Von der Riffelseehütte zum Gepatschhaus


Publiziert von Hejkal , 27. März 2013 um 22:34.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:20 August 2000
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00

In der Riffelseehütte standen wir um 6.30 Uhr auf und trafen uns nach einer halben Stunde gemeinsam am reichhaltigen Frühstücksbüffet. Noch vor 8 Uhr startete unsere gemeinsame Wanderung entlang des Fuldaer Höhenweges zu unserer ersten Zwischenstation, dem Taschachhaus.

Nur wenige Meter waren es bis zum Abfluss des Rifflsees hinunter. Von hier ab stieg der gut trasierte Weg auf sonnseitiger Hanglage mäßig an. Hier ließ es sich recht angenehm laufen. Unter uns das Taschachtal, vor uns die tiefgespaltenen Eiskaskaden des Taschachferners und ganz darüber die vom ewigen Eis überzogene Wildspitze. Zu uns herauf drang das Brausen des Gletscherwassers und gemeinsam mit den Lauten des kühlen Morgenwindes zauberten sie die uralte, berauschende Melodie weltentlegener Hochgebirge, nach der wir uns ein Jahr lang immer wieder gesehnt hatten. Die Sonnenstrahlen taten das übrige, um in uns eine innere Zufriedenheit zu erzeugen: endlich waren wir wieder im Hochgebirge unterwegs.

Am Wegweiser „Panoramaweg zum Taschachhaus“ verließen wir den üblichen Wegverlauf, um den Ausblick auf die Gletscherszenerien des Weißkammes zu genießen. Ab hier ging es bergab zur Brücke über den Sexegertenbach und wenig aufwärts zum nahen Taschachhaus. Rik und Jörg legten hier jedoch keine Pause ein, sondern gingen schon voraus. Sie folgten der roten Markierung, ohne jedoch im Besitz einer Wanderkarte zu sein, denn sonst hätten sie festgestellt, dass der eingeschlagene Weg nicht der richtige war, denn dieser führte zur Pitztaler Urkund, nicht jedoch auf das Ölgrubenjoch. Nachdem die Anderen zu ihnen gestoßen waren und ein Steinmannl als Markierung auf der jenseitigen Randmoräne ausgemacht wurde, wurde der Sexegertenferner überquert und der richtige Weg wieder erreicht. An einer hübschen Moränenlacke bei einem Ombrometer legten wir eine Rast ein, bevor es steil aufwärts über kleinere Firnfelder zum Kreuz auf dem Ölgrubenjoch in 3044 m Höhe ging. Von hier genossen wir den Ausblick über den Sexegertenferner zur Wildspitze und in das Kaunertal. Mit diesem Bild innerlich voll zufrieden, wendeten wir uns um 14.45 Uhr westwärts zum langen Abstieg, vorbei an einem Moränensee durch die Innere Ölgrube hinab ins Gepatsch genannte obere Kaunertal. Schon von weitem war aus der Nähe des Gepatschhauses Musik zu hören. Als wir gegen 17 Uhr dort ankamen, erkannten wir die Ursache. Neben dem 1873 eröffneten Gepatschhaus, das auf Initiative des Erschließers des Kaunertales Dr. Theodor Petersen von der DAV-Sektion Frankfurt a. M. erbaut wurde und den sympathischen Habitus der Gründerjahre bewahrt hat, steht die 1895 aus Holz errichtete Hauskapelle „Maria im Schnee“, vor der gerade ein Sonntagsgottesdienst im Freien stattfand. Auf der Terrasse des Gepatschhauses ließen wir uns das Stiegl-Bier schmecken und lauschten in der Abendsonne den Klängen von „Heilig ist der Herr“. Nach dem Ende des Gottesdiensten schauten Rik und Jörg sich den beeindruckenden Holzbau der Kirche an. Anschließend bezogen wir unser Matratzenlager unter dem Dach und ließen den Abend in der Gaststube gemütlich bei Speis’ (Bergsteigeressen: Sülze mit Zwiebeln) und Trank ausklingen.

Tourengänger: Hejkal


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