke erleichtert der bereits liegende Schnee den Abstieg ungemein. Im Gegensatz dazu werden die vereinzelten Schneeflecken in dem steilen Schrofengelände unterhalb 2400m in der Südflanke hinderlich. Der schmelzende Schnee und das dadurch nasse Gras, macht den Abstieg äusserst rutschig und heikel.

Deshalb entschliesse ich mich, bevor ich in die Flanke einsteige, die Steigeisen zu montieren und den Eispickel zur Hand zu nehmen.

Mit diesen Hilfsmitteln, kann ich schliesslich ohne grosse Probleme durch die Flanke absteigen.

Unten angekommen wird das Gelände wieder einfacher und ab der Alp Breitenboden, folge ich bis zum P.1645 unterhalb Pfanni, wieder der Alpstrasse.

Hier verlasse ich die Strasse und steige wenig Meter südwestwärts zum Pfannibach hinunter. Eine kleine Brücke ermöglicht eine Überquerung das Bachs.

Über die Brücke, auf der anderen Seite des Bachlaufs hoch und hinaus auf eine Alpwiese. Die letzten Meter meiner Tour verlaufen nach Südosten, in der Alpwiese hinunter zur Schwarzwaldalp.

Eine tolle Herbstbergtour geht zu Ende.

Schwarzwaldalp 1456m

Garzen 2710m

Bis zur Alp „Im Obersten Breitenboden“ technisch unschwieriges „T1“ Gelände. Aufstieg erfolgt mehrheitlich auf einer gut ausgebauten, befestigten Bergstrasse.

Süd-, Südostflanke des Garzen meist sehr steiles und ausgesetztes Schrofengelände „T5“ das Trittsicherheit erfordert.

Bergwanderausrüstung

(Eispickel und Steigeisen sind bei guten und trockenen Verhältnissen nicht notwendig?

Schwarzwaldalp

• Tolle Herbsttour auf einen wunderbaren Aussichtspunkt
• Genialer Tiefblick vom Garzen hinunter zur Oltscheren
• Selten begangene Bergtour
• Zum Garzen hoch recht anspruchsvolles Gelände
• Für berggängige Hund kein grösseres Probelm
• Achtung: Wild
• Bei Nässe nicht zu empfehlen
• Sehr abwechslungsreiche Tour im Schatten der Wetterhorngruppe.

Schwarzwaldalp P.1456, Ahoren, Bränd, P.1645, P.1707, Pfanni, P.1780, P.1907, P.2009, Im Obersten Breitenboden P.2048, P.2255, Garzen Südflanke, Garzen Südostflanke, Garzen P.2710, zurück auf selbem Weg bis P.1645, dann Pfannibach und über Alpweide in südöstlicher Richtung abwärts, Schwarzwaldalp P.1456

Wildgärst

Grindelgrat

Tschingel

Angegebene Zeit inkl. Pausen