Schrandele über dem Schwarzenbergferner


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 17. Oktober 2013 um 17:55.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:15 Mai 2013
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:00

Am 15.05.13 brach ich um 06.05 Uhr an der Amberger Hütte Richtung Schwarzenbergferner auf. Es war sehr windig, die Wolken zogen die Gipfel streifend schnell vorbei. Ich war zu Fuß unterwegs, was mühsam war, da ich ab ca. 2300m meist in den harschigen Schnee einbrach. Das ging bis zum oberen Ende des Gletschers, an dessem rechten Rand ich nach einem Steilaufschwung entlangging. Er ist ziemlich flach, was eine relativ lange Wegstrecke bedeutete. Unterwegs sah ich rechts eine steile Schneerinne, die etwas unter dem Gipfel der Nördlichen Wildgratspitze zu ihrem NW-Grat führt. Ich dachte mir, vielleicht kann ich da aufsteigen, um den höchsten Punkt zu erreichen. Zunächst aber steuerte ich das Schrandele an.

Ich stieg nach rechts über einen steilen Hang in die Rinne unterhalb der Scharte im Südwestgrat ein. Als hartgefrorender, von einem Schneerutsch geglätteter Firn zu begehen war, wich ich nach links in die wenig schwierigen Felsen aus u. erreichte zuletzt über steilen Firn (mindestens 40°) den SW-Grat. Der Himmel war inzwischen zugezogen, der angestrebte Gipfel verschwand in Wolken. Ich musste am Grat wegen schroffer Felsen nach links in die schneebedeckte Flanke ausweichen. Die meiste Zeit stieg ich neben dem Grat durch steilen Schnee auf. Der Nebel schuf eine etwas düster-bedrohliche Simmung. Ich ließ mich aber davon nicht beirren u. erreichte schließlich um 11.55 Uhr den schmalen Gipfel, auf dem ein Kreuz steht.

Bald stieg ich wieder auf meiner Spur zur Scharte ab. Ich wollte noch die Nördliche Wildgratspitze "mitnehmen". Ich ging rechts unterhalb des Grates entlang, da das einfacher war. Schießlich stieg ich wieder zum Grat auf u. musste einem Felsturm wegen des Schnees etwas schwierig wenige Meter in die östliche Steilflanke absteigend ausweichen. Wieder am Grat unterwegs, erreichte ich eine Graterhebung, die ich aus einiger Entfernung für den Gipfel gehalten hatte. Entgeistert entdeckte ich dann in einiger Entfernung den richtigen Gipfel. Unter mir sah ich steil abfallende, plattige Felsen. Das Abklettern schien mir zu heikel u. so drehte ich um. Ich ging meinen Spuren entlang zurück, bis ich eine Möglichkeit fand, einen steilen Schneehang zum Gletscher abzusteigen. Ca. 15.30 Uhr begann der Rückweg über den Gletscher. An der morgens entdeckten Rinne ging ich vorbei. Ich war zu sehr geschafft, um noch motiviert zu sein, die Nördl. Wildkarspitze über sie zu erreichen zu wollen. Das Wetter war auch nicht motivierend. Ich hätte einfach nach dem Abstieg vom Schrandele in die Scharte unter ihm direkt zum Gletscher absteigen u. diese Rinne wieder aufsteigen sollen.

Als ich an der Hütte ankam, war es schon nach 18.00 Uhr.






Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Kommentar hinzufügen»