Haut de Cry (2969.2m): Versant S
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Bei einer Fahrt von Martigny Richtung Sion wird der Blick plötzlich von einem riesigen Bergmassiv gefangen, das sich nördlich über dem Rhônetal um 2500m erhebt: dem Haut de Cry mit seiner gewaltigen, rund 1700m hohen Südflanke. „Il ne suffit pas d’être alpiniste...“, „...seul le véritable montagnard réussira la course projetée“, schreibt Maurice Brandt in seinem Einleitungstext zum „versant S“ des Haut de Cry auf S. 507 seines Führers. Wer eine Durchsteigung dieser Flanke ernsthaft in Betracht zieht, liest besser nicht weiter...
Nach Diskussionen mit Zaza, der mich ursprünglich auf die S-Flanke aufmerksam gemacht hatte und sich Route 965 zum Ziel gesetzt hat, entschied ich mich für Route 966 mit Start in Chamoson und Abstieg über die NE-Flanke hinunter nach Ardon. Wegen Baurbeiten zwischen Ardon und Chamoson bis Dezember 2008 wird Letzteres mit umgeleitetem Postauto bis dann frühestens um 8.08 erreicht.
Route: Vom Friedhof zuerst auf der Strasse, dann auf einem Weg durch die Rebberge nach Neimia und auf einer Fahrstrasse bis zum Bach Le Tsene. Der eingezeichnete Pfad E des Bachs verläuft sich rasch in undurchdringlichem Unterholz, auch der Aufstieg entlang dem Bachlauf – wie bei M. Brandt beschrieben – scheint wenig vielversprechend zu sein. Besser quert man den Bach und folgt dem Weg bis ca. P. 1062 und steigt dann auf der Krete Richtung NNW, bis man auf den Pfad trifft, der über Bacha zu P. 1403 führt. Von hier durch sperrigen Wald ruppig nach NW zu einer Rampe, die den Zugang zum Steilwald von Luis W von Creux de Morin ermöglicht. Diesen durchmisst man ansteigend nach WNW z.T. entlang Wildwechsel (Steinböcke) und einige Gräben querend (z.T. heikel) und gelangt so in einen grösseren Graben, der parallel zur Hauptschlucht hinaufführt und zuoberst die Querung nach NW in diese ermöglicht (Steinschlag durch Steinböcke). Dem Bach entlang und über eine kurze Stufe (II) unter den Wasserfall La Gure. Nach W auf einem grasigen Schrofenband sehr ausgesetzt auf die von Tita di Larzes (2034) heraufziehende Krete und über diese nach NE hinauf und zurück zum Bachgraben über dem Wasserfall (2 gelbe Pfeile), den man aufsteigend nach E quert. Nun flacher (z.Z. grösstenteils harter Altschnee) durch das sichelförmige Tälchen von Sécheralle zum Sattel S von P. 2600 und weiter nach NW über abschüssige u. z.T. schiefrige Schuttbänder zu einem weiteren Sattel in dem vom E-Grat zwischen der Pointe Médiane und dem Hauptgipfel nach S hinunterziehenden Grat. U.a. wegen durch Nebel bedingt schlechter Sicht verzichtete ich auf den Aufstieg entlang der Hauptroute durch das Couloir W davon und stieg gemäss Variante 966b auf Schuttbändern und Altschneeresten über Les Tsarmettes (Steinschlag durch Schneeschmelze) zum W-Grat und über diesen (I-II, brüchig) auf den Hauptgipfel, 6-8h. Der letzte Eintrag im Gipfelbuch stammt von Zaza, der am 9.3.2008 mit Schneeschuhen von Ardon aufgestiegen war.
Abstieg: kurz entlang dem E-Grat, dann auf Pfadspuren in die NE-Flanke und auf Geröll zu den grossen Altschneefeldern, auf denen bequem abgerutscht werden kann (aktuell noch fast bis ca. 2000m). Dann auf dem markierten Bergweg über Itre de Bouis, Chalet d’Einzon, L’Airette und zuletzt wieder durch Rebberge hinunter nach Ardon-Ballavaud, 3-4h, insgesamt 9-12h.
Die Route wurde gemäss alter Klassifikation mit RE (randonneur expérimenté) bzw. BG (Berggänger) bewertet, was in diesem Fall mindestens T6+ entsprechen dürfte (inoffizielle Bewertungsempfehlung). Nur bei sicherem Wetter einsteigen, da ein Rückzug an sich problematisch und bei Gewittern wegen Sturzbächen sogar unmöglich sein dürfte. Insgesamt anspruchsvolle und sehr heikle Tour.
Material: altes Eisgerät für rutschige Gesteinspassagen (Lehm, Schutt, Schiefer), steiles Gras und Altschneefelder; für Seilschaft Reepschnur, 1-2 Express und 2-3 Kk und Friends ev. hilfreich.
Nach Diskussionen mit Zaza, der mich ursprünglich auf die S-Flanke aufmerksam gemacht hatte und sich Route 965 zum Ziel gesetzt hat, entschied ich mich für Route 966 mit Start in Chamoson und Abstieg über die NE-Flanke hinunter nach Ardon. Wegen Baurbeiten zwischen Ardon und Chamoson bis Dezember 2008 wird Letzteres mit umgeleitetem Postauto bis dann frühestens um 8.08 erreicht.
Route: Vom Friedhof zuerst auf der Strasse, dann auf einem Weg durch die Rebberge nach Neimia und auf einer Fahrstrasse bis zum Bach Le Tsene. Der eingezeichnete Pfad E des Bachs verläuft sich rasch in undurchdringlichem Unterholz, auch der Aufstieg entlang dem Bachlauf – wie bei M. Brandt beschrieben – scheint wenig vielversprechend zu sein. Besser quert man den Bach und folgt dem Weg bis ca. P. 1062 und steigt dann auf der Krete Richtung NNW, bis man auf den Pfad trifft, der über Bacha zu P. 1403 führt. Von hier durch sperrigen Wald ruppig nach NW zu einer Rampe, die den Zugang zum Steilwald von Luis W von Creux de Morin ermöglicht. Diesen durchmisst man ansteigend nach WNW z.T. entlang Wildwechsel (Steinböcke) und einige Gräben querend (z.T. heikel) und gelangt so in einen grösseren Graben, der parallel zur Hauptschlucht hinaufführt und zuoberst die Querung nach NW in diese ermöglicht (Steinschlag durch Steinböcke). Dem Bach entlang und über eine kurze Stufe (II) unter den Wasserfall La Gure. Nach W auf einem grasigen Schrofenband sehr ausgesetzt auf die von Tita di Larzes (2034) heraufziehende Krete und über diese nach NE hinauf und zurück zum Bachgraben über dem Wasserfall (2 gelbe Pfeile), den man aufsteigend nach E quert. Nun flacher (z.Z. grösstenteils harter Altschnee) durch das sichelförmige Tälchen von Sécheralle zum Sattel S von P. 2600 und weiter nach NW über abschüssige u. z.T. schiefrige Schuttbänder zu einem weiteren Sattel in dem vom E-Grat zwischen der Pointe Médiane und dem Hauptgipfel nach S hinunterziehenden Grat. U.a. wegen durch Nebel bedingt schlechter Sicht verzichtete ich auf den Aufstieg entlang der Hauptroute durch das Couloir W davon und stieg gemäss Variante 966b auf Schuttbändern und Altschneeresten über Les Tsarmettes (Steinschlag durch Schneeschmelze) zum W-Grat und über diesen (I-II, brüchig) auf den Hauptgipfel, 6-8h. Der letzte Eintrag im Gipfelbuch stammt von Zaza, der am 9.3.2008 mit Schneeschuhen von Ardon aufgestiegen war.
Abstieg: kurz entlang dem E-Grat, dann auf Pfadspuren in die NE-Flanke und auf Geröll zu den grossen Altschneefeldern, auf denen bequem abgerutscht werden kann (aktuell noch fast bis ca. 2000m). Dann auf dem markierten Bergweg über Itre de Bouis, Chalet d’Einzon, L’Airette und zuletzt wieder durch Rebberge hinunter nach Ardon-Ballavaud, 3-4h, insgesamt 9-12h.
Die Route wurde gemäss alter Klassifikation mit RE (randonneur expérimenté) bzw. BG (Berggänger) bewertet, was in diesem Fall mindestens T6+ entsprechen dürfte (inoffizielle Bewertungsempfehlung). Nur bei sicherem Wetter einsteigen, da ein Rückzug an sich problematisch und bei Gewittern wegen Sturzbächen sogar unmöglich sein dürfte. Insgesamt anspruchsvolle und sehr heikle Tour.
Material: altes Eisgerät für rutschige Gesteinspassagen (Lehm, Schutt, Schiefer), steiles Gras und Altschneefelder; für Seilschaft Reepschnur, 1-2 Express und 2-3 Kk und Friends ev. hilfreich.
Tourengänger:
lorenzo

Communities: T6
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Kommentare (17)