Wildbarren (1448m) - Schnee & Blumen


Publiziert von Fabse_94 , 13. April 2013 um 22:34.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:13 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Oberaudorf - Niederaudorf - Agg - Felixalm - Wildbarren - Gasthof Bichlersee - Agg - Niederaudorf - Oberaudorf [13,2 km]
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahn nach Oberaudorf

So langsam wurde es Zeit für die echte gescheite Frühlingstour, ich hatte so langsam keine Lust mehr auf Schnee. Was würde sich dafür besser anbieten als der Wildbarren, eine markante Pyramide über dem Inntal bei Oberaudorf? Mit seinen 1448m ist er nicht gerade hoch und dazu ist der Anstieg noch südexponiert, also dürfte eigentlich nicht mehr viel Schnee liegen, dachte ich mir. Leider falsch gedacht.

Start um kurz vor 10 am Bahnhof in Oberaudorf. Zuerst folgt man der Hauptstraße nach Niederaudorf, an der Kreuzung biegt man links ab. Nach etwa 150m geht's rechts in den Lohbichlweg; diesem folgt man bis kurz vor Agg. Nach dem Gasthaus Kammerloher geht's rechts weg und folgt dann einfach dem Wegweiser "Wildbarren" und kommt nach etwa 1,25 Stunden zur winterlichen Felixalm (1049m). Der Steig führt recht schön meist durch lichten Mischwald, überall säumen farbenfrohe Blumen den Wegesrand. Kurz vor der Felixalm traf ich dann auf die ersten Schneereste, die den Weg noch verdeckten. Kurz nach der Alm geht es für ein paar Meter eine Forststraße entlang, dann biegt man wieder auf einen schönen, aber steilen Bergsteig rechts (nach Norden) ab. Läuft doch bis jetzt ganz gut, dachte ich mir. Wie erhofft hatte es bis hierhin noch recht wenig Schnee gehabt. Das Wetter war halt nicht ganz optimal - zwischendurch hatte es kurz geregnet - aber was soll's. Am Oberen Holzplatz (1229m) kam dann die Ernüchterung: eine geschlossene Schneedecke bedeckte den Weg. Wär ja zu schön gewesen... der Winter 2012/13 war einfach ein hartnäckiger Geselle. Immer wieder einsinkend - mehrere Male hüfttief - folgte ich dann einer recht frischen Spur Richtung Gipfel. Aber wenn man mit jedem Schritt mindestens knietief im weichen Schnee einsinkt, macht auch die schönste Bergtour keinen Spaß. Leise vor mich fluchend ging's in einem kleinen Bogen weiter in die Ostflanke. Auf einmal stand ich dann vor einer kurzen Steilstelle - und die Spuren hörten auf. Aufmerksam suchte ich die nächste Markierung und fand sie einige Höhenmeter weiter oben an einem Baumstumpf. Zwischen diesem und meiner aktuellen Position war ein kleiner, steiler Schneehang. Wenn man auf diesem unglücklich ausrutschen sollte, landete man mit Pech an einem Baumstamm weiter unten. Aufgrund dessen hatte wohl der Bergsteiger vor mir hier umgedreht. Aber dieser kleine Hang war ja kein triftiger Grund, 100 Höhenmeter unter dem Gipfel aufzugeben. Also kraxelte ich auf allen Vieren zur Markierung hinauf und lief dann südwärts, wo der Aufstieg zu einer Geländekante führte. Kurz vor dieser musste ich abermals eine Schneekraxelei vollführen - hätte ich im Voraus gewusst, dass ich heute nasse Socken UND Hände bekommen sollte, hätte ich mir das mit dem Wildbarren nochmal gründlich überlegt ;P. An der Geländekante angekommen, folgt man dem Kamm in 5 Minuten bei geringerer Schneelage zum einsamen Gipfel des Wildbarren, knapp 2,5 Stunden ab Oberaudorf. Bei schönem Wetter bot dieser einen Blick bis in die Hohen Tauern, heute reichte er gerade mal bis zum Wilden Kaiser. Aber einsam ist es hier oben heute (der letzte Gipfelbuch-Eintrag war vom 10. April); beim Aufstieg hatte ich niemanden getroffen. Da ich mich nicht wieder durch den Tiefschnee an der Südostseite kämpfen wollte, entschied ich mich für den westlichen Abstieg zum Bichlersee, in der Hoffnung, dort auf weniger Schnee zu treffen.
Auf der Westseite lag zwar nicht so viel Schnee, dafür war es recht rutschig und mehr als einmal hätte es mich fast geschmissen. Auf ca. 1050m geht der Steig dann in eine Straße über, welcher man eigentlich immer Richtung "Ghf. Bichlersee/Niederaudorf" folgt (die Abstiegszeit nach Niederaudorf ist völlig überzogen - von den angeschriebenen 2,5 Stunden brauchte ich etwa die Hälfte, und ich hatte es nicht eilig). Kurz vor dem Berggasthof Bichlersee (920m) verlässt die Straße den Wald und ich traf auf Sonnenschein und blauen Himmel - so mag ich das! Also nichts wie Jacke ausziehen und weiter. Am Gasthof vorbei mit schönen Blicken auf den Kaiser und Brünnstein geht's abwärts bis zu einer Abzweigung an einer Straßenkurve. Hier links kurz eine Wiese rauf und dann rechts dem schönen, von Leberblümchen gesäumten Weg bis zum Abzweig über Agg folgend, auf den ich schon im Aufstieg traf. Hier ging ich nun den bekannten Weg zum Bahnhof zurück - aber nicht ohne noch ein kleines Päuschen auf einer Bank zu machen und die Sonne zu genießen.

Schwierigkeiten:
Oberaudorf - Agg: T1
Agg - Felix-Alm: T2
Felix-Alm - Wildbarren: anfangs T2, dann T3 aufgrund der Schneelage
Wildbarren - Bichlersee: oben kurz T3, ansonsten T2
Bichlersee - Agg - Oberaudorf: T1


Fazit:
Kleine Rundtour bei wechselhaftem Wetter und unerwartet viel Schnee. Bei schönem Wetter ist der Wildbarren als Frühlingstour sehr empfehlenswert, da er recht schnell ausapert, einen schönen Gipfelblick bietet und viele Blumen den Weg säumen. Bei der aktuellen Schneelage ist der Berg allerdings noch nicht wirklich zu empfehlen, da man im Nassschnee an der Südostseite teils tief einsinkt.

Tourengänger: Fabse_94


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