Kronberg 1663 m - halb Winter, halb Vorfrühling

Die weiten, gegen Süden ausgerichteten Hänge des Kronbergs sind normalerweise schon verhältnismässig früh im Jahr schneefrei und erlauben einen einfachen Zustieg, stets flankiert von der nördlichen Alpsteinkette. Nach diesem langen und schneereichen Winter war an einigen Stellen noch mit Schnee zu rechnen, weshalb wir vorsorglich die Gamaschen in den Rucksack packten - richtigerweise, wie sich später herausstellte.

Der Aufstieg verläuft auf dieser Route oft an der Sonne, die heute erstmals in diesem Jahr so richtig einheizte und an den steileren Hängen den Schnee bereits zum Schmelzen gebracht hatte. Vor den beiden Hütten am Augstberg mussten wir erstmals etwas improvisieren und sahen dort von der steilen, durchwegs im Schnee verlaufenden Querung ab und stiegen direkt, die schneefreien Steilpartien ausnützend, nach Norden hoch. Erst kurz vor der kleinen Ebene bei Studen verlief auch dieser Aufstieg im Schnee, der allerdings bestens zu begehen war. Eine weitere längere Schneepassage bereitete ebenfalls keine Schwierigkeiten; die Schneedecke war zwar etwas aufgeweicht, jedoch durchwegs kompakt, so dass man nur wenig tiefer als bis zu den Knöcheln einsank.

Am Gipfel herrschte reger Gleitschirmbetrieb; es war beeindruckend, wie schnell die Piloten an Höhe gewannen und sich so vom höchsten Punkt am Kronberg weit absetzen konnten. Wir genossen unsere Verpflegung ganz alleine bei der windgeschützten Kronberghütte, gut 100 Meter unterhalb des Gipfels. Auf unserer Route sind wir heute niemandem begegnet, ausser einem Fuchs, der sich über die Begegnung ebenfalls verwundert zeigte.

Winter oder Frühling? Der heutige Tag bot beides etwa zu gleichen Teilen, wobei die Temperaturen doch schon auf Frühling eingestellt waren. Die Natur geizte aber noch mit Frühlingsblumen - einige Huflattiche sorgten für die einzigen Farbtupfer im meist noch hellbraunen Gras. Die Krokusse warten wohl noch im Boden versteckt, um dann nach dem ersten Frühlingsregen ins Freie zu spriessen.

Routenbeschreibung:

Der Kronberg ist erschlossen von unzähligen Bergwanderwegen, alle durchwegs im T2-Bereich. Auch von Lehmen aus (erreichbar auf einer gut ausgebauten Strasse von Weissbad) führen verschiedene Varianten zum Gipfel. Alle Bergwege sind gut ausgeschildert und markiert.

Aufgrund der heutigen Verhältnisse war etwas Improvisieren angezeigt, indem viele Schneefelder umgangen werden mussten. Dies verlangt natürlich gute Routenkenntnisse. Die Schwierigkeit ist daher zur Zeit eher als T3 zu bewerten.