Hochflue, 1698 m und Rigi Kulm, 1798 m
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Wunderschöne Tour im Rigimassiv mit dem lustigen Ostgrat der Rigi-Hochflue (1698 m), dem landschaftlich schönen Abstieg über Zilistock und dem Abstieg über den Bänderweg vom Kulm als Highlights. Leider muss man zwischen der Hochflue und dem Bänderweg ein rechts langes Zwischenstück durch uninteressantes Gelände überwinden, dass jedoch auch eine umwerfende Aussicht auf die Urner Voralpen bietet.
Zusammen mit Hikr
Burro bin ich morgens um 08.15 bei der Talstation der Urmiberg-Bahn (436 m) gestartet. Der Tag versprach gutes Wetter, zwar leicht bewölkt aber darum auch nicht zu heiss, ideal zum Wandern. Über Rüti kamen wir in den Mattenbann-Wald mit seinen praktisch andauernd sehr feuchten und rutschigen Wegen (T2). Zuerst führte der Weg relativ eintönig den Wald hinauf, doch bei der ersten Lichtung bei Tal (875 m) überwältigte uns der Ausblick über den Urnersee ins langgezogene Reusstal. Wir legten eine kurze Trinkpause ein und bestaunten die wunderschöne Bergwelt. Dann starteten wir erneut, um die verbleibenden Höhenmeter bis Egg (1288 m) in Angriff zu nehmen.

Die Hochflue (1698 m); der schönste Berg im Rigimassiv und der einzige der grösseren Gipfel, auf den nur blauweisse Routen führen. Darum ist er für normale "Bähnchen"-Touristen auch nicht interessant.
Nach Egg (1288 m) beginnt der schöne und interessante Teil der Tour. Auf dem schönen Kalkgrat führt die Route (T4) über den Spitz (1410 m) auf die Hochflue. Zuerst steigt der Weg im Wald leicht an, plötzlich steht man vor einem ersten Aufschwung. Was folgt ist ein lustiger Grat, den man in teilweise leichter Kraxelei ersteigt. Da der Grat von diversen Pflanzen und Bäumchen bewachsen ist, wirkt er fast nie richtig ausgesetzt, ein Fehltritt wäre jedoch trotzdem schlecht. Steilere Aufschwünge, manche mit Kletterschwierigkeit I bewertbar, teils mit Fixseilen gesichert, wechseln sich mit flacheren Passagen ab, auf denen man die Tiefblicke durch die Pflanzen voll geniessen kann. Nordseitig ist der Pfad teilweise noch recht nass, die Kraxelstellen sind darum nicht zu unterschätzen, schwierig sind sie jedoch auch nicht. Südseitig ist die Flanke jedoch trocken und der Durchstieg folglich problemlos. Nachdem wir bis Egg normal schnell unterwegs waren, geniessen wir den Grat in vollen Zügen.
Irgendwann ist der Grat jedoch zu Ende. Die letzten Meter sind unbewachsen und man schaut durch ein eindrückliches Schuttcouloir hinunter auf den Vierwaldstättersee. Weiter geht die Route über ein Geröllfeld und einen kurzen Schneefleck mit gutem Trittschnee, den man auch umgehen könnte. Nachher folgt noch eine kleine Querung, die erste einfache mit Fixseil abgesicherte Kletterstelle und man steht kurz darauf vor dem bekannten Kamin, der Schlüsselstelle, der auf den Grat hinaufleitet.
Beide "Kletterstellen" vor dem Grat sind leider nordseitig gelegen und sehr erdig und feucht. Der Kamin ist mit einem Fixseil und Eisenbügeln ausgestattet. Das Stahlseil nützt jedoch bei Nässe nichts.
Nach dem Kamin kommt man in einen lichten Föhrenwald und es ist nicht mehr weit bis zum Gipfel der Hochflue. Nach Südwesten biegt ein Pfad ab, der wahrscheinlich von den Ausstiegen der Südwand-Kletterrouten her kommt. Für den Rigi-Hochflue muss man jedoch den Pfad, der nach rechts abzweigt wenn man aus dem Kamin kommt, nehmen. Der weitere Pfadverlauf (T2) auf den Gipfel die Hochflue (1698 m) ist weder ausgesetzt noch mit Kraxelstellen versehen, jedoch landschaftlich sehr schön. Auf dem Gipfel sehen wir, dass der Weg über die Leiter nun auch blauweiss markiert ist.

Rigi-Massiv
Der Abstieg (einfaches T4) von der Hochflue führt uns über den westlichen flacheren Teil der Südflanke in Richtung Zilistock. Der Weg ist einfacher als der Aufstieg über den Ostgrat, man geniesst aber auch schöne Tiefblicke auf den Vierwaldstättersee. Fast andauernd erleichtern Drahtseile den Abstieg, an einer Stelle sind sogar Eisenbügel anzutreffen. Die Kraxelabschnitte sind zu Ende, wenn der Pfad in den Sattel zwischen P. 1565 und Hochflue kommt. Wir gingen zum Einstieg zu P. 1565, dem schönen T6-Felsturm. Da das Gelände recht feucht war, trauten wir uns den Aufstieg nicht zu. Bei trockenen Bedingungen werden wir diesen kurzen Kraxelaufstieg sicher auch noch ausprobieren müssen. Doch heute steht noch anderes auf dem Programm...
Bei der ersten Weggabelung wählten wir den Waldpfad zum Gätterlipass. Zuerst quert man unter dem eindrücklichen Felsturm, der den Südwestgrat der Hochflue abschliesst. Durch den Chälenwald stiegen wir via Scharteggli (1284 m) zum Gätterli (1190 m). Der Gätterlipass kann leider auch mit dem Auto erreicht werden.
Jetzt beginnt der uninteressante Teil der Tour. Über Höcheli (1437 m) wanderten wir über einen guten Weg (T2) nach Burggeist (1551 m). Dann weiter unterhalb der Scheidegg hindurch über einen breiten Weg (T1) nach Glätti (1598 m). Vor dem Dossen bei P. 1546 teilt sich der breite Weg. Es geht nördlich oder südlich herum. Man könnte auch auf den Dossen aufsteigen.
Wir entschieden uns für den südlichen Weg. Im Glauben, dass wir eine Abkürzung vor uns hätten, wechselten wir auf einen Trampelpfad, der uns aber nicht schneller nach Unterstetten brachte, sondern auf den Dossen (1685 m) führte. Teilweise ist dieser steile Aufstieg (T3) weglos. Man geniesst schöne Rückblicke auf den See.
Vom Dossen auf dem Wanderweg (T2) weiter über den Chli Dossen (1670 m) über Grashänge nach Unterstetten (1452 m). Um zu Rigi Staffel zu gelangen, wählten wir den den Felsenweg (T1), der durch die Südflanke des Schild führt. Vom First (1453 m) wanderten wir weiter (T1) an Wölfertschen (1583 m) vorbei nach Rigi Staffel (1603 m). Vom Rigi-Staffel sind es nur noch etwa 180 Höhenmeter bis zum Rigi Kulm (1798 m).
Nun folgt der Abschnitt, auf den wir uns seit Gätterli gefreut haben. Der Abstieg (einfaches T4) durch die Nagelfluhbänder der Rigi-Nordflanke auf dem Bänderweg. Wie
budget5 beschrieben hat, kommt man leicht vom Weg ab. Zu Beginn ist die Wegführung noch recht logisch. Man steigt über ein erstes kleines Nagelfluhband ab, dass mit Eisenbügeln abgesichert ist. Nach einigen weiteren Abstiegsmetern kommt man in eine kleine aber dichte Ansammlung mannshoher Tannen. Hier verloren wir den Weg. Wir stiegen viel zu weit nach links ab, anstatt auf dem Sporn zu bleiben. Das Gelände ist nicht wirlich schwierig, doch weiter unten ist ein sehr dichter Tannenwald. Also querten wir wieder hinüber zum Sporn und stiessen wieder auf den Weg. Wir kamen später nochmals zu einer Weggabelung. Rechts wäre wahrscheinlich die Umgehung der Schlüsselstelle, links kommt man zu einem Nagelfluhband, dass man dank einer guten Kette problemlos überwindet. Die Stelle ist nicht besonders ausgesetzt, aber doch ein einfaches T4. Nachher ist der Weg einfach, teilweise etwas rutschig und führt durch den Wald hinunter. Die letzten Meter zur Seilbahn-Bergstation (1020 m) auf der Seebodenalp legt man auf einem breiten Weg (T1) zurück.
Fazit: Insgesamt eine lohnende Tour, vorallem der Auf- und Abstieg an der Hochflue, sowie der Abstieg über den Bänderweg sind empfehlenswert. Der Abschnitt Gätterli - Kulm ist nicht besonders interessant, man befindet sich fast immer auf einfachen Wegen.
Tourenbericht von
Burro
Zusammen mit Hikr


Die Hochflue (1698 m); der schönste Berg im Rigimassiv und der einzige der grösseren Gipfel, auf den nur blauweisse Routen führen. Darum ist er für normale "Bähnchen"-Touristen auch nicht interessant.
Nach Egg (1288 m) beginnt der schöne und interessante Teil der Tour. Auf dem schönen Kalkgrat führt die Route (T4) über den Spitz (1410 m) auf die Hochflue. Zuerst steigt der Weg im Wald leicht an, plötzlich steht man vor einem ersten Aufschwung. Was folgt ist ein lustiger Grat, den man in teilweise leichter Kraxelei ersteigt. Da der Grat von diversen Pflanzen und Bäumchen bewachsen ist, wirkt er fast nie richtig ausgesetzt, ein Fehltritt wäre jedoch trotzdem schlecht. Steilere Aufschwünge, manche mit Kletterschwierigkeit I bewertbar, teils mit Fixseilen gesichert, wechseln sich mit flacheren Passagen ab, auf denen man die Tiefblicke durch die Pflanzen voll geniessen kann. Nordseitig ist der Pfad teilweise noch recht nass, die Kraxelstellen sind darum nicht zu unterschätzen, schwierig sind sie jedoch auch nicht. Südseitig ist die Flanke jedoch trocken und der Durchstieg folglich problemlos. Nachdem wir bis Egg normal schnell unterwegs waren, geniessen wir den Grat in vollen Zügen.
Irgendwann ist der Grat jedoch zu Ende. Die letzten Meter sind unbewachsen und man schaut durch ein eindrückliches Schuttcouloir hinunter auf den Vierwaldstättersee. Weiter geht die Route über ein Geröllfeld und einen kurzen Schneefleck mit gutem Trittschnee, den man auch umgehen könnte. Nachher folgt noch eine kleine Querung, die erste einfache mit Fixseil abgesicherte Kletterstelle und man steht kurz darauf vor dem bekannten Kamin, der Schlüsselstelle, der auf den Grat hinaufleitet.
Beide "Kletterstellen" vor dem Grat sind leider nordseitig gelegen und sehr erdig und feucht. Der Kamin ist mit einem Fixseil und Eisenbügeln ausgestattet. Das Stahlseil nützt jedoch bei Nässe nichts.
Nach dem Kamin kommt man in einen lichten Föhrenwald und es ist nicht mehr weit bis zum Gipfel der Hochflue. Nach Südwesten biegt ein Pfad ab, der wahrscheinlich von den Ausstiegen der Südwand-Kletterrouten her kommt. Für den Rigi-Hochflue muss man jedoch den Pfad, der nach rechts abzweigt wenn man aus dem Kamin kommt, nehmen. Der weitere Pfadverlauf (T2) auf den Gipfel die Hochflue (1698 m) ist weder ausgesetzt noch mit Kraxelstellen versehen, jedoch landschaftlich sehr schön. Auf dem Gipfel sehen wir, dass der Weg über die Leiter nun auch blauweiss markiert ist.

Rigi-Massiv
Der Abstieg (einfaches T4) von der Hochflue führt uns über den westlichen flacheren Teil der Südflanke in Richtung Zilistock. Der Weg ist einfacher als der Aufstieg über den Ostgrat, man geniesst aber auch schöne Tiefblicke auf den Vierwaldstättersee. Fast andauernd erleichtern Drahtseile den Abstieg, an einer Stelle sind sogar Eisenbügel anzutreffen. Die Kraxelabschnitte sind zu Ende, wenn der Pfad in den Sattel zwischen P. 1565 und Hochflue kommt. Wir gingen zum Einstieg zu P. 1565, dem schönen T6-Felsturm. Da das Gelände recht feucht war, trauten wir uns den Aufstieg nicht zu. Bei trockenen Bedingungen werden wir diesen kurzen Kraxelaufstieg sicher auch noch ausprobieren müssen. Doch heute steht noch anderes auf dem Programm...
Bei der ersten Weggabelung wählten wir den Waldpfad zum Gätterlipass. Zuerst quert man unter dem eindrücklichen Felsturm, der den Südwestgrat der Hochflue abschliesst. Durch den Chälenwald stiegen wir via Scharteggli (1284 m) zum Gätterli (1190 m). Der Gätterlipass kann leider auch mit dem Auto erreicht werden.
Jetzt beginnt der uninteressante Teil der Tour. Über Höcheli (1437 m) wanderten wir über einen guten Weg (T2) nach Burggeist (1551 m). Dann weiter unterhalb der Scheidegg hindurch über einen breiten Weg (T1) nach Glätti (1598 m). Vor dem Dossen bei P. 1546 teilt sich der breite Weg. Es geht nördlich oder südlich herum. Man könnte auch auf den Dossen aufsteigen.
Wir entschieden uns für den südlichen Weg. Im Glauben, dass wir eine Abkürzung vor uns hätten, wechselten wir auf einen Trampelpfad, der uns aber nicht schneller nach Unterstetten brachte, sondern auf den Dossen (1685 m) führte. Teilweise ist dieser steile Aufstieg (T3) weglos. Man geniesst schöne Rückblicke auf den See.
Vom Dossen auf dem Wanderweg (T2) weiter über den Chli Dossen (1670 m) über Grashänge nach Unterstetten (1452 m). Um zu Rigi Staffel zu gelangen, wählten wir den den Felsenweg (T1), der durch die Südflanke des Schild führt. Vom First (1453 m) wanderten wir weiter (T1) an Wölfertschen (1583 m) vorbei nach Rigi Staffel (1603 m). Vom Rigi-Staffel sind es nur noch etwa 180 Höhenmeter bis zum Rigi Kulm (1798 m).
Nun folgt der Abschnitt, auf den wir uns seit Gätterli gefreut haben. Der Abstieg (einfaches T4) durch die Nagelfluhbänder der Rigi-Nordflanke auf dem Bänderweg. Wie

Fazit: Insgesamt eine lohnende Tour, vorallem der Auf- und Abstieg an der Hochflue, sowie der Abstieg über den Bänderweg sind empfehlenswert. Der Abschnitt Gätterli - Kulm ist nicht besonders interessant, man befindet sich fast immer auf einfachen Wegen.
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