Eingehtour zum Pollux

Nach einem Jahr Hochtourenabstinenz sollte meine erste Tour mit Eugen auf den Pollux gehen. Vor 12 Jahren war ich zum letzten Mal dort oben gewesen und hatte die Tour nur in bester Erinnerung.
Sogar Eugen wollte es an diesem Morgen locker angehen lassen und so fuhren wir beide (!) erst einmal mit dem Zug nach Zermatt und dann mit der ersten Seilbahn zum Klein Matterhorn.
Dort angekommen empfing uns ein recht frischer, nein ein kalter Wind. Zugunsten Eugens neuer Spiegelreflexkamera hatten wir beide an wärmender Kleidung und Proviant gespart um das Erlebte in bester Bildqualität für die Nachwelt zu verewigen.
Zügigen Schrittes gingen wir von der Station weg auf festem Firn über das Breithornplateau Richtung Schwarztor zum Pollux hin. Dass es fast die ganze Zeit bergab ging, störte mich überhaupt nicht, nein, es beflügelte sogar meinen Schritt und - wer denkt schon so früh am Morgen an den lästigen Gegenanstieg, der uns bei der Rückkehr erwartet? An einem so schönen Tag wie dem unseren waren wir leider nicht die einzigen, die in dieser wunderschönen Gegend unterwegs waren und so traf man sich am Pollux, einige wollten Richtung Roccia Nera und natürlich viele zum Castor.
Egal - am Fuße des Pollux angekommen ging es erst mal in leichter Kletterei die Felsen hoch. Irgendwann kamen wir dann an die mit Fixseilen gesicherte Schlüsselstelle über plattigem Felsen. Wie gut, dass diese Seile dort hängen, denn ohne wäre das Klettern in den dicken Bergschuhen doch recht schwierig geworden! Nach einer weiteren versicherten Passage erreichten wir die Madonnen Statue und von da ging es einen kurzen Firngrat zum Gipfel empor, den wir nach fast zweieinhalb Stunden erreichten.
Den Gipfel hatten wir an dem Tag ganz für uns alleine! Kalt war es eigentlich nicht und so blieben wir  lange dort oben und warteten immer wieder, dass die Wolken den Blick auf die Umgebung freigaben. Eugen legte sich mächtig ins Zeug und schoß jede Menge Bilder, auch ich durfte mal die Kamera übernehmen und machte so das Beweisfoto, dass wir zu zweit unterwegs waren!
Auf dem Rückweg dachten wir kurz drüber nach, Richtung Castor zu gehen, als wir aber ständig in einer Wolke waren, verwarfen wir den Gedanken dann doch und hielten uns Richtung Bahnstation. Von dort wurden wir äußert komfortabel nach Zermatt zurück gebracht.
Alles in allem war es eine äußerst lohnenswerte, abwechslungsreiche Tour, die wir in vollen Zügen genossen haben!