Nüenchamm - Ins Glarnerland einischau'n


Publiziert von Grimbart , 9. Juli 2016 um 16:40.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 4 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 640 m
Strecke:ca. 10,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von cff logo Mühlehorn mit Bus 511 nach Filzbach, Hst. Sportzentrum
Kartennummer:Landeskarten Schweiz 1:25.000 Nr. 1134 (Walensee) und Nr. 1154 (Spitzmeilen) oder www.swisstopo.ch

Als Eckpunkt zwischen Walensee, Linthebene und Linthtal weist der Nüenchamm alle Eigenschaften für einen hervorragenden Aussichtsbalkon auf. Zugegeben mit dem gegenüberliegenden Wiggis und dem Vorderglärnisch braucht er sich nicht zu messen, wenn es gilt die Streitfrage der schönsten Aussichtslogen des Glarnerlandes abzuklären. Durch die Erschließung mit einem Sessellift von Filzbach hinauf nach Habergschwänd hat er den vorgenannten aber eines voraus: Die leichte Erreichbarkeit.

 

Der „Aufstiegshilfe“ bediente ich mich dann aber doch nur im „Abstieg“. Für den Aufstieg wählte ich die – zu meiner Verwunderung auf Hikr noch nicht beschriebene – Route von Filzbach über Niderschlacht zur Alpe Unter Nüen. Von dort ging's dann via Rietegg und Nüensattel hinauf zum Nüenchamm.

Von der Bushaltestelle Sportzentrum in Filzbach wandert man zunächst einmal auf einem Anliegersträßchen hinauf zur Talstation des Sesselliftes. Bei der Brücke über den Filzbach angelangt folgt man nun dem rechts abzweigenden Ziehweg. Dieser führt entlang des Filzbaches steil hoch bis zu einer kleinen Hütte. Hier kann man entweder dem Wanderweg geradeaus folgen oder dem Ziehweg treu bleiben. Beide münden nach wenigen Minuten in denselben Fahrweg.

In kaum merklicher Steigung geht’s nun dem Fahrweg folgend durch den Schatten spendenden Wald nach Westen bis zu den Wiesen bei Niderschlacht. Hier ignoriert man die Wegweiser und folgt dem Fahrweg nach links hinauf Richtung Unter Sol. Nach etwa 400m kreuzt von rechts herauf ein Wanderweg die Straße. Dieser führt steil durch den Wald hinauf zu den Alpweiden von Sol.

Kurz vor Erreichen einer Lichtung nahm ich dann ein Fauchen war und erblickte zu meinem Erstaunen am Waldesrand keine 10m von mir entfernt Reineke Fuchs. Dem war wohl nicht ganz geheuer, dass da ein Grimbart des Weges kam und dieser sich womöglich noch erdreist Ansprüche auf seinen Bau zu erheben. Für einen Moment standen wir Aug in Aug versteinert da bis sich schließlich Reineke mit einem letzten Fauchen ins Unterholz verdrückte. Leider war dieser Augenblick zu kurz (bzw. ich zu langsam) um ihn auf einem Foto festzuhalten.

So ging's nach diesem Intermezzo dem Steig folgend weiter bis zu den Alpweiden von Sol. Hier öffnet sich nun einem der Blick über das Linthtal. Fronalpstock, Glärnisch und Wiggis wissen nun zu beeindrucken. Von Sol führt ein bestens ausgebauter Fahrweg hinüber zur Unter Nüen Alpe. Bei der Unter Nüen Alpe könnte man nun direkt über die Weiden zum von der Mittleren Neuenalp herüberführenden Wanderweg hochsteigen. Ich blieb aber dem neu ausgebauten Fahrweg bis zum Rietegg treu. Dort stößt man dann auf den vom Müllerenberg heraufführenden Steig.

Ab dem Rietegg geht’s dann wieder zur Sache. Oberhalb des Sattelbodens mündet der Steig schließlich in den von der Mittleren Neuenalp herüberkommenden Weg ein. Hier scharf nach rechts wandert man die schönsten Blicke zu Fronalpstock und Glärnisch genießend über Wiesen und lichten Wald hoch zum Nüensattel. Es folgt nun ein kurzes Erholungsstück hinüber zum Mättli, einem kleinen Boden oberhalb der Oberst Nüen Alpe. Den steilen NW-Hang des Nüenchamm vor Augen war hier einmal eine längere Rast angesagt. Am Talschluss des Linthtales zeigte sich nun auch der unbestrittene Regent des Glarnerlandes, der Tödi.

Vom Mättli zieht der Steig in zahlreichen Serpentinen steil hoch bis unter die Felsen am Stöckli. Ein paar Höhenmeter verlierend geht's unterhalb von Felsen hinüber zum breiten NO-Rücken des Nüenchamm. Weiterhin steil, gewinnt man in kurzem Zick-Zack wieder rasch an Höhe. Vorbei an einem Wegweiser steht man dann bald darauf am üppig bewachsenen und aussichtsreichen Gipfelplateau des Nüenchamm. Gegenüber beeindruckt insbesondere der eindrucksvolle Mürtschenstock. Zu meinem Leidwesen schränkte die früh einsetzende Quellwolkenbildung das Panorama dann aber doch ein wenig ein.

Nach ausgiebiger Gipfelrast machte ich mich dann an den Abstieg. Über den NO-Rücken ging's auf einem schmalen und erdigen Steig hinunter zu einer Jagdhütte. An der kleinen Hütte vorbei weisen die Markierungen gleich danach durch eine Rinne über eine Felsstufe hinab. Im Anschluss geht’s unterhalb von Felsen auf bescheidenem Steiglein weiter bergab bis kurz vor Punkt 1704. In zwei Kehren wird eine weitere Steilstufe überwunden, bis es schließlich über den üppig bewachsenen Pfandliboden hinunter zum Stäfeli geht.

Vom Stäfeli ist es dann nicht mehr weit bis nach Habergschwänd, doch ist bei Nässe auf dem Abschnitt bis zum Chalthüttli Vorsicht geboten. Dies gilt besonders für die schattige Waldpassage vom Stäfeli hinunter zum Filzbach und für die feuchten und teils sumpfigen Wiesen rund um das Chalthüttli.

 

Gehzeiten:

Filzbach, Sportzentrum – Unter Nüen Alpe (ca. 1' 40'') – Rietegg – Nüensattel (ca. 50'') – Mättli – Nüenchamm (ca. 1' 00'') – Stäfeli (ca. 50'') – Habergschwänd, Bergstation (ca. 20'')


Tourengänger: Grimbart


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