Rigi integral (Immensee - Schwyz)
Ein weiterer Trailrun über die Rigi-Kette
Im Juli 2020 hatte ich diese Tour in praktisch exakt derselben Ausgestaltung schon unter die Schuhsohlen genommen - eine Wiederholung liegt aber auf der Hand: Die Überschreitung hat einfach alles, was mir an einen schönen Trailrun gefällt: genug - aber nicht zu viele - Aufstiegshöhenmeter (nicht ganz 3000m), ein paar Kraxelstellen im grünen Bereich und sehr abwechslungsreiche Natur. Obwohl ich schon das letzte Mal mit 5.5 Stunden relativ zügig unterwegs war, setzte ich mir zum Ziel nochmals etwas schneller zu sein. Das gelang erstaunlich gut (fast minus 1 Stunde) dank besserer Routenkenntnis, zwei kleinen Abkürzungen, keinen Pausen, und ganz einfach mehr Speed auf allen Abschnitten. Ich war wieder einmal mit Stöcken unterwegs, was unter dem Strich sehr hilfreich war, obwohl sie bei Kraxelstellen und Laufpassagen eher stören.
Um 6 Uhr geht's beim Bahnhof Immensee bei genug Licht los. Schon vor der Seebodenalp geht die Sonne auf und scheint für eine kurze Zeit rot unter der Wolkendecke durch. Der Pfad zu und über die Arschbaggen ist nicht ausgeschildert oder markiert, ist mir mittlerweile aber gut bekannt. Ab dem Hüttli beim Ronenboden geht es zusehend steiler und teilweise auch etwas matschig hinauf. Die Ketten sind kurz steil, aber unproblematisch. Über dem Tristenboden gibt es noch wenige ganz kleine Schneefelder. Deren Schmelzwasser machen den Pfad aber teils sehr schmierig (T4+). Auf der Rigi bin ich komplett alleine und geniesse die etwas graue Aussicht. Trotz fehlender Sonne ist es nicht kalt, ideale Laufbedingungen.
Auf den Strässchen zum Rigi Staffel und über den Rotstock zum First. Anstatt wie letztes Mal - und eigentlich für die Überschreitung angemessen - über Schild und Würzestock zu gehen, verzichte ich auf die weglos-grasigen, unmotivierenden Hügelchen und nehme erst den schönen Felsenweg und dann das ehemalige Bahntrassé zum Fuss des Dossen-Aufstiegs. Dann in schönem Lauf über die Dossen und die (überbaute) Rigi Scheidegg, und übers Höcheli zum Gätterlipass runter. Nach dieser über 10km Lauf-Passage ohne grosse Steigungen beginnt der letzte, spannendste Teil, der Überschreitung.
Sehr steil hinauf zur Rigi Hochflue. Gerade auf der 25m langen Leiter zum Schluss kann man da schon ins Schnaufen kommen. Der Abstieg von der Hochflue erfordert Vorsicht, gerade bei den teilweise aktuell noch feuchten Bedingungen, da das Gelände durchwegs steil ist (T5-). Oben sind ein paar Stufen mit Fixseilen gesichert. Zwischendurch hat es auch noch ein paar kleine Schneefelder, die aber kein Problem darstellen. Auf dem Grat gibt es ein paar kleine Gegensteigungen und erst kurz vor der Egg kann man wieder laufen lassen.
Danach geht es auf Wiesen übers Gottertli. Erst beim Sattel Pt 1196 verlasse ich schliesslich die Wege für den letzten Abschnitt. Der Kamm nach Ränggen ist wunderschön - ein Juragrat mit knappen Wegspuren. Auch auf die Zünggelenflue hatte ich mich gefreut. Bei Ränggen folgt man alles direkt dem Kamm (Wegspuren, alte Bänder als Markierung), mit etwas Kraxelei bis zu einem Vorgipfel vor einer tief eingeschnittenen Scharte. Marode Fixseile und Schlingen erleichtern die Traverse der Scharte - die einzige Stelle der Tour, die ein T5 verdient. Anschiessend auf einem deutlichen Pfad mit mehreren Anstiegen zum Gipfel und über den waldigen Kamm gegen Schwyz. Der Zeitpunkt Anfang Mai ist ideal, da die Vegetation noch tief ist. Auf ca. 640 m.ü.M. geht der Pfad scharf rechts (Bänder, Steinmänner). Letztes Mal bin ich von hier rechts nach Lützli raus. Da ich nun weiter unten noch Steinmänner sehe, versuche ich es direkt. Das geht auch, wird aber etwas botanisch, da sich der Weg verliert. Ob die Route ideal war, weiss ich nicht, obwohl ab und zu Begehungsspuren zu sehen waren. Ich gehe direkt rechts über dem Felsabbruch gerade weiter runter bis den Steinschlagnetzen und von dort auf dem Horizontalweg nach links und in wenigen Minuten zum Bahnhof Schwyz. Dass ich die Tour in gut 4.5 Stunden würde abschliessen können, hätte ich im Vorfeld nicht gedacht. Es hat für mich an dem Morgen aber alles gepasst - wirklich eine geniale Laufstrecke mit allem drum und dran.
Durchgangszeiten (Differenz kumulativ zu 7.7.2020):
Immensee: 6.00
Rigi (via Arschbaggen): 7.19 (-8 min)
Dossen (ohne Schild): 8.04 (-23 min)
Rigi Hochflue: 9.09 (-35 min)
Zünggelenflue: 10.13 (-47 min)
Schwyz Bahnhof: 10.38 (-53 min)
Im Juli 2020 hatte ich diese Tour in praktisch exakt derselben Ausgestaltung schon unter die Schuhsohlen genommen - eine Wiederholung liegt aber auf der Hand: Die Überschreitung hat einfach alles, was mir an einen schönen Trailrun gefällt: genug - aber nicht zu viele - Aufstiegshöhenmeter (nicht ganz 3000m), ein paar Kraxelstellen im grünen Bereich und sehr abwechslungsreiche Natur. Obwohl ich schon das letzte Mal mit 5.5 Stunden relativ zügig unterwegs war, setzte ich mir zum Ziel nochmals etwas schneller zu sein. Das gelang erstaunlich gut (fast minus 1 Stunde) dank besserer Routenkenntnis, zwei kleinen Abkürzungen, keinen Pausen, und ganz einfach mehr Speed auf allen Abschnitten. Ich war wieder einmal mit Stöcken unterwegs, was unter dem Strich sehr hilfreich war, obwohl sie bei Kraxelstellen und Laufpassagen eher stören.
Um 6 Uhr geht's beim Bahnhof Immensee bei genug Licht los. Schon vor der Seebodenalp geht die Sonne auf und scheint für eine kurze Zeit rot unter der Wolkendecke durch. Der Pfad zu und über die Arschbaggen ist nicht ausgeschildert oder markiert, ist mir mittlerweile aber gut bekannt. Ab dem Hüttli beim Ronenboden geht es zusehend steiler und teilweise auch etwas matschig hinauf. Die Ketten sind kurz steil, aber unproblematisch. Über dem Tristenboden gibt es noch wenige ganz kleine Schneefelder. Deren Schmelzwasser machen den Pfad aber teils sehr schmierig (T4+). Auf der Rigi bin ich komplett alleine und geniesse die etwas graue Aussicht. Trotz fehlender Sonne ist es nicht kalt, ideale Laufbedingungen.
Auf den Strässchen zum Rigi Staffel und über den Rotstock zum First. Anstatt wie letztes Mal - und eigentlich für die Überschreitung angemessen - über Schild und Würzestock zu gehen, verzichte ich auf die weglos-grasigen, unmotivierenden Hügelchen und nehme erst den schönen Felsenweg und dann das ehemalige Bahntrassé zum Fuss des Dossen-Aufstiegs. Dann in schönem Lauf über die Dossen und die (überbaute) Rigi Scheidegg, und übers Höcheli zum Gätterlipass runter. Nach dieser über 10km Lauf-Passage ohne grosse Steigungen beginnt der letzte, spannendste Teil, der Überschreitung.
Sehr steil hinauf zur Rigi Hochflue. Gerade auf der 25m langen Leiter zum Schluss kann man da schon ins Schnaufen kommen. Der Abstieg von der Hochflue erfordert Vorsicht, gerade bei den teilweise aktuell noch feuchten Bedingungen, da das Gelände durchwegs steil ist (T5-). Oben sind ein paar Stufen mit Fixseilen gesichert. Zwischendurch hat es auch noch ein paar kleine Schneefelder, die aber kein Problem darstellen. Auf dem Grat gibt es ein paar kleine Gegensteigungen und erst kurz vor der Egg kann man wieder laufen lassen.
Danach geht es auf Wiesen übers Gottertli. Erst beim Sattel Pt 1196 verlasse ich schliesslich die Wege für den letzten Abschnitt. Der Kamm nach Ränggen ist wunderschön - ein Juragrat mit knappen Wegspuren. Auch auf die Zünggelenflue hatte ich mich gefreut. Bei Ränggen folgt man alles direkt dem Kamm (Wegspuren, alte Bänder als Markierung), mit etwas Kraxelei bis zu einem Vorgipfel vor einer tief eingeschnittenen Scharte. Marode Fixseile und Schlingen erleichtern die Traverse der Scharte - die einzige Stelle der Tour, die ein T5 verdient. Anschiessend auf einem deutlichen Pfad mit mehreren Anstiegen zum Gipfel und über den waldigen Kamm gegen Schwyz. Der Zeitpunkt Anfang Mai ist ideal, da die Vegetation noch tief ist. Auf ca. 640 m.ü.M. geht der Pfad scharf rechts (Bänder, Steinmänner). Letztes Mal bin ich von hier rechts nach Lützli raus. Da ich nun weiter unten noch Steinmänner sehe, versuche ich es direkt. Das geht auch, wird aber etwas botanisch, da sich der Weg verliert. Ob die Route ideal war, weiss ich nicht, obwohl ab und zu Begehungsspuren zu sehen waren. Ich gehe direkt rechts über dem Felsabbruch gerade weiter runter bis den Steinschlagnetzen und von dort auf dem Horizontalweg nach links und in wenigen Minuten zum Bahnhof Schwyz. Dass ich die Tour in gut 4.5 Stunden würde abschliessen können, hätte ich im Vorfeld nicht gedacht. Es hat für mich an dem Morgen aber alles gepasst - wirklich eine geniale Laufstrecke mit allem drum und dran.
Durchgangszeiten (Differenz kumulativ zu 7.7.2020):
Immensee: 6.00
Rigi (via Arschbaggen): 7.19 (-8 min)
Dossen (ohne Schild): 8.04 (-23 min)
Rigi Hochflue: 9.09 (-35 min)
Zünggelenflue: 10.13 (-47 min)
Schwyz Bahnhof: 10.38 (-53 min)
Tourengänger:
Delta

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)