Die 3-fache Wasserscheide am Pass Lunghin ist ja bereits ausreichend dokumentiert, aber nachdem wir vor geraumer Zeit die Rheinquelle erwandert haben, wäre nun die Gelegenheit gegeben, dies mit der Innquelle zu versuchen. Und so ganz nebenbei darf man auch auf einen prima Aussichtsberg steigen.
Von Maloja folgen wir dem Wanderweg zum Lägh dal Lunghin, wir genwinnen schnell an Höhe und damit auch recht zügig eine schöne Aussicht. Am See selbst erwartet uns ein ein sehr schönes alpines Ambiente am Fuß des Piz Grevasalvas. Auch hier ist die Orinetierung nicht schwer, nach Westen geht's weiter zum Pass Lunghin, wo eben jeder Wassertropfen sich entscheiden muss, will er in's Mittelmeer, in die Nordsee oder halt via Niederbayern in's Schwarze Meer.
Der Aufstieg zum Piz Lunghin, weiss-blau-weiss markiert führt nun recht anregend am Grat entlang Richtung Süden zum Gipfel mit 1a Panorama. Das ist doch mal ein Plätzchen für eine ausgiebige Rast.
Im Abstieg biegen wir vom Grat recht zeitig nach rechts in das von oben unscheinbare Kar auf der Nordseite ab, es entpuppt sich kurz darauf völlig überraschend als Blumenparadies. Schliesslich gelangen wir wieder an den See. Nachdem noch genügend Zeit ist und wir keine Lust haben, auf dem Anstiegsweg abzusteigen, nehmen wir vom See den Pfad Richtung Osten zur Alp Grevasalvas. Wir laufen durch eine wunderschöne Landschaft, immer mit tollen Ausblicken versorgt. Wir passieren den Abzweig zum Lej Nair und sehen bereits den schön gelegenen Weiler Grevasalvas.
"Irgendwo hab' ich gelesen, dass es hier Kreuzottern gibt" meint meine Begleiterin. "Da täuschst du dich, hier ist's viel zu trocken" entgegne ich. Keine 5 Minuten später flüchtet ein sich sonnendes Prachtexemplar von Schlange panisch in die Botanik.
Von Grevasalvas spazieren wir Richtung Osten, kurz auf einem Almweg nach Buaira und dann weiter nach Blaunca. Dabei bleiben wir immer auf gleicher Höhe, bis wir auf unseren Anstiegsweg treffen, dem wir dann zurück nach Maloja folgen.
Eine wirklich äusserst lohnenswerte Tour. Haben wir noch am Piz Lunghin oder am Lägh dal Lunghin vereinzelt Leute getroffen, so war die Runde beim Abstieg sehr einsam. Dass die Ausblicke in's Bergell sehr schön sind, kann man noch erwarten. Überrascht hat uns die Blumenpracht am Piz Lunghin, vor allem an dessen Nordseite. Er scheint doch ein gutes Klima zu haben....
Einige Bergfreunde haben den Anstieg zum Gipfel mit T4 bewertet, andere mit T3. Den Zeitbedarf zu benennen ist schwer für uns, wir haben im Abstieg wieder fürchterlich getrödelt.
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