Besuch des tiefsten Punkt der Schweiz


Publiziert von Lulubusi , 26. Mai 2013 um 15:14.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:24 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI 
Zeitbedarf: 2 Tage
Unterkunftmöglichkeiten:In Ascona reichlich vorhanden

Mal etwas anderes! Kultureller Ausflug nach Ascona

 

Schon etwas länger zeigt sich das Wetter in unseren Breitengraden relativ nass und Wolkenverhangen. Seit Maibeginn verging kaum ein Tag ohne Regen. In unseren Ferien verhiess die Wetterprognose keine wesentliche Änderung.

 

Was nun? Um wenigstens etwas in den Genuss von Sonne zu kommen beschliessen wir kurzerhand in den Süden zu flüchten. Der Kanton Tessin wird als erstes Ziel festgelegt. Von allem weiteren lassen wir uns überraschen. Mal schauen wohin es uns verschlägt. Ohne irgend eine Buchung oder einen wirklich genauen Plan fahren wir also drauflos, aus dem Regen, der Sonne entgegen.

 

Schon bald fahren wir in den langen Gotthardtunnel und über die dritte Kantonsgrenzen (Nidwalden, Uri, Tessin). So während der langweilige und öden Fahrt in der Röhre stellen wir fest, dass hier immer konstantes und äusserst stabiles Wetter herrscht. Trocken und so um die 20 °C. Eigentlich Ideal zum campen! Da wir aber keine ansprechende Nische für unser Lager gefunden haben fahren wir durch das Gotthardloch hindurch.

 

Am südlichen Tunneltor zeigt sich, dass unser Entscheid goldrichtig war. Aus dem düsteren Tunnel in die Sonne hinaus. Auch hier zeigen sich die umliegenden Bergspitzen in einem frischen Schneekleid. Diesmal schenken wir dem aber kein grösseres Interesse, da wir weiter nach Süden wollen.

 

Ja wohin den eigentlich? Langsam sollten wir uns entscheiden. Bellinzona liegt bereits hinter uns als wir den Entschluss fällen, am rechten (westlichen) Seeufer des Lago Maggiore entlang zu fahren. Wir verlassen die Autobahn und fahren Überland weiter.

 

Durch die unzähligen kleinen Dörfer fahren wir durch die sehr schöne, mediterrane Landschaft des Tessins, der Grenze Italiens entgegen. Irgend wie zieht es uns nach Ascona. Ein Ferienort am Nordufer des Lago Maggiore. Im Zentrum von Ascona beschliessen wir schliesslich, uns eine Bleibe zu suchen. Den tiefstgelegenste Ort der Schweiz haben wir noch nie besucht.

 

Info zu Ascona

 

Geschichtliches:

Die ältesten archäologischen Funde konnten auf die Zeit zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert vor Christus, der beginnenden Spätbronzezeit, zurück datiert werden. Die Funde weisen darauf hin, dass Ascona bereits zu dieser Zeit am Handelsaustausch zwischen der Poebene beteiligt war.

 

Ascona, der alte deutsche Name „Aschgunen“ ist nicht mehr gebräuchlich, gehörte vor 1400 noch zu Mailand und somit Italien. Erst ab 1403 gehörte es zur Alten Eidgenossenschaft. Nach der Gründung der Eidgenossenschaft 1798, der Euntstehung der Kantone Bellinzona und Lugano, die sich erst im Jahre 1802 zum Kanton Tessin zusammenschlossen, wurde Ascona zu einem Teil der Schweiz.

 

Ursprünglich bildeten Ronco und Ascona eine einzige Gemeinde. Erst im 16. Jahrhundert entstanden zwei eigenständige Gemeinden.

 

Wappen von Ascona

 

Geografisches:

Der Kurort Ascona liegt am Nordufer des Sees Lago Maggiore, südwestlich des Maggiadeltas, auf einer Meereshöhe von 196m und ist somit der tiefst gelegenste Ort der Schweiz. Zugleich bildet der Lago Maggiore mit einer Meereshöhe von 193m den tiefsten Punkt der Schweiz.

 

Nun darf ich mit Stolz sagen, dass ich den höchsten und tiefsten Punkt der Schweiz besucht habe. Ein Höhenunterschied von schlappen 4441m.

 

Ascona gehört zum Bezirk Locarno und verfügt über eine Gemeindefläche von 5.0 km². Die Einwohnerzahl liegt bei 5450 Personen.

 

Sehenswertes, Kulturelles, Ausflugsziele:

Ascona ist für seine autofreie Seepromenade und die Altstadt Borgo rund um die Kirche San Pietro e Paolo bekannt.

 

Die Kirche San Pietro e Paolo ist die Pfarrkirche von Ascona und ist den heiligen Petrus und Paulus gewidmet. Wegen des Glockenturms der die Häuser um einiges überragt, kann man sie von weitem erkennen.

Die jetzige Kirche geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Der Chor ist vollständig mit Fresken geschmückt. Es lohnt sich die alten Fresken zu bestaunen.

 

Mit beinahe 40 Bergseen und einer üppigen Fauna und Flora lädt das Maggiatal mit seiner natürlichen Flusslandschaft zum wandern ein.

 

Wer es beschaulicher mag, besteigt die Centovallibahn die durch das Tal Centovalli führt. Das Tal liegt zwischen Domodossola und Locarno und wird auch Tal der „100 Täler“ genannt. Tiefe Schluchten, Wasserfälle, Kastanienwälder und malerische Dörfer zeichnen das Tal aus. Die Bahn verbindet den Kanton Tessin mit dem Wallis.

 

Ein weiteres Ausflugsziel bilden die Inseln Brissago, die mittels einer Schifffahrt erreichbar sind und dank dem südlichen Klimas etwa 1500 Pflanzenarten beherbergen.

 

Im Mai finden sich in Ascon Künstler aus aller Welt zum Festival der Strassenkünstler zusammen. Auf der Piazza und den Gassen von Ascona können ihre Darbietungen bewundert werden.

 

Musikalisches Highlight ist das Jazz Ascona welches im Juni - Juli stattfindet und die Musikfestwoche, ein renommiertes Musikfestival des Tessin, die von August bis Oktober durchgeführt werden.

 

Hotel:

Wir quartieren uns im Hotel Piazza Ascona ein. Das Hotel verfügt über 43 Zimmer mit Blick auf den See oder in die Altstadt.

Unser Zimmer liegt in der Casa delle Olive. Die ruhigen Zimmer liegen in zweiter Reihe, nur 30 Meter vom Lago Maggiore und der Seepromenade entfernt. Die Zimmer sind einfach aber mit allem was man sich wünscht ausgestattet. Wer nicht unbedingt Luxus sucht, dem sei dies empfohlen! (ein kleiner Geheimtipp)

Für Hundehalter: Gegen einen kleinen Aufschlag pro Tag sind diese sogar willkommen.

 

 

Parco Botanico del Gambarogno

Am zweiten Tag unseres Ausfluges in die Schweizer Sonnenstube besuchen wir den Botanischen Garten in Vairano (San Nazzaro).

Dieser liegt auf der Gambarogno-Seite des Lago Maggiore auf der Hügelterrasse zwischen Piazzogna und Vairano. Auf über 17000m² können weit über 1000 Pflanzen bewundert werden. Mit ungefähr 950 verschiedenen Kamelienarten, bilden diesen den Hauptbestandteil der Bepflanzung. 350 Arten Magnolien, Azaleen und Pfingstrosen sind ein weiterer Teil des Gartens. Zudem lassen sich seltene europäische oder exotische Nadelbäume finden.

 

Der Garten wurde von Otto Eisenhut, ein Bumschulist, erstellt und so in die bestehende Landschaft eingefügt, dass der Garten als solches nicht erkennbar ist.

Im Jahr 2000 hat die Stiftung „Parco botanico del Gambarogno die Führung übernommen und diesen nun in moderatem Masse, touristisch vermarktet.

 

Der Eintritt ist frei bzw. beim Eingang steht eine Kollekte, die wärmstens ans Herz gelegt wird. Der Park ist einmalig! Seine Lage und Pflanzen machen ihn zu etwas ganz speziellem.

 

Für Botaniker und Pflanzenliebhaber ist der Ausflug zu diesem Park ein muss! Wir verweilte gute zwei Stunden im Park. Schnell können es aber auch mehr werden.

 

Ein gross Teil der Pflanzen können auch vor Ort erworben werden. Der Park ist ganztags geöffnet.

 

Anreise:

Den Garten erreicht man, indem man von Vira Richtung Piazzogna fährt. Der Park befindet sich unmittelbar nach der Grenze zwischen Piazzogna und Vairano.

Parkplätze sind allerdings sehr rar was an schönen Wochenenden für einen Besuch mit den ÖV spricht.

 

 

Ziel

Ascona, Parco botanico Gambarogno

 

Anforderungen

keine

 

Zusätzliche Info

Ascona

Hotel Piazza

Botanischer Garter Gambarogno

 

Fazit

Toller gemütlicher Ausflug mit vielen Sehenswürdigkeiten in der Schweizer Sonnenstube Tessin.

Bereits ein Wochenende ist sehr lohnenswert. Während der Hochsaison wird man sicherlich weniger freien Platz auffinden, als wir es getan haben.

Sehr Hunde freundlich.


Tourengänger: Lulubusi
Communities: Botanik


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