Am letzten Julitag des Jahres zogen wir frühmorgens in Weglosen los, wenn auch auf einem Weg. Für den Aufstieg zur Druesberghütte wählten wir die direkteste und steilste Route durch den Wald, den Leiterenweg. Unterhalb der Druesberghütte querten wir zum Bach bei P. 1601, wo wir Richtung Twäriberglücke abzweigten. Bald erreichten wir diese und liefen über den Vorgipfel (P. 2115) zum Hauptgipfel. Während mein Tourenpartner diesen erklomm, war für mich am Fuss des Gipfels Schluss. Irgendwie behagte mir der steile Aufstieg angesichts des nassen Terrains nicht.
Nachdem wir eine ganze Schafherde, welche uns über den Grat zum Twäriberg gefolgt war, zum Umkehren gedrängt und vor uns her getrieben hatten, kehrten wir zurück zur Twäriberglücke und liessen unseren Blick umher schweifen. Dieses komische Ding namens Chläbdächer reizte uns irgendwie und dies umso mehr, als wir darauf zwei Menschen erblickten. Wir entschieden uns für den Abstecher und erreichten nach kurzer Zeit den Westgipfel. Und es lohnte sich: Der Grat in Richtung Höch Hund einerseits und der Druesberg andererseits sahen aus dieser Perspektive fantastisch aus. Ich folgte meinem Tourenpartner noch ein wenig auf dem Grat zum Chläbdächer-Ostgipfel, doch da die Breite des Grates zusehends abnahm, war für mich angesichts meiner Höhenangst irgendwann Schluss.
Unser nächstes Ziel war der Druesberg. Um nicht allzu viel an Höhe einzubüssen, stiegen wir nicht auf dem Weg weiter hinab, sondern hinein in die geröllige Nordflanke des Druesbergs. Unsere Angewohnheit, nie unnötig Höhenmeter opfern zu wollen, erwies sich erneut als reichlich dumm. Wir kamen nicht allzu schnell vorwärts und P. 1914 hätten wir wohl auf dem Weg schneller und angenehmer erreicht als auf unserer „Abkürzung.“
Einmal bei P. 2109 angekommen, sah schliesslich der Druesberg einiges bezwingbarer aus als noch zuvor. Leicht und schnell stiegen wir auf dem teils mit Fixseilen versehenen Weg hoch zum Gipfel, wo wir das fantastische Panorama genossen. Nach einer kurzen Rast stiegen wir wieder hinunter in den Sattel und von dort hinauf auf den Forstberg. Alle angestrebten Gipfel waren nun erreicht und wir konnten uns getrost dem Mittagessen widmen.
Für den Abstieg wählten wir die Variante über die Westflanke des Forstbergs. Nach P. 2026 fanden sich auf der Karte nur noch vereinzelt ein paar Striche und wir wunderten uns ein wenig, wo uns wohl der Weg hinführen würde. Im Abstieg in die Schaflöcher wurde es dann ziemlich steil und im unteren Teil halfen Fixseile über den Fels. Wir wollten nun irgendwie auf die Waldstrasse gelangen, welche zurück nach Weglosen führen würde, um nicht über den steilen Leiterenweg absteigen zu müssen. Etwa beim Chüeband verliessen wir den Wanderweg und liefen über steile Weidehänge gerade hinunter, bis wir zwischen Sädel und Steinhüttli wieder auf den Weg stiessen. Im Anschluss gelangten wir auf die Waldstrasse und lange Zeit später nach Weglosen. Unsere Abstiegsroute vom Forstberg ist nicht wirklich weiterzuempfehlen...
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