Vorder Schloss (2931m)
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Von Süden betrachtet ist der Schlossberg eine gewaltige, bis 1000 Meter Hohe Felsmauer. Während in dieser Steilflanke oft die Nassschneelawinen wüten – an warmen Frühlingstagen eindrücklich von der Kröntenhütte zu beobachten – bietet die Nordflanke steile, rassige Skitouren. Das sogenannte „Vorder Schloss“ bildet den östlichen Abschluss des Schlossbergs; aus der Älplilücke steigt der Grat über die Nebengipfel P. 2774, P. 2871 zum Hauptgipfel 2931m.
Diese drei Gipfel versprechen eine interessante Frühlingsskitour, die dank der geschützten Lage den Pulverschnee noch lange konserviert. Verhältnisse, Ausrüstung und Motivation bestimmen den Gipfelpunkt: P. 2774 ist meist Skidepot, den horizontalen Kamm von P. 2871 erreicht man über einen je nach Schneeverhältnissen anspruchsvollen Grat (um WS). Der Hauptgipfel 2931m ist von dort relativ einfach zu erreichen.
Die Skitour schlägt zwar „nur“ mit 1500 Höhenmeter zu Buche. Durch die initiale Abfahrt von der Seilbahn ins Tal der Waldnacht, das lange Flachstück, die Kraxelei am Gipfelgrat und den finalen Gegenaustieg zurück zur Seilbahn (oder zur Talabfahrt) ist die Tour dennoch konditionell fordernd. Stimmen alle Erfolgsfaktoren, bietet das Vorder Schloss eine der längsten und abwechslungsreichsten Abfahrten der Zentralschweiz – über fast 2200 Höhenmeter!
lorenzo zitiert den Ausflug als "eine der wohl unverschämtesten Skitouren der Zentralschweiz" . Dem kann ich nur beipflichten - der Traumtag in Begleitung von Dauerläufer
Delta und der Walensee-Legende
Greigler war unverschämt schön!
Epische Abfahrt von einem (mittlerweile klassischen) Nordflanken-„Geheimtipp“
Mit der Seilbahn hinauf ins Brüsti, heute hält sich der Andrang in Grenzen und wir können um ca. halb neun starten. Die Abfahrt hinunter ins Waldnachter Tal erfolgt am besten mit fixierten Tourenschuhen, der enge Fahrweg und der Hartschnee dürften meist so ruppig wie heute sein. Anfellen beim kleinen Stausee und etwas vor neun zügig-meditativ in Richtung Guggital. Dieses auf meist guter, ab und zu verblasen-filziger Spur hinauf bis zur Verflachung auf ca. 2150m. Noch etwas in westlicher Richtung hinauf bis auf gut 2500m scharf nach Osten abgebogen wird. Die steile Querung (Stellen um 40°) bis in die Nähe von P. 2531 geht dann erstaunlich gut, bei Hartschnee ist hier sicheres (Harsteisen-)Gehen von Vorteil. Nun auf dem (ehemaligen) Firnfeld noch immer steil nach SW zum Skidepot bei P. 2774, Ankunft ca. 11.50.
Nun dem erst breiten Grat entlang, bis der Aufschwung kurz vor dem horizontalen Vorgipfel P. 2871 umgangen werden muss. In unserem Fall südseitig hart an einer Felswand entlang und wenige Meter steil mit viel Tiefblick hoch zum Grat. Diese Passage muss mit der tageszeitlichen Erwärmung in Einklang gebracht werden - später im Jahr ist 12 Uhr eher zu spät! Während der eine sich mit dem Vorgipfel zufrieden gibt, nehmen die fitteren Nimmersatts noch den finalen Aufstieg zum Hauptgipfel unter die Füsse. Eine halbe bis eine Stunde ab Skidepot, wir trafen fast optimale Verhältnisse an, Pickel genügte; Steigeisen gehören für den Gipfelanstieg auf jeden Fall ins Gepäck.
Abfahrt: Bei sehr sicheren, optimalen Verhältnissen kann auch bis kurz vor P. 2871 mit den Ski gegangen und von dort abgefahren werden, Stellen über 40°. Uns bewog die unregelmässige, kleinräumig wechselnde Schneebeschaffenheit zur Abfahrt mehr oder weniger entlang der Aufstiegsroute, die Querung kürzten wir in genialen Hängen mit konstant 35 – 40° Neigung ab. Der Schnee war besser als erwartet, das geübte Auge fand immer wieder Pulverstreifen zwischen dem hartgeblasenen Deckel. Unterhalb 2100m begeisterten dann die Hänge nördlich des Talgrundes mit genial fahrbarem Pulver. Je nach Skibelag mit mehr oder weniger Stockeinsatz durch die Ebene und wieder anfellen für den 50hm Gegenstieg zur Talabfahrt.
Weit kamen wir nicht! Kurz nach der Staumauer wurden wir von der geschäftstüchtigen Waldnachter „Elizabeth Hawley“ charmant mit einem kühlen Cola bzw. Süssmost abgefangen. Nach dem wir Rechenschaft über unsere Tour und potentiell durstige Nachzügler abgelegt hatten, entliess sie uns mit frischem Blutzucker in die Talabafahrt. Schöne, noch pulvrige Schwünge wechselten sich mit ausgefahrenen Partien ab, bevor wir über Plattenberg, Tafleten und Obermatt wieder die Talstation Kohlplatz erreichten – der Schnee reicht momentan noch gut bis auf 600m hinunter, mit der derzeitigen Föhnwelle dürfte der Spass nun aber vorbei sein…
Vielen Dank an
Delta und
Greigler für die zügige Begleitung an diesem Traumtag - bis ein andermal im fantastischen Urnerland!
Diese drei Gipfel versprechen eine interessante Frühlingsskitour, die dank der geschützten Lage den Pulverschnee noch lange konserviert. Verhältnisse, Ausrüstung und Motivation bestimmen den Gipfelpunkt: P. 2774 ist meist Skidepot, den horizontalen Kamm von P. 2871 erreicht man über einen je nach Schneeverhältnissen anspruchsvollen Grat (um WS). Der Hauptgipfel 2931m ist von dort relativ einfach zu erreichen.
Die Skitour schlägt zwar „nur“ mit 1500 Höhenmeter zu Buche. Durch die initiale Abfahrt von der Seilbahn ins Tal der Waldnacht, das lange Flachstück, die Kraxelei am Gipfelgrat und den finalen Gegenaustieg zurück zur Seilbahn (oder zur Talabfahrt) ist die Tour dennoch konditionell fordernd. Stimmen alle Erfolgsfaktoren, bietet das Vorder Schloss eine der längsten und abwechslungsreichsten Abfahrten der Zentralschweiz – über fast 2200 Höhenmeter!



Epische Abfahrt von einem (mittlerweile klassischen) Nordflanken-„Geheimtipp“
Mit der Seilbahn hinauf ins Brüsti, heute hält sich der Andrang in Grenzen und wir können um ca. halb neun starten. Die Abfahrt hinunter ins Waldnachter Tal erfolgt am besten mit fixierten Tourenschuhen, der enge Fahrweg und der Hartschnee dürften meist so ruppig wie heute sein. Anfellen beim kleinen Stausee und etwas vor neun zügig-meditativ in Richtung Guggital. Dieses auf meist guter, ab und zu verblasen-filziger Spur hinauf bis zur Verflachung auf ca. 2150m. Noch etwas in westlicher Richtung hinauf bis auf gut 2500m scharf nach Osten abgebogen wird. Die steile Querung (Stellen um 40°) bis in die Nähe von P. 2531 geht dann erstaunlich gut, bei Hartschnee ist hier sicheres (Harsteisen-)Gehen von Vorteil. Nun auf dem (ehemaligen) Firnfeld noch immer steil nach SW zum Skidepot bei P. 2774, Ankunft ca. 11.50.
Nun dem erst breiten Grat entlang, bis der Aufschwung kurz vor dem horizontalen Vorgipfel P. 2871 umgangen werden muss. In unserem Fall südseitig hart an einer Felswand entlang und wenige Meter steil mit viel Tiefblick hoch zum Grat. Diese Passage muss mit der tageszeitlichen Erwärmung in Einklang gebracht werden - später im Jahr ist 12 Uhr eher zu spät! Während der eine sich mit dem Vorgipfel zufrieden gibt, nehmen die fitteren Nimmersatts noch den finalen Aufstieg zum Hauptgipfel unter die Füsse. Eine halbe bis eine Stunde ab Skidepot, wir trafen fast optimale Verhältnisse an, Pickel genügte; Steigeisen gehören für den Gipfelanstieg auf jeden Fall ins Gepäck.
Abfahrt: Bei sehr sicheren, optimalen Verhältnissen kann auch bis kurz vor P. 2871 mit den Ski gegangen und von dort abgefahren werden, Stellen über 40°. Uns bewog die unregelmässige, kleinräumig wechselnde Schneebeschaffenheit zur Abfahrt mehr oder weniger entlang der Aufstiegsroute, die Querung kürzten wir in genialen Hängen mit konstant 35 – 40° Neigung ab. Der Schnee war besser als erwartet, das geübte Auge fand immer wieder Pulverstreifen zwischen dem hartgeblasenen Deckel. Unterhalb 2100m begeisterten dann die Hänge nördlich des Talgrundes mit genial fahrbarem Pulver. Je nach Skibelag mit mehr oder weniger Stockeinsatz durch die Ebene und wieder anfellen für den 50hm Gegenstieg zur Talabfahrt.
Weit kamen wir nicht! Kurz nach der Staumauer wurden wir von der geschäftstüchtigen Waldnachter „Elizabeth Hawley“ charmant mit einem kühlen Cola bzw. Süssmost abgefangen. Nach dem wir Rechenschaft über unsere Tour und potentiell durstige Nachzügler abgelegt hatten, entliess sie uns mit frischem Blutzucker in die Talabafahrt. Schöne, noch pulvrige Schwünge wechselten sich mit ausgefahrenen Partien ab, bevor wir über Plattenberg, Tafleten und Obermatt wieder die Talstation Kohlplatz erreichten – der Schnee reicht momentan noch gut bis auf 600m hinunter, mit der derzeitigen Föhnwelle dürfte der Spass nun aber vorbei sein…
Vielen Dank an


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