Allalin über Hohlaubgrat - alle schönen Dinge sind 3


Publiziert von Nicole , 24. Juli 2013 um 14:42.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:20 Juli 2013
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 840 m
Abstieg: 600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schöne Fahrt ins Wallis :-)
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse Unterkunftsmöglichkeiten für jedes Budget in Saas Fee / Saas Grund / Saas Almagell oder in einen der hübschen Campings.
Kartennummer:SchweizMobil-Ausdrucke

1...2...3...Allalin mal Normal, per Ski oder wohl die schönste Variante über den Hohlaubgrat!

Donnerstagabend fix das HT-Material gepackt damit man am Freitagabend gleich nach der Arbeit ins Wallis fahren kann. Nach vier Stunden trafen wir in Saas Grund ein und parkten das "Schlaf-Mobil" beim Camping. Rein in den Schlafsack und rasch in die Träume eintauchen. Die erste Bahn fährt um 7.30 Uhr ab der Station "Felskinn". Bei der Mittelstation Umsteigen in die Metro-Alpin und sich einschreiben für den Halt am Stollenloch - wir waren deren 7.

Also 7 Zwerge....äh 7 Berggänger krochen durch das Loch und machten sich parat für den Grat. Brunos scharfem Blick stachen zwei Auftiegsr outen ins Auge. Nach einer mürrischen Besprechung entschied ich "die Normalroute" zu wählen ;-). Eine Dreier- und eine Zweierseilschaft wählte diese auch. Ein Bergführer mit zwei Gästen die steilere Variante.

Bereits nach ein paar Seillaufmetern rann der Körpersaft aus allen Poren. Die warmen Temperaturen überraschen, habe ich doch gute Erinnerungen an eisig kalte Finger auf HT's um die gleiche Zeit. 

Das wohlig verbundene Gefühl tief in der Seele angekommen zu sein, in meiner Bergwelt, überströmte mich und ein Dauergrinsen stelle sich in meinem Gesicht ein. Hier begann meine Bergleidenschaft im Sommer 2009 und zog mich in seinen Bann. Ja - ich gebe es gerne zu, ich bin Bergsüchtig von der Haarspitze bis zum kleinen Zehen, auch wenn es Augenblicke des Beissens, des Ausharrens und des Zweifels gibt "was tue ich hier". Wie in jeder Berufs- und Privatbeziehung scheint nicht nur immer die Sonne und herrschen optimale Bedingungen. Nein, es kann kalt sein, eisig, windig, wolkenverhangen und Entscheidungen müssen getroffen werden. Doch all dies ist LEBEN und in den Bergen für mich die schönste Form der Herausforderung LEBENS.

Nach dem kurzen philosophischen Schwenker zurück zur Tour. Der Schnee war von unten bis oben sumpfig-weich doch mit einer guten Trittschneespur. Bei P3873 legten wir eine kurze Pause ein. Schon da bemerkte ich einen klitzekleinen Energieeinbruch, resultierend am Vorabend nix gegessen, am Morgen einen grossen Schluck Kaffee und ein Biberli, das war alles. Der weitere Grataufstieg legt an Steilheit zu (ca. 40%), wir gingen nun am kurzen Seil. Mein Unwohlsein machte sich wieder bemerkbar. Ankommend beim Einstieg an der Felsbarriere hüllte ein Wolkenband den Gipfel ein.

Bruno stieg vor und sicherte mich am ersten Bohrhaken nach. Blitzartig streikte mein Körper bei der ersten Felsstufe, bei der kurzes, herzhaftes Anpacken angebracht war = Power Ende :-(. Der Bergführer mit seinen beiden Gästen überholte uns am Stand mit den Worten "kommt die sind eh langsam"...na ja! Am Stand ging es mir ca. 10 Minuten ganz übel. Mein Blutzuckerspiegel raste in das unterste Geschoss und kurz dachte ich gar ganz abzutauchen. Ein paar grosse Schlucke Sirup und ein halbes Biberli würgend, ging es dann rasch wieder besser...ICH LERNE MAL WIEDER DARAUS! Lisbeth, mein Verpflegungschef, fehlt halt.

Schade, die kurze Kraxelei im max. II-III Grad hätte ich anders geniessen können. Noch um einen Felssporn herum und VOILÀ das bekannte Gipfelkreuz ist da. Die Wolkenfetzen wollten partout die traumhafte Walliser Bergprominenz nicht enthüllen. Trotzdem wir waren glücklich und für Bruno war es sein zweiter Viertausender.

Das "I-Klämmta" schmeckte, die Power kam zurück und so fussten wir flott die Normal-Autobahn hinunter. Im Drehrestaurant ne Bündnergerstensuppe und ein Plättli, dazu ein Spritz....1...2...3..das Allalin ist schon fein :-).

Tourengänger: Nicole


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 19. November 2013 um 17:36
liebe Nicole

ich gratuliere dir zu dieser Tour (welche ich mir nur allmählich und nur ganz sachte zuzutrauen beginne) viele Monate danach ganz herzlich!

Mir gefallen deine "philosophischen" Gedanken sehr :-)

Herzlichste Grüsse und Umarmung

Felix

Nicole hat gesagt: Eines Tages...
Gesendet am 19. November 2013 um 18:01
...können wir vielleicht sogar gemeinsam auf so eine Tour gehen und zusammen philosophieren über die Schönheit und Erhabenheit unserer Bergwelt, lieber Felix :-)

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