Durch den Nebel zum Grossen Sankt Bernhard

Col et Hospice du Grand-Saint-Bernard (2469m)

Die eigentliche Idee war, von einem hohen Ausgangspunkt schnell die Wolkendecke zu durchbrechen und einen der vielen "fast 3000"er der Gegend zu besteigen. Soweit so gut. Als uns hinter Sembrancher erst leichter Niesel, dann leichter Schneefall begrüsste, liess das erste Zweifel in uns aufsteigen. Der Parkplatz am Super Saint-Bernard war schon gut gefüllt - wir waren offenbar mit unserem Plan nicht allein und machten uns also auf den Weg.

Der Nebel wurde zunehmend dichter, so dass man bald nicht einmal von Stange zu Stange sehen konnte. Der Zustieg zum Hospiz wird von der Mönchen jeden Winter mit Stangen markiert und stellt den erfahrungsgemäss lawinensichersten Wegverlauf dar. Nach einem Abstecher in die Combe de Barasson lichtete sich der Nebel in der Nähe von P.2588 nur ein wenig. Etwas geknickt nahmen wir von unseren Gipfelambitionen Abstand und beschlossen, stattdessen die Gastfreundschaft der Mönche im Hospiz in Anspruch zu nehmen.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause im Hospiz freuten wir uns beim Aufbruch über Aufhellungen auf der italienischen Seite, bevor wir wieder in die Wolken auf der schweizerischen Seite eintauchten. Erst am Ausgang der Combe des Morts konnten wir dann auch auf schweizer Seite von Sonne profitieren. Das taten wir ausgiebig, um dann versöhnt den Rückweg zum Parkplatz anzutreten.

Route: Parking Super Saint-Bernard - Col du Saint-Bernard.

Orientierung: Skiroute 42a (F).

Variante: Verschiedene Gipfelziele in der Umgebung des Hospiz.

Schwierigkeit: WT2, Route ist lawinengefährdet.

Bedingungen: Schneedecke feucht, leichter Deckel.

Ausrüstung: Schneeschuh-Tourenausrüstung.

Einkehrmöglichkeit: Hospice du Grand-Saint-Bernard.

Parkmöglichkeit: Parkplatz am Super Saint-Bernard (Nordeingang Tunnel).

Literatur: De Monthey jusqu'a Zinal; Didier Cassany, SAC Verlag.