Eine Wanderwoche im Oberengadin oder endlich wieder unterwegs:-)

Nachdem Ende April meine Hüfte in St.Moritz "reengeniered" worden ist, bin ich nun zurück gekommen, um endlich wieder die Berge zu erwandern bzw. zu "erbiken" statt vom Heli-Landeplatz der Klinik Gut aus sehnsüchtig anzustarren...

Akkzetpiert habe ich es die ganze Zeit nie, MItte vierzig schon Schluss mit Touren machen? auch keine einfachen Wanderungen mehr auf "Grützi-Wegen"?

Hier also nun meine erste richtige Bewegungswoche gut drei Monate post-op...

Samstag den 27.Juli 2013:
Mit Sack und Pack - und Bike - komme ich in St. Moritz an. Abends gibt es noch eine kleine Einrolltour mit dem Bike, dabeilege ich mich gleich zur Begrüssung einmal auf die Nase. Zum Glück gibt es nun ein paar blaue Flecken und ein par Grasspuren zu vermelden. Die Tour führt mich von St. Moritz Bad via Celerina und Samedan nach Bever und zurück.

Sonntag, den 28.Juli 2013:
Da ich keine Vorstellung habe, was wandertechnisch drinne liegt unternehme ich den ersten Versuch mit diversen Ausstiegsvarianten. Ich fahre mit dem Bus nach Champfer Guardalej und mache mich ganz gemütlich an den Aufstieg. Am Anfang zieht es ein bisschen in der Leiste, aber ich ignoriere das. Gemütlich spaziere ich den Berg hinauf und bin relativ bald an der Alp Suvretta. Es stellt sich das Erstemal eine tiefe Befriedigung ein, endlich geht weder was. Um es nicht zu übertreiben biege ich hier zur Signalbahn ab. Gemütlich geht es den Berg runter.

Wegepunkte: Champfer Guardalej - Randolins - Alp Suvretta - Paradiso - Signal
Dauer: Gut 2 Stunden
Ca. 400 HM
Ca. 5 km

Am späten Nachmittag fahre ich mit dme Bike noch bis S-Chanf- vom Malojawind getragen:-). Von dort mit dem Zug zurück nach Samedan. Per bike via Lej da Staz zurück nach St. Moritz Bad.

KM: Gesamt ca. 30
Höhenmeter rund 200 - die meisten zwischen Samedan und Lej da Staz

Montag, den 29.Juli 2013
Wie angekündigt ist das Wetter heute nicht wrklich für alpinistische Grosstaten geeignet. ausserdem habe ich Ferien und da muss ich mich nicht stressen.

Was ich schon immer gern mal machen wollte, ist mit dem Bernina-Express nach Tirano zu fahren. Bis Poschiavo bin ich schon gekommen, alles danach ist Neuland. Gesagt getan, trotz des Regenwetters eine sehr angenehme Tour. In Tirano organisiere ich mir noch lokale Spezalitäten, die leider die Rückreise nicht überlebt haben, sprich den Weg in meinen Magen gefunden haben :-)

Dienstag, den 30.Juli 2013
Heute solte es wandertechnisch eine kleine Steigerung zu den Aktivitäten zu Sonntag geben. Ich habe schon sehr viel vom Blick von der Bergstation Muottas Muragl gehört, bin aber bis heute noch nie oben gewesen. Das Wetter hat inzwischen wieder aufgeklart, es steht also einer Tour nichts im Wege, ausser vielleicht dem Respekt vor den 450 Hm und den kanpp sieben Laufkilometern.

Geplant ist eine Rundwanderung zum Lej Muragl. Diese kann ich eins zu eins umsetzen, das Ganze wird begleitet von Angus-Rindern und der Patroulle Suisse:-)

Wegepunkte: Muottas Muragl - Margun - Lej Muragl  - Muottas Muragl
Dauer; gut 2:30 Stnden
HM: Ca 450
Ca. 6.5 km

Abends gibt es noch eine kleine Bike-Runde nach Segl Maria.

Mittwoch, den 31. Juli 2013
Heute steht der Tag im Zeichen von Bike und Hike.Gestern konnte ich von Muottas Muragl den Lej da Vadret sehen. Das sollte das heutige Tagesziel sein.

Mit dem Bike fahre ich via Pontresina das Val Roseg hoch. Kurz hinter dem Berg Restaurant parkiere ich mein Velo und gehe zu Fuss weiter. Der Weg ist doch länger als ursprünglich gedacht, aber ich erreiche mein Ziel. MIt dem Bike könnte man eigentlich bis zur Alp Ota Suot fahren, aber danach ist definitv der Zweibeinantrieb angesagt. 

Es gibt wunderbare Blicke auf den Tschirva- als auch auf den Roseg-Gletscher zu sehen.

Dauer: ca. 4 Stunden
Höhenmeter: ca. 550 HM
Wegepunkte: Ponteresina - Val Roseg - Alp Ota Suot - Lej da Vadret


Donnerstag, den 01. August 2013
Der Bergvirus har mich wieder gepackt. Daher heute eine etwas längere Wandertour. Zwischendurch hab ich etwas Stress, da ich noch nicht sauber auf dem rechten Bein stabil stehen kann. Der Abhang zu meiner Linken macht mir etwas Angst. Zum Glück ist das Stück schnell überwunden und die Ausblicke sind eine wahre Freude. Bei Chaschignia geht der Weg zu Piz Julier hoch. Vielleicht im nächsten Jahr? Ich laufe weiter via Alp Suvretta zur Signalbahn.

Zum Ende wird es etwas schmerzhaft - Lauflimit ist mit dieser Tour definitv erreicht!

Dauer: Ca. 3,5 Stunden
Höhenmeter: Ca. 370
Kilometer: 11
Wegepunkte: Corviglia - Munt da San Murezzan - Pass Suvretta - Laj Suvretta - Caschigna - Alp Suvretta - Signal

Freitag, den 02. August 2013
Zum Abschluss gönne ich mir eine Tour auf dem Innradweg. Um das Ganze etwas länger zu machen führt mich der Weg zuverst via Bever nach Spinas. Von da an geht es via Samedan dann immer den Innradweg entlang. Ich folge dem Weg bis Zernez.

Der Abschnitt bis S-chanf ist aus meiner Sicht absolut familientauglich, zwischen S-chanf und Zernez wird es deutlich anstrengender. Mit dem Bike kein Problem, aber mit alle Anderen zwar möglich, aber nicht einfach.

Der Innradweg ist sehr gut ausgeschildert, die Tour via Spinas bis Zernez hatte in etwa 50 Kilometer.

Fazit
Das Oberengadin ist immer wieder eine Reise wert. Jeder kommt bergsportlich auf seine Kosten, vom einfachem Spaziergang bis zur hochalpinen Tour ist alles möglich :-)

Der Hüftumbau war erfolgreich, allerdings muss ich mich bei der Länge der Touren noch zurück halten. Auch fehlt mir noch Kraft im Bein, aber das ist eine Trainingsfrage und die Sache sollte hoffentlich in zwei bsi drei Monaten vergessen sein.

Ich hab etwas zurück bekommen, was ich verloren geglaubt hatte. Das weis ich sehr zu schätzen!