Piz Paradisin / Pizzo Paradisino 3302,2m
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DER GIPFEL IST DAS PARADIES !
Mein Tourenbericht über die Besteigung des Piz Paradisin beinhaltet eigentlich zwei verschiedene Erlebnisse. Ich versuchte den Gipfel zuerst im März dieses Jahres mit Ski zu erreichen. Dabei musste ich kaum 50m unterhalb des Gipfels umkehren, es lag Lockerschnee auf dem felsigen Südgrat und ich sah kaum wo ich mich festhalten oder hin stehen sollte. Die Fotos vom ersten Besteigungsversuch habe ich diesem Bericht dazu gefügt.
Da ich am ersten wirklich schönen Wochenende bei schönstem Wetter wegen einer Erkältung nicht in die Berge gehen konnte war der Drang gross nun endlich etwas Grösseres zu unternehmen. Leider mussten meine Kollegen am darauf folgenden Samstag arbeiten so dass das geplante Gletscherhorn im Jungfraugebiet nicht möglich war. Deshalb wollte ich die Rechnung mit dem Piz Paradisin begleichen. Da der Gipfel für mich 7 Stunden Fahrzeit pro Weg durch die ganze Schweiz bedeutet war ich froh dass ich am Freitagabend in Chur übernachten konnte. Mit der ersten Verbindung ab Chur ereichte ich so nach 10 Uhr am Samstagmorgen die Alp Camp mir dem vorreservierten Rufbus. Mit schwerem Gepäck wanderte ich das Val Mera hinauf wo ich oberhalb 2400m auf eine geschlossene Schneedecke traf. In der Hochebene Roan auf 2550m sah ich eine schneefreie Stelle wo ich mein Zelt aufstellte und mir eine Suppe koch. Gegen zwei Uhr machte ich mich auf den Weg in Richtung Gipfel.
Trotz Schneeschuhen wurde ich rasch gefordert denn der Steilaufstieg zum Pass da Val Mera (2671m) war äusserst mühsam da die Wintersportgeräte in Nassschnee kaum Halt boten. Dafür ging es vom Pass ohne Schneeschuhe einfach weiter bergauf über einen meistens aperen Gratrücken und eine Geröllmoräne zum Buckel P.2907m mit einem mächtigen Steinmann. Hier zog ich nach einer längeren Rast die Schneeschuhe wieder an und stieg über den Gletscher vorbei am Gipfel La Pala zum P.3041m auf. Hier wurde das Gelände wieder steil und war teilweise aper so dass ich nur mit Bergschuhen bequem zum Rand des namenlosen Sees aufsteigen konnte.
Beim besagten See auf 3090m stand ich direkt vor der Gipfelflanke. Es gibt zwei Möglichkeiten den obersten Südgrat zu erreiche: Über die 150m hohe bis 40° steile Firnflanke oder über einen Grat. Ich wählte die Sommerroute über den Grat. Zuerst waren Schneefelder zu queren, später einige Felsen (I-II) abwechselnd mit Firn zu überklettern. Der Grat mündete in den eigentlichen Südgrat dem ich noch eine Weile in Richtung Piz Paradisin folgte. Der Grat war jedoch stark verwechtet so dass Schneebalkone weit nach rechts über die senkrechte Ostwand heraus hingen. Als der Grat dann zudem auf der linken Seit nur noch aus glatten Platten mit wenig aufliegendem Nassschnee bestand musste ich westseitig etwa 50m absteigen. Ich gelangte so mit einem steilen Wiederaufstieg über die Firnflanke der Winterroute zurück auf den Südgrat direkt unter den finalen Gipfelgrat wo ich beim ersten Versuch umkehren musste. Der Gipfelgrat präsentierte sich in bestem Zustand so dass ich mt grosser Freude dem Gipfel entgegen kletterte. Obwohl teilweise ziemlich ausgesetzt überschreitet die Schwierigkeit nie den II.-Grad und die wenigen Firnstellen bestanden aus schönstem Trittschnee. Beim kleinen Steinmann war ich glücklich erstmals dieses Jahr auf einem "richtigen" Gipfel zu stehen!
Es waren inzwischen einige Wolken am späten Nachmittag aufgezogen die mir die Aussicht raubten, aber das war mir egal. Vorsichtig kletterte ich den felsigen Gipfelgrat herunter und stieg anschliessend schnell die steile Firnflanke zum namenlosen See herunter. Die Schneeschuhe welche ich dort deponiert hatte, benutzte ich danach nur noch für die Begehung des Gletschers und kam so um 8 Uhr wieder bei Zelt an. Ich kochte mein Nachtessen und als ich mich ins Zelt verzog begann es an zu regnen. Am nächsten Tag war holt mich um der erste Rufbus ab und ich fuhr wieder durch die ganze Schweiz nach Hause. Sicher ist, dass ich wieder ins schöne Val da Camp kommen werde - denn dort gibt's ja noch die Scima da Saoseo (3264m) welche bisher auf HIKR noch unbestiegen ist.
Genaue Route: TAG 1 (15.6.): Camp - Val Mera - Plan da Val Mera - Roan - Pass da Val Mera - P.2814m - P.2863m - P.2907m - Vadreit da Camp - P.3041m - Piz Paradisin - P.3041m - Vadreit da Camp - P.2907m - P.2863m - P.2814m - Pass da Val Mera - Roan (Biwak). TAG 2 (16.6.): Roan - Plan da Val Mera - Val Mera- Camp.
Tour im Alleingang.
Mein Tourenbericht über die Besteigung des Piz Paradisin beinhaltet eigentlich zwei verschiedene Erlebnisse. Ich versuchte den Gipfel zuerst im März dieses Jahres mit Ski zu erreichen. Dabei musste ich kaum 50m unterhalb des Gipfels umkehren, es lag Lockerschnee auf dem felsigen Südgrat und ich sah kaum wo ich mich festhalten oder hin stehen sollte. Die Fotos vom ersten Besteigungsversuch habe ich diesem Bericht dazu gefügt.
Da ich am ersten wirklich schönen Wochenende bei schönstem Wetter wegen einer Erkältung nicht in die Berge gehen konnte war der Drang gross nun endlich etwas Grösseres zu unternehmen. Leider mussten meine Kollegen am darauf folgenden Samstag arbeiten so dass das geplante Gletscherhorn im Jungfraugebiet nicht möglich war. Deshalb wollte ich die Rechnung mit dem Piz Paradisin begleichen. Da der Gipfel für mich 7 Stunden Fahrzeit pro Weg durch die ganze Schweiz bedeutet war ich froh dass ich am Freitagabend in Chur übernachten konnte. Mit der ersten Verbindung ab Chur ereichte ich so nach 10 Uhr am Samstagmorgen die Alp Camp mir dem vorreservierten Rufbus. Mit schwerem Gepäck wanderte ich das Val Mera hinauf wo ich oberhalb 2400m auf eine geschlossene Schneedecke traf. In der Hochebene Roan auf 2550m sah ich eine schneefreie Stelle wo ich mein Zelt aufstellte und mir eine Suppe koch. Gegen zwei Uhr machte ich mich auf den Weg in Richtung Gipfel.
Trotz Schneeschuhen wurde ich rasch gefordert denn der Steilaufstieg zum Pass da Val Mera (2671m) war äusserst mühsam da die Wintersportgeräte in Nassschnee kaum Halt boten. Dafür ging es vom Pass ohne Schneeschuhe einfach weiter bergauf über einen meistens aperen Gratrücken und eine Geröllmoräne zum Buckel P.2907m mit einem mächtigen Steinmann. Hier zog ich nach einer längeren Rast die Schneeschuhe wieder an und stieg über den Gletscher vorbei am Gipfel La Pala zum P.3041m auf. Hier wurde das Gelände wieder steil und war teilweise aper so dass ich nur mit Bergschuhen bequem zum Rand des namenlosen Sees aufsteigen konnte.
Beim besagten See auf 3090m stand ich direkt vor der Gipfelflanke. Es gibt zwei Möglichkeiten den obersten Südgrat zu erreiche: Über die 150m hohe bis 40° steile Firnflanke oder über einen Grat. Ich wählte die Sommerroute über den Grat. Zuerst waren Schneefelder zu queren, später einige Felsen (I-II) abwechselnd mit Firn zu überklettern. Der Grat mündete in den eigentlichen Südgrat dem ich noch eine Weile in Richtung Piz Paradisin folgte. Der Grat war jedoch stark verwechtet so dass Schneebalkone weit nach rechts über die senkrechte Ostwand heraus hingen. Als der Grat dann zudem auf der linken Seit nur noch aus glatten Platten mit wenig aufliegendem Nassschnee bestand musste ich westseitig etwa 50m absteigen. Ich gelangte so mit einem steilen Wiederaufstieg über die Firnflanke der Winterroute zurück auf den Südgrat direkt unter den finalen Gipfelgrat wo ich beim ersten Versuch umkehren musste. Der Gipfelgrat präsentierte sich in bestem Zustand so dass ich mt grosser Freude dem Gipfel entgegen kletterte. Obwohl teilweise ziemlich ausgesetzt überschreitet die Schwierigkeit nie den II.-Grad und die wenigen Firnstellen bestanden aus schönstem Trittschnee. Beim kleinen Steinmann war ich glücklich erstmals dieses Jahr auf einem "richtigen" Gipfel zu stehen!
Es waren inzwischen einige Wolken am späten Nachmittag aufgezogen die mir die Aussicht raubten, aber das war mir egal. Vorsichtig kletterte ich den felsigen Gipfelgrat herunter und stieg anschliessend schnell die steile Firnflanke zum namenlosen See herunter. Die Schneeschuhe welche ich dort deponiert hatte, benutzte ich danach nur noch für die Begehung des Gletschers und kam so um 8 Uhr wieder bei Zelt an. Ich kochte mein Nachtessen und als ich mich ins Zelt verzog begann es an zu regnen. Am nächsten Tag war holt mich um der erste Rufbus ab und ich fuhr wieder durch die ganze Schweiz nach Hause. Sicher ist, dass ich wieder ins schöne Val da Camp kommen werde - denn dort gibt's ja noch die Scima da Saoseo (3264m) welche bisher auf HIKR noch unbestiegen ist.
Genaue Route: TAG 1 (15.6.): Camp - Val Mera - Plan da Val Mera - Roan - Pass da Val Mera - P.2814m - P.2863m - P.2907m - Vadreit da Camp - P.3041m - Piz Paradisin - P.3041m - Vadreit da Camp - P.2907m - P.2863m - P.2814m - Pass da Val Mera - Roan (Biwak). TAG 2 (16.6.): Roan - Plan da Val Mera - Val Mera- Camp.
Tour im Alleingang.
Tourengänger:
Sputnik

Communities: Schneeschuhtouren
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