sommerlicher Karst-K(r)ampf auf den aussichtsreichen Blüemberg


Publiziert von Felix , 16. August 2013 um 22:05. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:26 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   CH-UR 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Gitschen - Lidernenhütte - Husmätteli - Tüfelslaui - Blüemalpeli - P. 2348 - Blüemberg - P. 2348 - Blüemalpeli - Tüfelslaui - Chrott - Lidernenhütte - Gitschen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Autobahn Sursee - Brunnen, Sisikon und Riemenstalden nach Chäppeliberg
Kartennummer:1172

In Gitschen beginnt unsere, leicht abenteuerliche, Tour durch wildes Karstgelände - erst doch sehr gemütlich und unter blauem Himmel, und, hier oben, bei angenehmen Temperaturen (während es doch bei der Talstation Chäppeliberg doch schattig und noch leicht kühl war).

 

Im sanften Auf und Ab wandern wir, die Sonne und die geschätzte Gegend um die Lidernenhütte im Angesicht, dieser zu. Ums Schmal Stöckli herum steigen wir (hier im Schatten) auf dem Bergweg Richtung Chaiserstock höher an; danach folgen wir weiter als beabsichtigt dem Gipfelweg - präsentiert sich doch das Gelände sehr zerfurcht: zahlreiche Auf- und Abstiege und Umwege schienen uns da erforderlich.

So steigen wir an und queren schliesslich weglos ins Husmätteli; noch erscheint uns hier das Gelände gut begehbar - die Wegfindung allerdings bereits hier eine Glückssache … Nach einer kurzen Rast steigen wir in die Tüfelslaui ab; hier erleben wir einen leichten Vorgeschmack des uns später intensiv beanspruchenden Karrengeländes …

 

Nach einem „abwechslungsreichen“ Abstieg - d.h. bereits auch hier stets auf der Suche nach den besten, gangbaren Durchgängen im meist felsdurchsetzten Gelände - umrunden wir den Grashubel, P. 1976, auf dessen Westseite und folgen der Wegspur erst durchs Geröllfeld, dann sehr steil und auf feuchtem Untergrund, hoch auf den besonnten Grasrücken unterhalb des Ausläufers des Chli Chaisers. Hier steigen wir - nun immer weglos - weiter an, den Karstfeldern erst möglichst lange ausweichend. Dies gelingt nur kurz; alsbald folgt der „K(r)ampf) durch das nicht enden wollende Karrengelände von Blüemalpeli.

 

Eindrücklich ist die Gegend unbestritten, wild und von urtümlichem Charakter - das Suchen der besten Durch- und Übergänge zwischen und auf den teils messerscharfen Kalkgebilden ist kein Leichtes! Anstrengend gestaltet sich so der „Weg“ über die beinahe nicht enden wollende „hügelige“ Landschaft: Auf und Ab, Schrofen, Grasgelände und viel Gehen über teils scharfkantiges und wenig Orientierung bietendes Gelände fordert den Berggänger heraus …

Doch nach (längerem) Suchen - dabei erheben sich Chronenstock und Blüemberg stets vor uns - nach den Durchschlupfen erreichen wir die Erhebungen um Blüemalpeli.

 

Hier beginnt ein angenehmer, zwar nur kurzer Abstieg über blumenreiche Grashänge, und die Querung zum Blüembergmulde; erst schwant uns Böses betreffend des Aufstieges in der steilen, weglosen Geröllhalde zum Sattel zwischen Chronenstock und Blüemberg hinauf.

 

Doch das Aufsteigen im meist groben Felsenschutt gestaltet sich einfacher als erwartet; zwar sind einige wenige rutschige Partien nicht zu vermeiden, doch insgesamt ist die steinige Unterlage erstaunlich gut zu begehen. So erreichen wir, stets das angenehmste Gelände aussuchend (mal sogar mit kurzen, schwach ausgeprägten Wegspuren versehen), überraschend angenehm den Sattel zwischen den beiden markanten Berggipfeln, P. 2348. Welch ein Anblick bietet sich hier: einerseits der felsige und steile Aufbau des Chronenstockes, anderseits, der bedrohliche Abbruch gegen Süden - und in dieser Richtung bereits ein toller Ausblick in höhere Urner Berge!

Noch trennt uns der kurze drahtseilgesicherte Aufstieg zum Gipfelplateau - einfach zu begehen - auf welchem noch einmal eine kurze typische Karstpassage wartet; doch dann stehen wir oben: der Blüemberg ist erreicht; diesmal im Sommer!

 

Ein herrlicher Aussichts- und Rastpunkt; wir geniessen die längere Mittagspause ausgiebig, bevor wir uns - erst auf derselben Route - zum Rückweg aufmachen. Nach dem Abstieg in der kurzen felsigen Passage zum Sattel, P.2348, und dem recht unproblematischen Begehen des Geröllhanges zur Blüembergmulde, versuchen wir wiederum, einen gangbaren „Weg“ via Blüemalpeli zurück zu finden. Dabei ist es kaum möglich, dieselbe Route wie vormittags einzuschlagen resp. zu finden; immerhin ist die allgemeine Richtung vorgegeben - und unser Orientierungssinn mindestens so gut -, dass wir sachte das riesige Karrenfeld und die in Geländekammern gestufte -landsch aft durchschreiten können. In deren zweiten Teil treffen wir sogar auf einzelne orange Markierungspunkte und wenige Steinmänner - sie versichern uns zusätzlich, dass wir auf dem richtigen „Weg“ sind …

 

Nach der Traverse (erst wieder steil und feucht im steilen Grashang weglos abwärts) in der Geröllhalde unter dem Chli Chaiser hindurch erreichen wir den Sattel zwischen P. 1976 und dem Schnüerstock. Hier beschliessen wir, zwischen diesen beiden etwas abzusteigen, und Richtung Schmal Stöckli zu traversieren. Doch auch hier gilt es noch einmal, erst ruppiges Karstgelände im unteren Teil der Tüfelslaui zu bewältigen, und anschliessend - die Höhe in etwa beizubehalten versuchend, einige Seitentälchen und steilere Hänge auf Chrott zu passieren, bevor wir endlich auf der Südseite des Schmal Stöcklis wieder den Weg zum Chaiserstock gewinnen. Nun ist’s ein Leichtes, auf dem bekannten Bergweg zur Lidernenhütte hinunter zu wandern - und dort die verdienten Getränke zu uns zu nehmen.

 

Auf dem gut frequentierten, einfachen, Bergwanderweg erreichen wir schliesslich, zufrieden, die Bergstation der kleinen LSB, Gitschen - diese Tour hat uns viele Aufschlüsse gebracht; lohnenswert war sie auf jeden Fall. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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