Förenchopf über Nordostkamm


Publiziert von dani_ , 18. August 2013 um 21:54.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:16 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alvier Gruppe 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus bis Kurhaus Voralp oder PW und parkieren Nähe Kurhaus (gebührenpflichtig)

Felskopf südwestlich des Voralpsees. Abschluss des vom Höchst nordostwärts streichenden Seitenkamms. Nord-, Ost- und Südflanke fallen steil und tief in die Mulde der Voralp ab. Der zu den Platten (1980m) ansteigende Verbindungsgrat weiste eine überhängende Schichtstufe auf. Der Fuss ist bewaldet und darüber ziehen sich Legföhren bis zum Gipfel. Die Besteigung ist daher mühsam. (Clubführer Säntis-Churfirsten von Manfred Hunziker)

Der Berg schliesst den Voralpsee nach Südwesten ab und ist gut von diesem aus zu sehen. Auf der Nordseite des Bergs gibt es 3 Kletterrouten (Regenbogen, Kritikervariante und Sanduhrgrübbler). Auf dem Nordostkamm (Richtung Voralpsee) gibt es einen Wanderern zugänglichen Aufstieg, der im Führer mit BG bewertet ist. Die Beschreibung im Führer ist nicht gerade detailliert, so rechnete ich mit möglichen unangenehme Überraschungen wie beim Kirchli (Üssere Hüser). In diesem Bericht möchte ich die Route gerne detaillierter beschreiben.


Vorweg schon: Hoch kam es mir wie T6 vor, runter wie T5. Bei bestmöglicher Routenwahl wohl T5, sonst schnell T6 (Unübersichtlichkeit in den Legföhren).

Aufbruch vom Kurhaus Voralp. Über Bachboden bis Untersess, wo die Alp Naus vom Wanderweg im Aufstieg aus gesehen rechts steht. Hier den Wanderweg nach rechts verlassen und das Gras hoch. Wenn man nun nicht steil in der Falllinie des Gipfels hochgeht, sondern weiter rechts flacher quasi über dem Dach der Alp Naus, dann erreicht man einen grossen Stall namens Schweineboden. Von dort zieht eine Wiese Richtung Gipfel Förenchopf hoch.

Die Wiese Richtung Gipfel hochsteigen, sie ist steil und gut gestuft. Man erreicht einen Zaun (Weidebegrenzung) und steigt über diesen und dann weiter die Wiese hoch. Sofern der Zaun abgebaut wird, fällt auf, dass die breiten Kuh- zu kleineren Gemstritten werden.

Gegen Ende der Wiese merkt man, dass geradeaus eine Felswand den direkten Weg für Wanderer versperrt. Es wird schnell klar, dass man nach rechts und dort auf dem legföhrenbewachsenen Sporn aufsteigen muss. Rechterhand steht ein dicker, 5m hoher Baumstumpf ohne Rinde. Hier rechts gehen und eine flache, grasige Rinne queren. Hinter der Querung kommen drei Baumstämme inklusive Wurzelwerk in Sicht, die quer zum Hang übereinander liegen. Nun beginnt der Aufstieg durch die Legföhren.

In der Nähe der Baumstämme gibt es links aufwärts einen stark ausgeprägten Gemswechsel zwischen den Legföhren. Diesem folgen. Man kommt zu einem Stein, auf dem sich eine gelbe Markierung befindet. Bei diesem nach rechts hoch. Man sucht sich nun einen Weg über Vertiefungen zwischen den Legföhren hindurch. Die im Führer erwähnte legföhrenfreie Schneise 100m unter dem Gipfel befindet sich links. Das heisst nach und nach quert man im Aufstieg nach links und befindet sich schliesslich auf dem Teil des Berges über der Felswand, die man von der Wiese aus gesehen hatte. Die Schneise führt direkt auf den Gipfel.

Im Aufstieg bin ich viel mehr durch Legföhren als im Abstieg, weil die Querung nach links nicht instinktiv ist (im unteren Teil ist linkerhand ein Felsabbruch). Im Abstieg habe ich wenig Vollkontakt mit Legföhren gehabt, dafür bin ich zweimal in Schneisen abgeklettert, die in erwähnten Felsabbruch führen und musste wieder hoch. Insbesondere recht weit oben beim Gipfel gibt es im Abstieg einen sehr ausgeprägten Gemswechsel nach rechts heraus, der nach etwa 50 Höhenmetern in den Abbruch führt. Ein kleiner Steinmann weist am Anfang des Gemswechsels darauf hin, dass man hier links über einen kleinen Felssporn steigen sollte. Der Steinmann ist mir aber erst nach dem Wiederaufstieg aufgefallen.

Von den im Führer erwähnten gelben Bändern habe ich kein einziges gesehen. Der gelbe Strich auf dem Stein war die einzige farbige Markierung auf der Route abgesehen von gelb-roten Strichen auf dem Stall Schweineboden.

Im Abstieg ist eine optimale Routenwahl einfacher als im Aufstieg. Letztendlich sind wirklich unangenehme Überraschungen ausgeblieben, Legföhrenvollkontakt hatte ich erwartet.

Im Gipfelbuch ist mein Eintrag bisher der einzige, der nicht von Kletterern stammt (das Gipfelbuch ist von 1987). Vielleicht ändert sich das ja.

Tourengänger: dani_


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