Lange Kammwanderung auf bewaldeten Hügeln zwischen Bad Tölz und Tegernsee


Publiziert von trainman , 17. August 2013 um 23:22.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:15 August 2013
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Gaißach-Rechelkopf-Luckenkopf-Huder-Bad Wiessee(20km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug(BOB) nach Gaißach
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus nach Bad Wiessee
Unterkunftmöglichkeiten:unterwegs keine
Kartennummer:Kompass,Tegernseer Land

"Folge dem Stacheldraht" sagte Curi in seinem bemerkenswerten Bericht über eine ungewöhnliche und unbekannte Wanderung in den bayerischen Vorbergen. Ich bin dieser Aufforderung nachgekommen, als Belohnung gab es einen interessanten einsamen Nachmittag.
Start in Gaißach über Lehen hinauf zum Rechelkopf. Der Aufstieg ist nicht gerade  aussichtsreich  , fast immer bewegt man sich im Wald. Das Gelände erinnert sehr ans Mittelgebirge sowohl von der Höhe her als auch von der Vegetation. Am Gipfel selbst hat man aber gute Sicht in alle Richtungen.Hier trifft man zum ersten Mal auf den besagten Stacheldraht, der für die nächsten 5.5km ständiger Begleiter ist und von dem man sich nie weiter als 30m entfernt. Zunächst etwas abwärts, dann ein längeres Stück auf einer Art Geländekante, die nach Norden abfällt und den Blick ins Flachland freigibt. Interessant ist dabei, dass es in nördlicher Richtung erst wieder in Skandinavien höhere Berge gibt! Jetzt etwas steiler abwärts auf eine Forststrasse zu, dabei geht es, wie auch Curi schon beschrieben hat ein unangenehmes Stück durch dichte Vegetation. Die vielen Brombeersträuche und andere stachlige Gewächse verursachen trotz langer Hose grössere Schwierigkeiten; mit kurzen Hosen hat man hier keine Chance. Die letzten 30m musste ich auf der linken Zaunseite überwinden, da geht es etwas besser. Anschliessend nimmt man nicht die Forststrasse, sondern steigt gleich wieder links hoch zum Zaun. Neben dem Zaun gibt es fast überall eine Art Weg, der mal harmloses T1  ist, dann aber auch wieder durch Sumpf oder Gestrüpp unterbrochen ist. Drei parallele weisse Streifen an Bäumen dienen immer wieder als zusätzliche Wegweiser, verlaufen kann man sich also nicht. Man erreicht die Fockensteinhütte mit sympathischem Personal, wo man für 2€  eine Halbe Bier bekommt. Zurück zum Grat und über Brauneck und Spitzeck zum Huder, der weder Gipfelkreuz noch Buch besitzt; zur Zeit befindet sich aber eine Stahlseilwinde auf dem höchsten Punkt(zwecks Abtransport gefällter Bäume). Danach bin ich zur Wiesseer Höhenstrasse durch steilen Wald weglos abgestiegen, was allerdings ein Fehler war. Von dort geht es auf gemütlichen Weg zur Aueralm hinüber, wo ich einkehren wollte. Diesen gemütlichen Weg gibt es nicht mehr, sehr umfangreiche Baumfällungen haben das ganze Gelände verwüstet, die Spur führte mitten in ein Chaos aus geschlagenen Bäumen, teils zersägt, teils auch nicht, dazu war auch noch der Hang an manchen Stellen abgerutscht. Ich habe mich mit Gewalt durchgekämpft, was Zeit und Kraft kostete und auch nicht ungefährlich war. Am Ende traf ich auf ein Stück neuer, überbreiter Forststrasse, die mit brutaler Maschinengewalt in den Hang gefräst wurde. Umweltschutz sieht anders aus...
Nachdem es für eine Einkehr in der Aueralm zu spät war, stieg ich direkt auf gutem Weg nach Bad Wiessee ab.
Fazit: Einsame lohnende Unternehmung, hier hat man wirklich noch seine Ruhe. Nach dem Huder sollte man Curis Weg über den Sattelkopf nehmen, um den Forstarbeiten auszuweichen. Wie lange diese noch dauern ist mir nicht bekannt.

Tourengänger: trainman


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Kommentare (1)


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Curi hat gesagt: ... oder besser doch nicht
Gesendet am 19. August 2013 um 09:27
Nur dass gerade das Stück über den Sattelkopf am allerwenigsten als "Weg" zu bezeichnen war, da hab ich mich echt von Baum zu Baum den Steilhang hochgehangelt. Vielleicht wartet man am besten einfach, bis die Umgehung wieder begehbar ist.

Gruß
Johannes


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