Schafberg (1790m)


Publiziert von Daenu , 7. Oktober 2012 um 19:43.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 6 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock 
Aufstieg: 1380 m
Abstieg: 890 m

Für die geplante Klettersteigtour am Graustock erhielt ich nicht viele Anmeldungen. Da mein einziger Begleiter am heutigen Tag aus der Ostschweiz kommt schlage ich vor, eine Tour in heimischen Gefilden der Reise in die Innerschweiz vorzuziehen. Der Schafberg scheint mir ein würdiger Ersatz, ist er doch ein ziemlich spannender Gipfel.
 
Ab Schänis steigen wir auf dem Wanderweg zur Federihütte auf. Nach einer Rast folgen wir dem Weg hinüber zur Alp Unterbetruns und weiter zur Alp Oberbetruns. In der Ebene südöstlich der Alp beginnt der weglose Aufstieg zum Chämi. Gut, lichtet sich der Nebel ein wenig, so dass wir den Einschnitt des Chämi oben am Grat erkennen können – sonst hätten wir auf gut Glück einen Blindflug beginnen müssen. Der Hang wird zunehmend steiler, das Gras länger und feuchter, dann stehen wir am unteren Ende der Geröllrinne. Zuerst steigen wir am linken Rand der Rinne auf (Wegspuren), dann verengt sie sich immer mehr und wir bewegen uns auf ihrem Grund. Es folgt die Schlüsselstelle, eine kurze Kletterei (I-II) über eine etwa zwei Meter hohe Stufe. Der Fels ist feucht und rutschig und die Nagelfluh entpuppt sich als nicht sehr bruchfest. Während ein Griff bei mir noch gehalten hat, bricht er bei meinem Begleiter aus. Eine Schrecksekunde – aber Glück gehabt und nichts passiert. Mit Teamwork überwinden wir die Stelle. Die Rinne ist nun etwas weniger steil, eine weitere Stufe wird links auf Wegspuren umgangen, dann stehen wir oben in der Scharte.
 
Nun geht es links dem Grat entlang über Nagelfluh und Gras, meist etwas rechts der Gratkante – denn links geht es senkrecht hinunter. Einige schmale Stellen sind etwas ausgesetzt und erfordern Konzentration, ebenso die wenigen Kraxelstellen in der Nagelfluh – nichts für nasse Verhältnisse. Wir erreichen den Gipfel mit dem Kreuz und tatsächlich guckt die Sonne mehr und mehr hervor. Auf dem Grat steigen wir wieder in die Scharte oberhalb des Chämi ab.
 
Schon beim Aufstieg haben wir diskutiert, ob ein Abstieg über die Ostflanke nicht die bessere Wahl wäre als derjenige durch die feuchte Rinne des Chämi. Die Beschreibungen diverser Hikr halten mich aber eher von dieser Idee ab. Zurück in der Scharte gewinnen wir jedoch den Eindruck, eine geeignete Route ausmachen zu können. Wir beschliessen, den Abstieg zu wagen. Gleich am Anfang kommt ein sehr steiler Abschnitt im Gras zwischen der Nagelfluhplatte links und den Felsen rechts. Wir können uns aber gut am langen Gras festhalten und überwinden die Stelle ohne Probleme. Nun steigen wir ein Stück auf einer Rippe ab, dann auf deren linken Seite in einer Rinne, zuerst im Gras dann im Geröll – etwas rutschig aber gangbar. Das Gelände wird nun flacher und wir halten nach links auf die gut sichtbare Kuppe mit den Tannen zu. Vor dieser Kuppe steigen wir in ein Bachbett ab und überwinden so die letzte Steilstufe vor dem Chängel, wir erreichen dieses Tälchen vis-à-vis von P.1514. Bei der Alp Oberbütz stossen wir wieder auf einen Weg, auf dem Strässchen wandern wir hinunter zu P.1375 und zur Alp Unterbütz. Da wir keine grosse Lust auf einen langen Abstieg haben beschliessen wir, unter dem Mattstogg vorbei via Brunnenegg und Durschlegi nach Amden zu gehen. Von dort bringt uns der Bus knieschonend nach Ziegelbrücke.

Tourengänger: Daenu


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