Trans Swiss Trail «2» Porrentruy-Mendrisio, Etappe 16 Sörenberg-Giswil

Halbzeit! Nach ziemlich genau einem Jahr haben wir nun mit 257 km die Hälfte der Strecke von Porrentruy bis Mendrisio zurückgelegt. Unsere treuen Leser erinnern sich: Am 25. August 2012 wanderten wir in Pruntrut los und machten uns an die grosse Strecke ins weit entfernt scheinende Südtessin. Das Ganze ist eine Riesenfreude. Es ist an der Zeit, mal mit Zitaten um sich zu werfen, als arrogan ähm, arrivierter Bildungsbürger. «Nur wo du zu Fuss warst, bist du auch wirklich gewesen.» Diesen Ausspruch von Goethe kann man wohl als bekannt voraussetzen. Das. Gleiche, etwas moderner formuliert, meint Georges Duhamel, ein französischer Schriftsteller: «Die Landschaft erobert man mit den Schuhsohlen, nicht mit den Autoreifen.» Was soll man sagen? Es stimmt! Genau wie das bekannte «Der Weg ist das Ziel» von Konfuzius. Schon immer sagte man sich, man sollte mal dort oder dort wandern, z. B. im Emmental, in St. Ursanne, was weiss ich… und… WIR HABEN ES GETAN!! Unvergessliche Eindrücke bleiben uns, wie vielgestaltig ist auch unser doch so kleines Land!

So, jetzt mal fertig ausgeholt. Nun erst mal vorab nehmen. Noch steht uns ja die zweite Hälfte erst bevor – erfreulicherweise.

Wir reisen also wieder nach Sörenberg und setzen unseren heutigen 16. Teilabschnitt dort fort. Heute ist das Eidgenössische Schwingfest in Burgdorf, und wir umfahren daher Burgdorf und Bern weiträumig. Wir wählen unsere Anreise via Luzern.

Da es ein schöner Tag ist am heutigen Samstag, ist das Postauto von Schüpfheim nach Sörenberg volllgestopft wie ein Ghüdersack. Doch weil es ja viele Wanderwege gibt in diesem riesigen Wandergebiet, sind wir auf dem Weg zum Glaubenbielenpass wieder praktisch alleine.

Von einem schönen Panorarama begleitet, erreichen wir die Panoramastrasse beim Postautohalt Glaubenbielen. Dort herrscht ein ziemlicher Betrieb. Nun weicht die ausgeschilderte Route etwas ab von der ursprünglichen, die in der Trans-Swiss-Trail-Karte und im entsprechenden App eingetragen ist. Wir werden zu einem Abstecher über die Jänzimatt gewiesen. Ganz bestimmt ein Gewinn! Die Jänzimatt mit dem Alphof, der Kapelle und dem Seeli sind wunderschön.

Auf dem ebenso schönen Weg wandern wir zunächst in Richtung Fontanen, bevor die Route Nr. «2» eine Spitzkehre macht und sich unter dem Giswilerstock, diesem wirklich beeindruckenden Felsmocken, nach Alpoglen wendet.

Auf einem Übergang mit Weide-Drehkreuz erreichen wir unser heutige Höchsthöhe von 1735 M. ü. M., welche etwas höher liegt als die auf dem angegebenen offiziellen Weg.

«Von nun an gings bergab!» Schon wieder ein Zitat, diesmal von Hildegard Knef. «Bergab» allerdings nicht im moralischen Sinn  :-). Auf der Sitzbank beim Kreuz von Alpoglen machen wir eine längere Rast. Die dominierenden Felsmassen vom Giswilerstock imponieren einen sehr. Nicht weit von uns erblicken wir ein Murmeltier, welches sich auf der Alpwiese tummelt. Vor uns haben wir einen wunderbaren Ausblick auf den Sarnersee mit dem Stanserhorn im Hintergrund.

Nun machen wir uns an den Abstieg. Meist ist das Gefälle nicht übermässig gross. Die über 1200 Höhenmeter nach Giswil hinunter sind gut machbar. Lediglich die asphaltierten Strassen vor dem Dorf sind hie und da etwas steil.

Vor Kleinteil sehen wir auf einer Weide zwei Rehkitze. Frosch, Murmeltier, Rehkitze: Heute ist ein regelrechter Wildlife-Tag!

Im empfehlenswerten Restaurant Bahnhof feiern wir abschliessend unsere Halbzeit auf dem Trans Swiss Trail.

Hier ist die Liste der bisherigen Berichte über unser Trans-Swiss-Trail-Wanderprojekt.