Wenn die SBB mal wieder Verspätung hat - Vernayaz


Publiziert von Mo6451 , 26. April 2013 um 23:08.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:26 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 749 m
Abstieg: 749 m
Strecke:15,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Luzern - Lausanne - St. Maurice - Vernayaz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Vernayaz - Martigny - Lausanne - Luzern
Kartennummer:map.wanderland.ch

und man an ein Ende der Schweiz reisen möchte, wird so macher Plan schnell Makulatur.

Im Unterwallis sollte es heute keinen Regen geben, was uns ermutigte hier auf Tour zu gehen, in einer Region, die wir noch nie besucht hatten. Die Entscheidung viel auf Vernayaz. Aber unsere Tour begann mit Hindernissen. In Luzern fuhr der Zug Richtung Lausanne wegen einer technischen Panne mit einer halben Stunde Verspätung ab. Und damit der ganze Fahrplan nicht durcheinander kam, durften alle Passagiere in Bern aussteigen -  mit dem Hinweis: der Zug endet hier. Alle Wartezeiten eingerechnet kamen wir mit mehr als einer halben Stunde Verspätung in Vernayaz an.

Am Bahnhof, wie so oft keinerlei Wanderwegweiser. Wir machten uns auf den Weg und stellten bald fest, dass der von uns eingeschlagene Weg nicht richtig sein konnte. Nachdem wir eine Einheimische gefragt hatte, die uns sehr gut den Weg weisen konnte, machten wir uns wieder zurück Richtung Vernayaz. (Der Fehler lag darin, dass in der Karte zwei Bahnhöfe eingezeichnet sind, offensichtlich aber nur noch einer angefahren wird.

Dieses Suchen hat uns weiterel Zeit gekostet und es war schon bald Mittag bis wir endlich auf der richtigen Spur waren. Der Aufstieg nach Salavan (Einstieg rechts neben dem Elektrizitätswerk) gestaltet sich etwas mühevoll. Über 40 Kurven - teilweise entlang der Bahnlinie - zieht sich ein breiter, steiniger Forstweg nach oben bis auf eine Höhe von 934 m. Salvan ist ein kleiner, leider nicht mehr sehr lebendiger Ort. Allerorten sieht man Verkaufsschilder an den Gebäuden und bis auf ein Restaurant sind mittlerweile alle übrigen dauerhaft geschlossen. Also nutzten wir die Bänke im Ortskern für eine ausgiebige Mittagspause.

Laut Karte müsste der weitere Weg einfach zu finden sein. Zuerst der Hauptstrasse nach und dann rechts ab. Hinweise waren auch vorhanden, deutlich zu erkennen aber nur bis zur Moulin Fin. Dort zeigte eine Spur in den Wald. Wir folgten ihr, doch schon bald endete sie im völligen Unterholz. Während mein Kollege einen Durchschlupf suchte, ging ich ein Stück zurück und oben über die Krete. Bald aber standen wir erneut im Dorf und zwei nette Damen konnten uns auch hier weiterhelfen. Alles zurück bis zur Moulin Fin, dort ging es links ab und bald fanden wir auch weitere Hinweise. Auch dieser Verpatzer hatte wieder einiges an Zeit gekostet.

Nun auf dem richtigen Weg, ging es steil bergab hinunter ins Tobel, immer begleitet von "Le Trient". Bei P 662 gibt es eine Brücke, auf der man das Tobel überschreitet. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit verzichteten wir auf den weiteren Weg bis Pied du Sé und querten etwas später auf den Rückweg. Bis Gueurox folgten wir dem Wanderweg entlang des Flusses und der Gorges du Trient.
Am Ende des Dorfes machten wir eine erstaunliche Entdeckung, auf der Wiese inmitten der Häuser stand eine Gämse, als würde sie auf irgendetwas warten. Ohne Scheu und obwohl sie uns entdeckt hatte ging sie weiter und nagte von dem frischen grünen Rasen.

Bei P 652 führt eine neue Autobrücke über die Gorges, aber auch die alte Brücke ist für Fußgänger noch begehbar. Von hier hat man einen fantastischen Blick hinunter in die Schlucht, 187 m. Einfach nur beeindruckend. Nach ausgiebigem Fototermin machten wir uns dann an den Abstieg hinunter nach Vernoyaz, wo wir den Zug über Martigny, Lausanne nach Luzern bestiegen. In Vernayaz gibt es eine Möglichkeit in die Schlucht zu gehen. Leider ist der Weg aber noch nicht geöffnet.

Hier ein paar Informationen zur Schlucht:

Der Wildbach Trient, der dem gleichnamigen Gletscher entspringt, hat eine 200 m tiefe Schlucht in den Felsen geschnitten. Eine 1934 gebaute Brücke verbindet auf 187m Höhe die gegenüberliegenden Wände, und unten am Wasser entlang wurde ein Weg angelegt. Diese Schlucht ist ein Paradies für Kletterer und Botaniker. Einen Besuch wert ist auch der beeindruckende 114 m hohe Pissevache-Wasserfall.
Im Jahr 1779 schrieb Goethe darüber: "Endlich traten wir vor den Wasserfall, der seinen Ruhm vor vielen anderen verdient. In ziemlicher Höhe schiesst aus einer Felskluft ein starker Bach flammend herunter in ein Becken, wo er in Staub und Schaum sich weit und breit im Wind herumtreibt ... Wir kletterten daran herum, setzten uns dabei nieder und wünschten ganze Tage und Stunden des Lebens dabei zubringen zu können."
Quelle:

http://www.valais.ch/de/Aktivitaeten-und-Erlebnisse/Schluchten-Grotten/Trientschlucht-Vernayaz.html

Tour mit Eduard.

Route: Vernayaz - Salvan - Moulon de Fin - La Tailla - Gueurox - Vernayaz

Tourengänger: Mo6451


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