Bärenhorn - Überschreitung von Splügen ins Safiental


Publiziert von cardamine , 29. Januar 2024 um 21:11.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:28 Januar 2024
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postautohaltestelle Splügen, Dorf Falls man mit dem Auto anreist, bietet sich der Bahnhof Reichenau-Tamins als Knotenpunkt an.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postautohaltestelle Thalkirch, Turrahus

Das Bärenhorn oder Bärahora ist ein formschöner Gipfel zwischen Valser Tal, Safiental und Hinterrhein Tal. Von allen Seiten gibt es eher lange Skirouten auf den Gipfel. Die einfachste (meiner Meinung nach WS und nicht ZS-), kürzeste und am meisten begangene ist diejenige aus dem Safiental. Über die Route von Splügen (ZS-) hatte ich nur wenig Infos gefunden. Insbesondere von dem "gepunkteten" Abschnitt auf der Skitourenkarte hatte ich leider keine Bilder gefunden. Spoiler: Die Routenführung macht absolut keinen Sinn, deshalb macht es auch keiner! Auf der Linie musste ich dreimal zwischen Ski und Steigeisen wechseln, echt mühsam. Besser, man wechselt zwischen P. 2618 und P.2804 auf die Safientalerroute. Das spart Zeit und ist einfacher. Alternativ kann man auch die Route von Nufenen (ebenfalls ZS-) machen, die scheint etwas gebräuchlicher, aber gerade bei warmen Temperaturen (wie am Tag meiner Besteigung) sehe ich dort ein höheres Risiko von Nassschneelawinen, da man an Schlüsselstelle im 35° steilen Südhang erst zum Schluss ist.

Beim Start in Splügen lag zu wenig Schnee, sodass ich über den Wanderweg zum Stutzweg aufstieg. Dort war dann genug angepresster Schnee. Die Kurven dieser Strasse abkürzend ging es zwischen Heustadeln hoch zur Gadastatt. Dort zweigten einige Skispuren Richtung Fluagrind ab. Ich folgte weiter dem Fahrweg zur Stutzalp. Über den Weg hatte sich ein Schneebrett ergossen, ganz ungefährlich ist es dort also nicht. Von der Stutzalp gingen fast alle weiter zum Schollahorn. Die nachfolgende Querung oberhalb des schluchtartig eigenschnitten Sturzbachs war bei den pickelharten Schneeverhältnissen nicht ganz so trivial. Bis die Route den Talgrund erreicht, querte ich wegen der Absturzgefahr mit Harscheisen. Ab der Brücke bei P.2155 teilen sich die Skirouten: Die eine geht hoch zum Safierberg, hier könnte man direkt ins Safiental abfahren, ohne das Bärenhorn zu machen. Ich folgte weiter dem Stutzbach, je nach Möglichkeit mal rechts und mal links. Hier fand ich keine alten Spuren mehr. Nach P.2302 hielt ich mich auf der rechten Bachseite und stieg zur Gratkante hoch. Die Hütte bei P.2618 habe ich nicht gesehen. Etwas oberhalb, bei einem Steinmann, könnte man unproblematisch die Seite wechseln und zur Safientalerroute wechseln - die bessere Wahl im Nachhinein. Ich stieg weiter zu P.2804 auf, wobei es oben so abgeblasen und eisig war, dass ich auf die Steigeisen wechselte. Von P.2804 ging es zunächst unproblematisch auf einen Gratpunkt mit grossem Steinmann. Und hier begann dann der "ZS"-Teil.  Direkt über die vereisten Felsen abklettern ging gar nicht (wie es die Punkte auf der Skitourenkarte andeuten). Ich stieg stattdessen über die 40° steile, zum Glück nicht harte Schneeflanke nach unten und querte dann wieder mit Skiern etwas unterhalb des Grates zu P.2811 aka Schollengrat. Dieser wird anscheinend als "Ersatzgipfel" direkt aus dem Safiental angegangenen, da man von dort eine pulvrige Mulde abfahren kann. Will man weiter zum Bärenhorn, so muss man den Punkt überschreiten, wobei die Spur durch die sehr steile Südflanke quert. Dann heisst es wieder Ski ab und zu Fuss den kurzen Grat runter. Das folgende flache, abgeblasene Gratstück ging ich zu Fuss weiter. Der letzten Aufsteilung war wieder nur mit Harscheisen beizukommen, also erneuter Wechsel. Nach 5 h erreichte ich endlich den Gipfel, wobei die letzten 1,5 h allein der mühsamen Gratüberschreitung geschuldet waren. Also klare Empfehlung: Unten rum statt oben drüber.

Die Abfahrt ins Safiental wurde wider Erwarten doch ganz angenehm: Nach dem steilen eisigen Gipfelhang und der Querung nördlich vorbei an P.2811 fanden sich noch einige pulvrige Mulden. Die vermeintliche Schlüsselstelle bei Ruobstei erwies sich als harmlos, es gibt zwei zwar enge, aber nicht sonderlich steile Rinnen zum Abfahren. Danach ging es erstaunlicherweise ohne Anschieben am schönen Rabiusabach entlang bis «Z’Hinderst». Den kurzen Gegenanstieg vom Bach zu den Holzhäuschen trug ich die Skier hoch. Dann ging es entspannt auf einem präparierten Weg zum Speichersee und leicht ansteigend bis P.1717, dem letzten Parkplatz im Tal. Ab Hier trug ich die Ski auf der Strasse zur Bushaltestelle Turrahus. Glücklicherweise schaffte ich gerade noch das Posti um halb 4, sonst hätte ich 2 Stunden auf das nächste warten müssen.

Tourengänger: cardamine


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