Stuiben und Sedererstuiben


Publiziert von schimi , 16. August 2013 um 13:29.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:21 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Von unserer neuen Lieblingspension, dem Nagelfluhhaus Hirsch besteigen wir heute den Hausberg. Eigentlich der "Hinter-dem-hausberg". Wir laufen vor zum Parkplatz Gunzesrieder Säge, wo gegenüber der Wanderweg beginnt. Nach einigen Metern am kühlen Bach kommt eine Kehre, die uns zum Vorderschönebuch, einem alleinstehenden Hof führt. Von dort führt und ein Weglein durch lichten Baumbestand hinauf nach Wiesach, das mit seinen vier oder fünf Häusern immerhin auch ein Kirchlein besitzt.

Nun zieht der Bergpfad ohne weitere Zivilisation in Kehren bis hinauf auf den Nagelfluh-Hauptkamm. Am schönsten sind wohl die letzten 50 Höhenmeter dieses Abschnitts. Hier geht man auf grüner Wiese zwischen mächtigen Nagelfluhgebilden nach oben, bis man den Kamm erreicht. Man wendet sich nach links und folgt dem Weglein, welches sich hübsch, meist auf der Nordseite des Kamms entlangzieht. Dabei ist man kaum einmal weiter als 5 oder 10 Meter vom höchsten Punkt entfernt. Bisweilen läuft man auch ganz oben und kann so die Aussicht in beide Richtungen genießen (dazu lieber stehen bleiben!)

Schon gleich, wenn man dort oben ist, kann man den mächtig wirkenden Stuibengipfel sehen. Und ich war doch überrascht, dass es noch ein ganzes Stück bis dort hinauf ist. Der Weg schlängelt sich perfekt ans Gelände angepasst aufs Schönste dort hinauf. Es war mir eine echte Freude dieses Wegstück. In einer kurzweiligen halben Stunde ist man dann schon oben auf dem sehr geräumigen Gipfel der sich oben gar nicht mehr so hübsch und extravagant darstellt.

Der Ausblick ist trotz allem hübsch. Wir sehen heut wegen der etwas diesigen Sicht keinen Bodensee, sondern ahnen nur etwas milchig-weißes in der Tiefe, dort wo er sein soll. Schön ist auch der Blick entlang des Hauptkamms, den man gut betrachten kann. Nach Süden kann man das Gelände der Hörnergruppe gut überblicken und sich schon einmal vorstellen, wo hinauf man in 6 Monaten seine Spuren mit den Schneeschuhen ziehen wird.

Nach ein paar Minuten gehen wir weiter und statten dem Sedererstuiben auch gleich einen Besuch ab. Der zeigt sich soweit einsam aber fast unter einer braunen Haube versteckt. Offensichtlich hatten sich die Kühe der Umgebung hier oben zu einer kleinen Gipfelrast verabredet. Wir genießen den Gipfel deshalb im Stehen...

Zwischen den beiden Gipfeln führt ein Weg hinab, den wir sicher gemieden hätten, so wir ihn gekannt hätten. Er führt durch stark erodierendes Gelände unschön nach unten. Erst fast ganz unten geben Bäume dem Untergrund einen Halt. Hier wird es sich in den nächsten Jahren sicher noch deutlich weiter zum Nachteil verändern.

Ab der Ornachalpe wird der Abstieg ziemlich flach und führt uns durch schönen Waldbestand hinunter zum ersten Vorsäßhof. Von dort sind es noch 10 Minuten bis wir wieder in unserer Pension sind, wo es übrigens die allerbesten Torten gibt, welche die Wirtsleute noch in echter Handarbeit selbst herstellen.

Chapeau!

Tourengänger: schimi


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