Twäriberg (2117m) - Chläbdächer Westgipfel (2138m)


Publiziert von Bergamotte , 6. Januar 2013 um 14:27.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 5 Januar 2013
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Westliche Sihltaler Alpen   Nördliche Muotataler Alpen   Östliche Sihltaler Alpen 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Kartennummer:1152 / 236S (R. 264/265)

Nur mässig motiviert packe ich meine sieben Skitourensachen. Eine dicke Nebeldecke liegt über Zürich, es ist feucht und mild. Der Aussage des Meteo Schweiz Mitarbeiters kann ich kaum glauben: "Doch doch, über 1800m werden Sie wahrscheinlich die Sonne sehen." Die ideale Gelegenheit für eine Skitourenpause? Ach was, bei solchen Lawinenverhältnissen muss ich einfach raus.

Von Weglosen (1035m) zieh ich auf der Skitourenautobahn Richtung Druesberghütte. Der Steilhang bei Lauerli ist bereits arg am Ausapern. Noch selten zuvor hab ich solche Massen an Türlern gesehen. Zugegeben, bei Biet und Rütistein handelt es sich um äusserst lohnenswerte (Einsteiger-)Touren, doch dann lieber unter der Woche.

Kurz vor der Druesberghütte ziehe ich südwärts, vorbei am Fuss des Twäribergs, und bin plötzlich mutterseelenallein. Am Forstberg ist hingegen einiges los: Über den Tag verteilt tummeln sich sicher 30 Türler auf dem anspruchsvollen Gipfel. Von P. 1741 ziehe ich unschwierig durch den Kessel Richtung Twäriberg Vorgipfel (bis 35°). Nur wenige alte Spuren zieren den Hang mit seinen zahlreichen Lawinenkegeln. Oben auf der Kante lacht mir die Sonne ins Gesicht - der Meteo Mann hat recht behalten.

Den Übergang zum Hauptgipfel des Twäriberg (2117m) lass ich mir nicht entgehen. Mehr Nervenkitzel als am Steilaufschwung muss für mich aber nicht sein. Ohne Steigeisen und Pickel hätt ich's bleiben lassen. Der letzte Bucheintrag datiert vom Sylvestertag, kaum zu glauben in diesem beliebten Gebiet.

Zurück auf sicherem Terrain behalt ich die Eisen gleich an, denn es zieht mich Richtung Chläbdächer. Natürlich könnte man hierfür abfahren und übers Chalberalpeli wieder aufsteigen. Doch wie kleopatra hier beweist, kann bei ansprechenden Verhältnissen auch im Winter direkt zur Twäriberglücke gequert werden. Mit den Skiern Huckepack ziehe ich vom Twäriberg Vorgipfel südwärts und komme an diesen Steilabschwung (>40°), welcher heute problemlos abgestiegen werden kann. Zu Fuss dem Grat entlang erreich ich die Twäriberglücke (2029m).

Nun wieder auf Skiern ziehe ich die Nordflanke (bis 35°) zu den Chläbdächern hoch. Eine alte, einsame Spur weist mir die Richtung. Der Schnee ist teils pickelhart gedeckelt, gutes Techniktraining. Am Ostfuss des eindrücklichen Druesbergs erreich ich die Grathöhe und stehe wenig später auf dem Chläbdächer Westgipfel (2138m) - Einsamkeit pur.

Die Abfahrt bis ins Chalberalpeli ein reines Mühsal: Mehrmals muss ich zu Spitzkehren greifen, denn im harten Bruchharst bring ich die Bretter kaum rum. Anschliessend wird der Schnee zunehmend faul und dadurch einfacher zu fahren. Etwas gegen Osten ziehend treff ich auf die Spuren zum/vom Forstberg und folge ihnen - durchaus vergnüglich - zurück zum Schlittelweg. Unten in Weglosen erwartet mich bereits die bekannte Wintertristesse: Regen und Nebel.

Zeiten
2:35  Twäriberg
1:00  Chläbdächer Westgipfel
0:40  Weglosen

Fazit: Selbst im überlaufenen Ybrig finden sich mit Twäriberg und Chläbdächern zwei einsame Tourenziele. Besonders gefallen hat mir das alpinistische Flair dieser Kombination. Ich empfehle Pickel und Steigeisen und selbstredend einigermassen sichere Lawinenverhältnisse.

Tourengänger: Bergamotte
Communities: Skitouren


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 7. Januar 2013 um 20:05
Bravo - schön getourt!
lg Felix

Bergamotte hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Januar 2013 um 15:41
Danke Felix, mich begeistert vor allem das Panorama in diesem Tourengebiet.


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