Winter im Val Cama. Tag 1: Bocc di Sambrog 2248m
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Winter im Val Cama
Denn sie wissen was sie tun
Schon einige Male war ich in den vorangegangenen Wintern im Val Cama unterwegs. Jedesmal ist es fantastisch im Tal. Je nach Schneemenge kann gänzlich auf die Schneeschuhe verzichtet werden, oder es müssen bereits bei Promegn die ersten Lawinenkegel überquert werden.
Ist man bereits in Provesc im Tiefschnee, muss sich der vernünftige Tourengänger ernsthaft überlegen ob er weiter gehen soll. Denn man hat hier keine Ahnung was in den Hängen des Croch, Castel und der Bocc de Cressim für Schneemengen liegen. Wenn die Lawinen bis zu 1500 Höhenmeter herunter donnern hast du hier keine Fluchtmöglichkeit. Wenn jemand die rumliegenden Zahnstocher (ehem Bäume) im Winter 09/10 gesehen hat...
Aufbruch im Morgengrauen in Cama. Wir sind mitten in der Nacht von SG hierher gefahren.
Der Brunnen in Provesc ist am auseinanderfallen. Dieser Trinkwasserlieferant ist sehr wichtig für mich, da ich jeweils erst hier meinen Wasservorrat auffülle. Kein Schnee bis hierher. Erst am geschlossenen Miralago erreicht die Schneehöhe den Fussrist. Hinter der Brücke im braunen Holzhaus kommt eine Rauchfahne aus dem Kamin.... Die Wasserversorgung ist im Winter nicht in Betrieb. Kalt ist es, jedoch sind wir immer noch gut geschützt vor dem Nordföhn.
Nach kurzer Rast steigen wir weiter dem Sommerweg entlang Richtung Laghet di Sambrog. Die Schneemenge und die Vereisungen sind in diesem Dezember ziemlich human, bzw habe schon lange nicht mehr so wenig gesehen. Ohne Steigeisen geht es nicht, trotz guter Technik mit den Schneeschuhen. Das Anseilen können wir mit gutem Gewissen sein lassen.
Die Stg bleiben dann an bis zur Hütte von Nicola, Alp Vec. Trotz Schweizerfahne ist sie natürlich zu. Er kommt dann jeweils Anfang Januar hier hoch, wenn ich dann im Calancatal weile. Der Brunnen vor der Hütte fliesst immer noch, also gute Arbeit geleistet Nicola!
Hier errichten wir ein Materialdepot und montieren die alpin tauglichen Schneeschuhe. Kurz nach der Hütte kommt, nebst den gefrorenen Wasserfällen, die Schlüsselstelle an der Steilwand des Westgrates der vom Sambrog Süd hinunter kommt. Kein Prob heute.
Herzklopfen!
Wir kommen aus dem Wald auf die grosse Rutschbahn hinaus die von der Btta di Sambrog Süd herunterkommt. Der lockere Baumbestand hier wurde im Januar 09 von den Lawinen abrassiert und alles am Lagh de Cama abgelagert. Wir sehen immer noch nicht wie die Wächten an den Sambrog oben aussehen. Bei uns unten sind die Schneemengen eher gering. Aber die Verwehungen oben.....
Die Querung unterhalb der Alp de Sambrog ist von der Steilheit her auch nicht ganz ohne. Hinter der Alp vorsichtiges hochsteigen auf die Rippe die den Laghet zu uns abgrenzt. Im Dez 10 hatten wir hier bereits Setzungsgeräusche.
Ohne Probs auf die Rippe. Kurze Lagebesprechung. Lawinengefahr und Schneemenge ausnahmsweise wesentlich geringer als im SLF publiziert. Der Tag ist schon fortgeschritten, dennoch wollen wir eine der Bttas erreichen. Dem alpinen! (Man/Frau sollte sich schon mit den Schneeschuhen auch auf Felsen sicher fühlen) Grat entlang geht es nach Südosten bis ca 2180m hoch. Anhand der Verwehungen kommt die südliche Btta nicht in Frage. Mit grossen Sicherheitsabständen spurt Merida in seiner gewohnen Art der nördlichen Btta (2248) entgegen. Der Nordostwind weht kalt und kräftig. Sehr unangenehm am Pass.
Wir steigen noch etwas gegen den Norgipfel an, bis unter den felsigen Gipfelaufbau. An der Westseite des Sambrog Nord, um den Gipfelaufbau herum führt die einfachste Route hinauf. Das 50m Seil müsste eigentlich ausreichend sein. Die Pickel liegen im Depot weiter unten und die Zeit ist sehr fortgeschritten wir müssen ja noch ins Tal absteigen. Auf und ab bräuchten wir vermutlich ca eine Stunde. Mit Stirnlampen absteigen wäre kein Prob. Der Triebschnee unterhalb des Gipfels gibt mir zu denken. Wenn etwas geschieht sind wir echt in der Schei.... und der Sturm hat noch weiter zugenommen. Allzu warm haben wir uns auch nicht angezogen.
No go!
Schnellst Abstieg, jede Steile Rinne benützend zu unserem Depot. Gerade noch ohne Stirnlampe ins Tal gekommen. Privatunterkunft. Wie üblich vor dem Chemine sitzen. "Vorne heiss hinten Arschkalt". Schnell sind wir nach dem Essen in den warmen Winter-Dauensäcken verschwunden.
Am Sonntag wartet die "Versuchung" auf uns
Danke an die zwei Frauen für ihres Vertrauen! Mega läss!
Denn sie wissen was sie tun
Schon einige Male war ich in den vorangegangenen Wintern im Val Cama unterwegs. Jedesmal ist es fantastisch im Tal. Je nach Schneemenge kann gänzlich auf die Schneeschuhe verzichtet werden, oder es müssen bereits bei Promegn die ersten Lawinenkegel überquert werden.
Ist man bereits in Provesc im Tiefschnee, muss sich der vernünftige Tourengänger ernsthaft überlegen ob er weiter gehen soll. Denn man hat hier keine Ahnung was in den Hängen des Croch, Castel und der Bocc de Cressim für Schneemengen liegen. Wenn die Lawinen bis zu 1500 Höhenmeter herunter donnern hast du hier keine Fluchtmöglichkeit. Wenn jemand die rumliegenden Zahnstocher (ehem Bäume) im Winter 09/10 gesehen hat...
Aufbruch im Morgengrauen in Cama. Wir sind mitten in der Nacht von SG hierher gefahren.
Der Brunnen in Provesc ist am auseinanderfallen. Dieser Trinkwasserlieferant ist sehr wichtig für mich, da ich jeweils erst hier meinen Wasservorrat auffülle. Kein Schnee bis hierher. Erst am geschlossenen Miralago erreicht die Schneehöhe den Fussrist. Hinter der Brücke im braunen Holzhaus kommt eine Rauchfahne aus dem Kamin.... Die Wasserversorgung ist im Winter nicht in Betrieb. Kalt ist es, jedoch sind wir immer noch gut geschützt vor dem Nordföhn.
Nach kurzer Rast steigen wir weiter dem Sommerweg entlang Richtung Laghet di Sambrog. Die Schneemenge und die Vereisungen sind in diesem Dezember ziemlich human, bzw habe schon lange nicht mehr so wenig gesehen. Ohne Steigeisen geht es nicht, trotz guter Technik mit den Schneeschuhen. Das Anseilen können wir mit gutem Gewissen sein lassen.
Die Stg bleiben dann an bis zur Hütte von Nicola, Alp Vec. Trotz Schweizerfahne ist sie natürlich zu. Er kommt dann jeweils Anfang Januar hier hoch, wenn ich dann im Calancatal weile. Der Brunnen vor der Hütte fliesst immer noch, also gute Arbeit geleistet Nicola!
Hier errichten wir ein Materialdepot und montieren die alpin tauglichen Schneeschuhe. Kurz nach der Hütte kommt, nebst den gefrorenen Wasserfällen, die Schlüsselstelle an der Steilwand des Westgrates der vom Sambrog Süd hinunter kommt. Kein Prob heute.
Herzklopfen!
Wir kommen aus dem Wald auf die grosse Rutschbahn hinaus die von der Btta di Sambrog Süd herunterkommt. Der lockere Baumbestand hier wurde im Januar 09 von den Lawinen abrassiert und alles am Lagh de Cama abgelagert. Wir sehen immer noch nicht wie die Wächten an den Sambrog oben aussehen. Bei uns unten sind die Schneemengen eher gering. Aber die Verwehungen oben.....
Die Querung unterhalb der Alp de Sambrog ist von der Steilheit her auch nicht ganz ohne. Hinter der Alp vorsichtiges hochsteigen auf die Rippe die den Laghet zu uns abgrenzt. Im Dez 10 hatten wir hier bereits Setzungsgeräusche.
Ohne Probs auf die Rippe. Kurze Lagebesprechung. Lawinengefahr und Schneemenge ausnahmsweise wesentlich geringer als im SLF publiziert. Der Tag ist schon fortgeschritten, dennoch wollen wir eine der Bttas erreichen. Dem alpinen! (Man/Frau sollte sich schon mit den Schneeschuhen auch auf Felsen sicher fühlen) Grat entlang geht es nach Südosten bis ca 2180m hoch. Anhand der Verwehungen kommt die südliche Btta nicht in Frage. Mit grossen Sicherheitsabständen spurt Merida in seiner gewohnen Art der nördlichen Btta (2248) entgegen. Der Nordostwind weht kalt und kräftig. Sehr unangenehm am Pass.
Wir steigen noch etwas gegen den Norgipfel an, bis unter den felsigen Gipfelaufbau. An der Westseite des Sambrog Nord, um den Gipfelaufbau herum führt die einfachste Route hinauf. Das 50m Seil müsste eigentlich ausreichend sein. Die Pickel liegen im Depot weiter unten und die Zeit ist sehr fortgeschritten wir müssen ja noch ins Tal absteigen. Auf und ab bräuchten wir vermutlich ca eine Stunde. Mit Stirnlampen absteigen wäre kein Prob. Der Triebschnee unterhalb des Gipfels gibt mir zu denken. Wenn etwas geschieht sind wir echt in der Schei.... und der Sturm hat noch weiter zugenommen. Allzu warm haben wir uns auch nicht angezogen.
No go!
Schnellst Abstieg, jede Steile Rinne benützend zu unserem Depot. Gerade noch ohne Stirnlampe ins Tal gekommen. Privatunterkunft. Wie üblich vor dem Chemine sitzen. "Vorne heiss hinten Arschkalt". Schnell sind wir nach dem Essen in den warmen Winter-Dauensäcken verschwunden.
Am Sonntag wartet die "Versuchung" auf uns
Danke an die zwei Frauen für ihres Vertrauen! Mega läss!
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