Bike & Hike im Schnee - Nüenchamm (1904 m)


Publiziert von PStraub , 24. Mai 2013 um 09:10.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:23 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1550 m

Gegen Mittag zeigten sich am Himmel einzelne blaue Flecken. Beunruhigt erkundigte ich bei der Alarmzentrale, was es damit auf sich habe. Die beschwichtigten mich: Das Phänomen sei ungefährlich und soll früher öfter mal aufgetreten sein. Man nenne es Frühling ..
 
Derart auf der sicheren Seite, schwang ich mich auf den Bock. Ich brauchte ein paar Fotos von Filzbach/Habergschwänd, die wollte ich mir holen.
 
Die Strecke auf der Kerenzerbergstrasse ist nicht besonders attraktiv. Zu viele Autofahrer glauben hier, durch möglichst schnelles Fahren wertvolle Lebenszeit sammeln zu können.
Ab Filzbach jedoch ist es äusserst angenehm. Kaum Verkehr und eine angenehme Steigung machen die Strecke zum reinen Bike-Vergnügen. Erst ab Talhütten wird es streckenweise etwas steil, aber das sind dann nur noch rund 100 Höhenmeter.
 
In der ehemaligen Skiliftstation habe ich das Bike untergestellt und (mich, nicht das Bike) auf Hike umgerüstet. Die recht tief liegende Neuschneegrenze war zwar gut zu sehen, aber ein Versuch wars wert. Also via Stäfeli den Nüenchamm-Nordhang hinauf.
Zwischen Habergschwänd und Stäfeli ist der Boden so durchnässt, dass der Weg eher einem Bach gleicht und die Erdkrume grossflächig ins Kriechen gekommen ist. Wenns nicht bald abtrocknet, wird das ein böser Alpsommer.
 
Auf der LK ist zwischen 1400 und 1600 m der obere Teil des ehemaligen Skiliftes eingetragen. Ein Skilift, den es seit sicher dreissig Jahren nicht mehr gibt, nachdem seine Masten alle paar Jahre von Lawinen umgerissen worden waren.
 
Auf rund 1500 m begann der Schnee, rund 50 m höher war die Schneedecke dann geschlossen. Das Gehen war noch recht angenehm. Der Neuschnee war zwar rutschig, aber die Schuhe fanden im Altschnee darunter ausreichend Halt.
Ich war zwar vorbereitet, die Übung jederzeit abzubrechen, aber alles in allem ging es erstaunlich einfach, selbst in den Traversen des doch stellenweise recht steilen Hanges.
Nach der engen und steilen Passage auf rund 1650 m weitet sich der Hang, ab dort lag recht viel Neuschnee.
 
Das Wetter hielt sich erfreulich, meist war es sogar sonnig. Auf dem Gipfelplateau wars jedoch eher ungemütlich. Ein bissiger Wind aus südlichen Richtungen sorgte dafür, dass ich mich bald auf den Abstieg machte. - Der war soweit ereignislos, obwohl der rutschige Schnee im Abstieg grössere Vorsicht erforderte als im Aufstieg.
 
In der Habergschwänd-Beiz genehmigte ich mir auf die Schnelle ein Bügel-Spez, obwohl ein Blick Richtung Zürichsee keinen Zweifel aufkommen liess, dass sich da eine Kaltfront im Garacho näherte. 
 
Innert kürzester Zeit fiel die Temperatur um sicher 10°, was schon auf dem Downhill nach Filzbach für klamme Finger sorgte. Dort drunten flogen bereits Äste durch die Luft, gegen den böigen Wind war fast kein Fortkommen mehr. Erst vor Beglingen wurde dieser zum Rückenwind, doch dort begann es zu regnen. Ein Regen, der in Mollis drunten zu Sturzfluten wurde.
 
So kam ich zwar bachnass in Näfels an, aber alles in allem haben Timing und Verhältnisse an diesem "milden Wintertag" perfekt gepasst.

PS: T4 bezieht sich auf die Verhältnisse, wie ich sie angetroffen habe; normalerweise ist das ein T2.

Tourengänger: PStraub
Communities: Bike & Hike


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