Endlich auf dem Ruchen (2441 müM)


Publiziert von pepe66 , 24. September 2013 um 20:26.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 5 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Westcouloir

Die Besteigung des Ruchen-Gipfels des Mürtschenstock war meine persönliche Herausforderung seit Sommer 2012. Schroffe, markante Gebirge ziehen mich einfach an. Zwei Versuche letztes Jahr schlugen fehl (Weg nicht gefunden, dann Schnee), und erst am 5. September 2013 hatte ich meinen grossen Tag. Nur gerade 35 Einträge zieren das Gipfelbuch dieses Jahr.  Wieso so wenige? --- Steinschlaggefahr, kein Weg, überall rutschig unter den Füssen und oft lose Griffe beim Kraxeln. Zudem ist es ein wirklich langer Marsch und oberhalb 2000m praktisch immer ausgesetzt.

An diesem perfekten Spätsommertag marschierte ich um 6:40 ab Parkplatz Talhütten (1116 müM) und erreichte das untere Ende der Geröllhalde oberhalb Alp Hummel (1700 müM) etwa um 8:15. Auf etwa 2000 müM markiert ein Felsriegel das Ende des langen Geröllfeldes (um 9:30). Erstes, leichtes Klettern war angesagt. Ich hatte inzwischen vor mir zwei Berggänger bemerkt, die sich im Aufstieg eher links vom Geröllkanal des Westcouloirs hielten, während ich mich, entsprechend meinen hikr-Informationen rechts (südlich) über die Grassflanken hinaufarbeitete (siehe meine Route im Foto; keine Garantie, dass es die beste ist). Ich unterhielt mich mit dem jungen Paar unterhalb der Scharte, wo die rund 30m Stahlseil installiert sind. Beide hatten schon vorher begonnen, sich als Zweierseilschaft mit Schlingen zu sichern. Wir passierten die Scharte um 11:00 und machten den Rest des Aufstieges gemeinsam. Einige, aber zu wenige Steinmandli markierten die Route, die zuerst auf der rechten Seite der Krete über steile Grashänge mit recht guten Tritten hinaufführte, dann im felsigen Teil aber wieder links der Krete verlief. Wir waren froh uns gegenseitig beim Finden des "Weges" unterstützen zu können. Eine Stelle links des Grates verlangte nochmals leichteres Klettern. Wir erreichten den Gipfel um 11:45, und wurden mit einer monumental schönen Aussicht in allen Himmelsrichtungen belohnt.

Der Abstieg auf der selben Route war nicht zu unterschätzen und verlangsamte sich für uns zusätzlich: Trotz Steinmandlis, hatten wir Mühe den Weg zurück zur Scharte auf Anhieb zu finden, und zweitens mussten wir streckenweise Wartezeiten einschalten, weil das Risiko zu gross war, uns gegenseitig mit Steinschlag zu beglücken. Unterhalb 1900 müM erlaubt Geröllsurfen ein etwas schnelleres Fortkommen.

Zusammenfassend: Ein grossartiges Bergerlebnis, das man nicht unterschätzen sollte, wenn man, wie ich, nicht sehr erfahren ist. Gutes, trockens Wetter ist Bedingung und genügend Zeit ist einzuplanen. Ich habe meine zwei Trekking-Stöcke unten in der Geröllhalde bis auf die Höhe des Felsriegels (2000 müM) gut gebrauchen können. Meiner Ansicht nach gibt es absolut keinen erkennbaren Weg bis unterhalb der Scharte; oberhalb der Scharte ja. Die zusammenfassend angegebene Zeit von 8 Stunden ab und zurück nach Talhütten beinhaltet alle Marschpausen, aber nicht die grosse Mittagspause auf dem Gipfel, sowie das Abwarten zum Vermeiden von Steinschlag und sonstiges Trödeln.

Tourengänger: pepe66


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