Über den Safierberg


Publiziert von lainari , 12. Dezember 2012 um 20:21.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum: 8 Oktober 2007
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 790 m
Abstieg: 1020 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug der RhB nach Versam-Safien, Postauto von Versam-Safien nach Thalkirch Turrahus
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto von Splügen nach Thusis
Kartennummer:1:50.000, Blätter 257T Safiental und 267T San Bernardino

Einsame Passwanderung
 
An diesem Morgen erwartete mich strahlend schönes Herbstwetter. Mit dem Auto erreichte ich Thusis und parkierte in der Nähe vom Bahnhof. Der Schalterbeamte dort schaute zunächst, ob mein Reiseziel Turrahus buchbar war. Für die letzten 2 km besteht für das Postauto eine Vorab-Reservierungspflicht. Jemand hatte reserviert, so dass der Mann zustimmend nickte, die Buchung war freigegeben. Mit dem passenden Ticket in der Tasche bestieg ich den Regionalzug und fuhr von Thusis nach Reichenau. Hier musste ich in den Zug Richtung Disentis umsteigen. In Versam-Safien verliess ich den Zug und wechselte ins Postauto. Dieses war gut nachgefragt. Auf dem Weg bergwärts hielten wir in einer Kehre mit Blick auf die Ruinaulta (Rheinschlucht). Der Postauto-Chauffeur funkte mit dem Lenker eines Holzlasters um eine Begegnung an einer Ausweichstelle der schmalen Piste zu vereinbaren. In Versam hatten wir Anschluss an den Postautokurs von Ilanz. Der Wagen wurde nun berstend voll, Fahrgäste mussten auf dem Gang und im Einstieg stehen. Während der Chauffeur später das Fahrzeug routiniert auf der einspurigen Naturstrasse entlang steuerte, erklärte er die Umgebung. Dabei sorgten sein tschechischer Akzent und die lustige Vortagsweise pausenlos für Erheiterung („Linker Hand sehen sie greesste Industrie in Tal - Tischlerei mit zwei Arbeitsplätze…“; „Kennen sie längste Golfplatz von Schweiz? Strasse von Versam nach Thalkirch - ein Loch nach dem Anderen…“; Zum Rütteln auf den unzähligen Querrillen: „Postauto Schweiz spendiert Massage, alles in Fahrpreis inkludiert.“). Am Abzweig Tenna wartete als Anschlusskurs ein Kleinpostauto. Natürlich wollten nun Leute die ganz hinten im Wagen sassen umsteigen. Das führte zu einem minutenlangen Hin und Her. Als der Vorgang dann abgeschlossen war, hatte nun jeder einen Sitzplatz. Die Fahrt wurde fortgesetzt. In Safien-Platz war ein kurzer Betriebshalt, der Chauffeur brachte einen Postsack in die Poststelle. Der Schwatz mit dem Pöstler dauerte ein Weilchen. Mit Verspätung steuerten wir schliesslich auf den Endhalt zu („Falls jemand Tisch in Turrahus bestellt haat, schreibe ich Entschuldigungszeetteel…“).
 
Die meisten Fahrgäste setzten nun zum Einkehrschwung ins Gasthaus an oder strebten Richtung Tomülpass. Von Thalkirch - Turrahus lief ich vorbei am Ausgleichsbecken Wanna und dem Weiler Piggamad leicht steigend bergan. Die letzten zwei Wanderer vor mir bogen nun Richtung Alperschällilücke ab. Jetzt war ich allein unterwegs. Nach Z’hinderst stieg ich auf einem alten mit Steinplatten ausgelegten Fusspfad Richtung Safierberg hinauf. Zum Schluss verlor sich die Befestigung und auf der Pfadspur erreichte ich vorbei an alten Militärunterkünften den Kulminationspunkt auf dem Safierberg. Anfangs stärker fallend, dann relativ eben am Talhang oberhalb des Stutzbaches, gelangte ich durch Wiesengelände zur Stutzalp. Unterwegs legte ich auf einem Felsen in der herrlichen Herbstsonne eine ausgiebige Rast ein. Stärker fallend lief ich über Gadastatt nach Splügen hinab. Hier lenkte ich meine Schritte zur Poststelle. Ich konsultierte den Fahrplan und erwarb drinnen ein Billett nach Thusis. Dann spazierte ich ein wenig durch den Ort und döste in der Sonne. Das Postauto, mit dem ich dann unterwegs war, hatte als Nachmittagskurs wieder die Aufgabe der Postbeförderung. So luden wir in Andeer und Zillis jeweils Postsäcke und Päckchen ein. Unterwegs zuckelten wir einigen Kühen hinterher, die über die Strasse in den heimatlichen Stall getrieben wurden. Am Zugang zur Viamala-Schlucht leerte der Chauffeur den Briefkasten und leitete so den Transport der Ansichtskarten in alle Welt ein. Abschliessend erreichten wir die Postautostation Thusis. Hier endete meine erlebnisreiche Rundtour.
 
Die Wegzeit enthält eine Pause. Die Tour hat die Schwierigkeit T2. 

Tourengänger: lainari


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