Der steile Südaufstieg auf den Lütispitz (1987 m)


Publiziert von Ivo66 , 9. Mai 2013 um 18:37.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 9 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:Scharten - Böstritt - Südflanke - Lütispitz - Hinterwinden - Böstritt - Scharten
Kartennummer:1:25'000 Nesslau

Die steile Lütispitz-Süflanke im Toggenburger Alpstein apert im Frühling schon früh aus, so dass sich diese wenig begangene, weglose Route bereits Ende April oder anfangs Mai eignet, dem Lütispitz einen Besuch abzustatten. Der Gipfel liegt auf der nördlichen Alpsteinkette westlich des Säntis' und bietet nebst einer tollen Blumenpracht eine schöne Aussicht über das Toggenburg, zu den Churfirsten und zum Säntis.

Auch im Alpstein hat der Frühling nach dem schneereichen Winter mindestens teilweise Einzug gehalten. Die meisten Gipfelziele liegen aber aufgrund des noch vielerorts liegenden Schnees immer noch ausser Reichweite. Südexponierte Steilhänge hingegen bieten bereits die eine oder andere Lücke, einen stattlicheren Gipfel zu erreichen. Es ist aber Vorsicht geboten; wir wurden heute mit Gefahren konfrontiert, die typisch für die Zeit der Schneeschmelze sind: Steinschlag. Als wir uns mitten im Aufstieg befanden, donnerten plötzlich zwei grosse Steinblöcke den Hang herunter. Mit der entsprechenden Aufmerksamkeit konnten wir noch rechtzeitig ausweichen, was auch etwas Geschick erforderte, änderten die beiden Brocken doch immer wieder mal die Richtung. Vermutlich haben sich die Blöcke wegen des schmelzenden Schnees gelöst. Hinzu kommt die Steinschlaggefahr, ausgelöst von Gämsen, die sich in der Südflanke besonders wohl zu fühlen scheinen.

Die Südflanke des Lütispitzes präsentierte sich ansonsten teilweise schon in hellem Frühlingsgrün, wobei noch einige Lawinenkegel etwas Aufmerksamkeit in der Umgehung erfordern. Wer zur Zeit auf der Normalroute über den Windenpass auf den Gipfel möchte, sieht sich in der Westflanke am Berg mit gewaltigen Lawinen- und Altschneeresten konfrontiert, die aufgrund der tiefen Risse und Löcher unpassierbar scheinen. Man kann sie in gut gestuftem Gelände jedoch ohne Schwierigkeiten umgehen, indem man von der Alphütte Hinterwinden ziemlich direkt links des bewaldeten Teils aufsteigt. Wir wählten diese Variante für den Abstieg.

Dem Föhn verdankten wir heute einen trockenen Tag. Auf dem Gipfel war aufgrund der Windstille sogar T-Shirt-Wetter, die Sicht aber aufgrund der immer wieder einhüllenden Nebelschwaden stark eingeschränkt.

Routenbeschreibung:

Die Route durch die Südflanke habe ich hier  beschrieben. Der Aufstieg ist steil, aber nicht eigentlich ausgesetzt. Das Gelände ist ordentlich gut gestuft und liesse auch einen Abstieg ohne besondere Gefahren zu. Es dürfte auch noch die eine oder andere Möglichkeit geben, direkt von Süden auf den Lütispitz zu steigen. Die Südflanke wird bei optimalen Verhältnissen im Winter gar mit Tourenskis befahren.

Tourengänger: Ivo66, Lena


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

bidi35 hat gesagt:
Gesendet am 9. Mai 2013 um 19:03
wieder einmal das Glück der Tüchtigen beansprucht!!!!
Schöne Bilder.
LG Heinz

Ivo66 hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Mai 2013 um 23:32
Danke Heinz! Die Steinblöcke rollten scheinbar im Zeitlupentempo den steilen Hang runter, aber als sie an uns vorbeidonnerten, hatten sie dann doch ein beachtliches Tempo...

LG Ivo

Peter23 hat gesagt:
Gesendet am 10. Mai 2013 um 13:33
Habe die Steilheit Eurer Route beim Lesen förmlich gespürt.
Interessantes Tourenprofil und tolle Fotos. Ich hab's Euch am Mittwoch fast nachgemacht, beim "Grasklettern" in der Südwestflanke auf den Schäfler.
Beste Grüsse Peter

Ivo66 hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Mai 2013 um 19:04
..eigentlich bin ich ja nicht so ein Liebhaber von Steilgras. Hier geht es aber gerade noch; es ist spannend, immer wieder die günstigste Linie zu suchen. Am Schäfler scheint's ja für die Jahreszeit auch noch mächtig Schnee zu haben.
Beste Grüsse, Ivo


Kommentar hinzufügen»