Gran Paradiso (4.061 m) als Tagestour


Publiziert von Basti , 1. Juni 2013 um 16:37.

Region: Welt » Italien » Aostatal
Tour Datum: 1 August 2009
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m

Die Wettervorhersage für Samstag den 01.08.2009 war absolut super, für einen Tag später sonntags eine absolute Katastrophe. Wir hatten uns schon als Reiseziel auf das Aostatal und die Besteigung des Gran Paradiso eingestellt. Was nun tun? Gran Paradiso als Tagestour am Samstag. Sind zwar dann völlig unakklimatisiert 2.200 Hm in großer Höhe, aber wenn wir es langsam angehen lassen, sollte wir es schon schaffen.

Gesagt getan. Wir fuhren am Freitag in einem Rutsch bis Pont, wo wir um 01:00h ankamen und uns auf dem großem Parkplatz schlafen legten. Wecken war schon kurz später. Los ging es um ca. 06:00h. Im dunkeln erst taleinwärts, dann steil hinauf Richtung Rif. Vittorio Emanuele II. Von dort über Blockgelände nordwärts bis zum Taleinschnitt des Gran Paradiso-Gletscher. Hier wieder nordostwärts. Bei erstem Schneekontakt legten wir die Steigeisen an und stiegen den Gletscher aufwärts. Dann peilten wir Punkt 3.536 an, dem Scheidepunkt von Gran Paradiso-Gletscher und Laveciau-Gletscher.

Über den so genannten Eselsrücken hinauf Richtung Becca di Moncorvé und einer ausholenden Linksschleife Richtung Gran Paradiso-Hauptgipfel. 

Über sehr einfaches Mixed-Gelände zu den Gipfelfelsen mit der Madonnen-Statue. Wir wählten diesen der zwei Hauptgipfel, aufgrund der schönen Statue und nicht den einsameren paar Zentimeter höher und nördlich gelegenen Gipfelfelsen. Den Madonnen-Gipfel ersteigt man auf seiner Rückseite. Man geht rechts herum, folgt einem schmalen Band für 3 Meter ausgesetzt oberhalb der steilen Westwand (2 Bohrhaken) und erreicht über einen 2,5-Meter-Absatz (II) den Gipfel. 

Tolle Ausblicke, obwohl Tageszeiten-konform schon Wolken aufzogen. Wir machten ausgiebig Rast. Ich beglückwünschte meinen Tourenpartner zu seinem ersten 4.000er, und was für einen! Den höchsten Berg, der vollständig auf italienischem Boden steht und dann noch in einem Rutsch aus dem Tal erstiegen. Sehr gut gemacht!

Da das Wetter immernoch stimmte, ließen wir uns beim Abstieg genügend Zeit. Am Eselsrücken machten wir noch einmal Pause und genossen den Ausblick Richtung Ciarforon.

Am Rifugio Vit. Emanuele II angekommen trauten wir unseren Augen kaum, wie viele Leute sich dort eingefunden hatten und immernoch aus dem Tal hinauf kamen, obwohl die Wettervorhersage für den nächsten Tag einer Katastrophe glich. Uns egal! Wir stiegen noch ins Tal ab. 

Kurz vor dem Tal hatte ich eine meiner schwächsten Momente in meiner Bergsteigerkarriere. Schon etwas fix und fertig verteufelte ich alles was aus Fels und Eis besteht und schwor mir, nur noch im heimischen Siebengebirge (max 460 m) wandern zu gehen. Abends bei der Pizza in Aosta war das natürlich schon wieder vergessen, und ich blätterte eifrig im Mont Blanc-Führer...so ist das bei den Süchtigen.

Am nächsten Tag fuhren wir wieder heim und konnten vor sintflutartigen Regenfällen kaum die Straße erkennen. An eine Besteigung des Gran Paradiso war da nicht zu denken. Alles richtig gemacht.

Tourengänger: Basti


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