Muot da l'Hom (2512 m) - Minschun Pitschen (2927 m): Der "Garten des Inn" war reich geschmückt!
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Der Name Engadin leitet sich bekanntlich vom rätoromanischen "Engiadina" ab, was übersetzt so viel wie "Garten des Inn" heisst. Von einem früheren Besuch um diese Jahreszeit wusste ich, dass zumindest das Unterengadin mit seinen sonnenverwöhnten Hängen oberhalb der romanisch geprägten Bergdörfer diesem Namen alle Ehre macht - wird das Auge in den noch nicht lange vom Schnee befreiten Matten doch von wahren Teppichen aus Abertausenden von Krokussen und Kuhschellen verwöhnt. Und während man andernorts auf diesen Höhen noch metertief im Schnee versinken würde, lassen die südexponierten Hänge und Grate bereits bequeme Aufstiege zu Fuss bis auf 3000 m zu.
Wieder einmal waren die Wetterverhältnisse eher zweifelhaft, am meisten bzw. längsten sollte die Sonne in Graubünden scheinen - Grund genug, mal wieder meinem geliebten Unterengadin einen Besuch abzustatten!
Von
Scuol-Tarasp wählten wir für einmal die bequeme Variante und liessen uns mit dem Postauto noch bis hinauf ins Bergdörfchen Ftan (1633 m) befördern - allzu viele Höhenmeter waren also nicht mehr zu befürchten… :-)
Den ausgeschilderten Wanderwegen folgend erreichten wir nach ca. 1 h 15 min die hübsch gelegene Alp Laret (2206 m), wo nach dem langen Winter noch alles verlassen ist. Bereits hier sind die schneefreien Matten übersät mit Krokussen in den beiden Farbvarianten sowie den grossen Blüten der Frühlings-Kuhschellen mit ihren feinen Häärchen. Stellenweise wusste man gar nicht, wo man hintreten soll, da man die schönen Pflänzchen ja nicht vertrampeln wollte.
Allgegenwärtig waren in den Blockfeldern zwischen 2200-2500 m auch die zahlreichen Murmeltiere, die aus allen Löchern pfiffen und sich in ihrer Futtersuche kaum stören liessen. Man hätte den drolligen Tierchen stundenlang zusehen können - doch es "riefen" ja noch einige Gipfel, die trotz am Nachmittag zunehmender Bewölkung eine herrliche Aussicht versprachen!
Wegfindungsschwierigkeiten dürfte es -bei halbwegs guten Sichtbedingungen- kaum geben. Wir stiegen weglos oder auf Viehspuren die gut gestuften Weidehänge zum Muot da l´Hom (2512 m) empor, dessen Gipfelkreuz bereit von Weitem sichtbar ist. Mit etwas Zick-Zack gelangten wir -südöstlich der markierten Route- via Urezza da Stavel ohne jegliche Schneeberührung über apere Wiesen und Schrofen auf das Gipfelplateau des Muot da l´Hom. Dass wir so konsequent dem Schnee auswichen, hatte seinen guten Grund: Aufgrund der hohen Temperaturen war dieser meist nicht tragend, stellenweise sank man bis weit über die Knie in die nasse Pampe ein, was über längere Strecken (zu) mühsam gewesen wäre.
Nach ausgiebiger Gipfelrast mit herrlichen Ausblicken in die Silvretta und Richtung Nationalpark "juckte" es mich beim Anblick der komplett aperen Schuttrippe, welche sich südseitig vom Alpboden Greala über den Piz la Greala (2738 m) bis auf den Gipfelgrat des Piz Minschun (3068 m) hinaufzieht.
nevada gewährte mir ein "Zeitfenster" von 1 h - schliesslich wollten wir beizeiten wieder zurück im Tal sein, um die Heimreise anzutreten.
Die grösste Schwierigkeit bestand darin, vom Muot da l´Hom einigermassen trockenen Fusses und ohne grösseren Zeitverzug den Beginn des aperen Südgrats des Piz la Greala zu erreichen. Obwohl es nur ca. 100 m waren, kostete die Querung der grösstenteils nicht tragenden Schneefelder in der Hochebene der Alp Greala einiges an Zeit und Nerven. Danach schöner Aufstieg über apere Grasmatten, Schutt und Urgesteinsblöcke (im Bereich des "Gipfels" des Piz la Geala) bis auf die Grathöhe des Piz Minschun. Dort musste ich feststellen, dass mein Zeitfenster wohl nicht mehr ganz reichen würde, um einigermassen entspannt den zwar grösstenteils aperen, aber doch noch recht langen Grat bis auf den Hauptgipfel des Piz Minschun (3068 m) zu beschreiten. Also kurzerhand umdisponiert und dem wesentlich näheren Minschun Pitschen (2927 m) einen Besuch abgestattet. Dieser dominant über dem Val Tasna stehende Gipfel war über einen recht gut verfirnten Schneegrat schnell erreicht und bietet eine fast ebenso tolle Aussicht wie der Piz Minschun selbst, insbesondere in die Silvretta mit ihren prominenten Gipfel Piz Linard, Verstanclahorn, Piz Buin und Fluchthorn sowie Richtung Südtirol und in die Gipfel rund um den Nationalpark.
Zurück auf dem gleichen Weg, wobei vor allem der sehr angenehme Feinschutt- und geröllsurf in der Flanke südwestlich der über den Piz da Greala führenden Südrippe bis hinunter in die Ebene von Greala zu erwähnen ist: Selten habe ich so schonend und schnell 400 Hm im Abstieg überwunden! Unten dann nochmals kurz die erwähnten, nervigen Schneefelder (vor allem der Wechsel von gut tragendem Firn zu völlig haltlosem Nassschnee alle paar Meter ist definitv nicht vergnügungssteuerpflichtig…).
Vom Muot da l´Hom auf der Aufstiegsroute in gemütlichen 2 h (einschliesslich ausgiebigem Murmeltier-Beobachten) zurück nach Ftan, wo das Postauto bereits abfahrtbereit da steht.
Wieder einmal waren die Wetterverhältnisse eher zweifelhaft, am meisten bzw. längsten sollte die Sonne in Graubünden scheinen - Grund genug, mal wieder meinem geliebten Unterengadin einen Besuch abzustatten!
Von

Den ausgeschilderten Wanderwegen folgend erreichten wir nach ca. 1 h 15 min die hübsch gelegene Alp Laret (2206 m), wo nach dem langen Winter noch alles verlassen ist. Bereits hier sind die schneefreien Matten übersät mit Krokussen in den beiden Farbvarianten sowie den grossen Blüten der Frühlings-Kuhschellen mit ihren feinen Häärchen. Stellenweise wusste man gar nicht, wo man hintreten soll, da man die schönen Pflänzchen ja nicht vertrampeln wollte.
Allgegenwärtig waren in den Blockfeldern zwischen 2200-2500 m auch die zahlreichen Murmeltiere, die aus allen Löchern pfiffen und sich in ihrer Futtersuche kaum stören liessen. Man hätte den drolligen Tierchen stundenlang zusehen können - doch es "riefen" ja noch einige Gipfel, die trotz am Nachmittag zunehmender Bewölkung eine herrliche Aussicht versprachen!
Wegfindungsschwierigkeiten dürfte es -bei halbwegs guten Sichtbedingungen- kaum geben. Wir stiegen weglos oder auf Viehspuren die gut gestuften Weidehänge zum Muot da l´Hom (2512 m) empor, dessen Gipfelkreuz bereit von Weitem sichtbar ist. Mit etwas Zick-Zack gelangten wir -südöstlich der markierten Route- via Urezza da Stavel ohne jegliche Schneeberührung über apere Wiesen und Schrofen auf das Gipfelplateau des Muot da l´Hom. Dass wir so konsequent dem Schnee auswichen, hatte seinen guten Grund: Aufgrund der hohen Temperaturen war dieser meist nicht tragend, stellenweise sank man bis weit über die Knie in die nasse Pampe ein, was über längere Strecken (zu) mühsam gewesen wäre.
Nach ausgiebiger Gipfelrast mit herrlichen Ausblicken in die Silvretta und Richtung Nationalpark "juckte" es mich beim Anblick der komplett aperen Schuttrippe, welche sich südseitig vom Alpboden Greala über den Piz la Greala (2738 m) bis auf den Gipfelgrat des Piz Minschun (3068 m) hinaufzieht.

Die grösste Schwierigkeit bestand darin, vom Muot da l´Hom einigermassen trockenen Fusses und ohne grösseren Zeitverzug den Beginn des aperen Südgrats des Piz la Greala zu erreichen. Obwohl es nur ca. 100 m waren, kostete die Querung der grösstenteils nicht tragenden Schneefelder in der Hochebene der Alp Greala einiges an Zeit und Nerven. Danach schöner Aufstieg über apere Grasmatten, Schutt und Urgesteinsblöcke (im Bereich des "Gipfels" des Piz la Geala) bis auf die Grathöhe des Piz Minschun. Dort musste ich feststellen, dass mein Zeitfenster wohl nicht mehr ganz reichen würde, um einigermassen entspannt den zwar grösstenteils aperen, aber doch noch recht langen Grat bis auf den Hauptgipfel des Piz Minschun (3068 m) zu beschreiten. Also kurzerhand umdisponiert und dem wesentlich näheren Minschun Pitschen (2927 m) einen Besuch abgestattet. Dieser dominant über dem Val Tasna stehende Gipfel war über einen recht gut verfirnten Schneegrat schnell erreicht und bietet eine fast ebenso tolle Aussicht wie der Piz Minschun selbst, insbesondere in die Silvretta mit ihren prominenten Gipfel Piz Linard, Verstanclahorn, Piz Buin und Fluchthorn sowie Richtung Südtirol und in die Gipfel rund um den Nationalpark.
Zurück auf dem gleichen Weg, wobei vor allem der sehr angenehme Feinschutt- und geröllsurf in der Flanke südwestlich der über den Piz da Greala führenden Südrippe bis hinunter in die Ebene von Greala zu erwähnen ist: Selten habe ich so schonend und schnell 400 Hm im Abstieg überwunden! Unten dann nochmals kurz die erwähnten, nervigen Schneefelder (vor allem der Wechsel von gut tragendem Firn zu völlig haltlosem Nassschnee alle paar Meter ist definitv nicht vergnügungssteuerpflichtig…).
Vom Muot da l´Hom auf der Aufstiegsroute in gemütlichen 2 h (einschliesslich ausgiebigem Murmeltier-Beobachten) zurück nach Ftan, wo das Postauto bereits abfahrtbereit da steht.
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