Gipfeltour zum Uri-Rotstock


Published by Bergmax , 21 September 2012, 22h51.

Region: World » Switzerland » Uri
Date of the hike:18 September 2012
Hiking grading: T4+ - High-level Alpine hike
Mountaineering grading: F
Climbing grading: I (UIAA Grading System)
Waypoints:
Geo-Tags: CH-UR 
Time: 9:15
Height gain: 1570 m 5150 ft.
Height loss: 1570 m 5150 ft.
Route:13 km
Access to start point:PW von Isleten über Isenthal und durch das Chlital zur talstation der Musenalp-Seilbahn am Neihüttli. Enge Straßen, letzte 500 m nicht asphaltiert!
Access to end point:dito - Feierabendverkehr meiden spart Nerven :-)
Accommodation:Musenalp oder Biwaldalp ggf. Gitschenhörelihütte
Maps:map.geo.admin.ch

Viel besuchter Traumberg.

Nicht nur auf Hikr ist der Uri-Rotstock ein echter Renner. Man könnte sich darüber wundern, denn auf allen  Aufstiegen müssen reichlich Höhenmeter überwunden werden.
Aber spätestens, wenn man ganz oben steht und das absolut atemberaubende Gipfelpanorama genießen kann, wird man den Ansturm verstehen!

Bei meiner Tagestour entschied ich mich für die "schnellste", aber auch sehr abwechslungsreiche Runde mit der Musenalp (1486 m) als Ausgangspunkt.
Um 8:40 Uhr beginne ich mit dem Aufstieg. Zwei Stunden Autofahrt, zum Glück ohne Stau und dafür mit Aussicht zum Tagesziel (von der Axenstraße aus) und die coole Seilbahnauffahrt zur Alp liegen bereits hinter mir.

Der Wegweiser veranschlagt vier Stunden für die 1450 Höhenmeter via Chlitaler Firn zum Gipfel.
Der Pfad in der schattigen Flanke beginnt kurzweilig und wartet mit einigen gesicherten Stellen auf. Doch ab dem Geröllfeld "Obere Stelli" erwartet mich ein steiler und mühsamer Anstieg durch recht wildes Gelände. Eine Höhle neben dem Weg kann "besichtigt" werden. Bei einer kleinen Terrasse (P. 1989) zweigt sich die Route zum Gitschen ab. Die Rotstock-Anwärter müssen noch 200 Höhenmeter im Geröll hinter sich bringen, bevor die Schlüsselstelle erreicht ist.
Ein Felsriegel wird mithilfe von Fixseilen erklommen. Heute ist die Passage (T4+) von Schmelzwasser überronnen und ich nehme die Seile gern zu Hilfe.
Weiter oben, auf 2300 Metern, befindet man sich unterhalb des Chlitaler Firns. Doch bis zum Eis hat man noch ein gutes Stück vor sich. Der felsige Aufbau von P. 2574 wird links umgangen. Man sollte gut auf die Markierungen achten, denn die Wegspuren verlieren sich öfters! Einige Felsstufen verlangen leichte Kletterei, bevor man endlich das Firnfeld auf etwa 2640 m erreicht. Da der Gletscher von etwas Neuschnee bedeckt ist, sieht er heute sehr schön aus.
Man könnte das Eis im Wesentlichen auf rutschigem Moränengelände umgehen, doch ich nutze meine neuen Grödeleisen und steige über Schnee und Firn, zuletzt über erdiges Geröll zu P. 2798 hinauf.

Die letzten 130 Höhenmeter zum Gipfelkreuz des Uri-Rotstocks (2928 m) sind schnell geschaft. Um 12:30 Uhr bin ich oben. Hier treffe ich auch einige andere Bergsteiger. Obwohl es in der Ferne ein wenig diesig ist, bin ich ziemlich überwältigt von der gewaltigen Aussicht, die nicht nur nahe und ferne Gipfel umfasst, sondern auch tolle Blicke zum Urner See bietet. Nach einer halben Stunde beginne ich mit dem Rückweg.

Bis zum Sattel P. 2798 steigt man auf dem Anstiegsweg ab. Dort entscheide ich mich für die "steile Route" zur Biwaldalp. Dort ist leichte Kletterei gefragt (eine Stelle kettengesichert), bevor man die Moräne des Blüemlisalpfirns mit der "leichten Route" erreicht. Der Blüemlisalpfirn ist, obwohl deutlich zurückgegangen, immer noch recht ansehlich, wenn man bedenkt, dass er die 3000-Meter-Marke nirgends erreicht!
Die Gitschenhörelihütte (2325 m) umgehe ich und nehme den langen Abstieg zur Biwaldalp unter die Füße. Ab hier ist der Weg weiß-rot-weiß markiert, aber trotzdem interessant, mit kleinen Felsstufen und etwas ausgesetzt - meiner Meinung nach eine gute Referenz für T3.
Über die Möglichkeit, die Biwaldalp "abzuschneiden" und direkt zum Sassigrat zu gelangen, gehen die Meinungen auf Hikr auseinander. Jedenfalls gelingt es mir, auf Weideweglein ca. 50 Höhenmeter zu sparen. Den offiziellen Weg zum Sassigrat betrete ich bei der Abzweigung auf ca. 1735 m. Der Anstieg (130 Hm) zum Grat und der grasige Abstieg (380 Hm) zur Musenalp verlangen nochmals Kondition. Die schweren Beine spüre ich nun deutlich und bin froh, mich auf der Terrasse der Musenalp, die ich um 17:00 Uhr erreiche, mit einer Cola erfrischen zu können.

Die Bergtour ist nun geschafft, aber nun erwartet mich noch eine letzte Herausforderung: Die enge Straße zum Urner See. Mir kommen jede Menge Autos entgegen (klar, es ist Feierabend!), dauernd ist Ausweichen oder Zurücksetzten angesangt... Zum Glück bleibt der Wagen heil und die letzten 180 Kilometer "versüße" ich mir mit einem guten Abendessen.

Schwierigkeit der Tour

- Musenalp - P. 2798: T4 / L / I bei besten Verhältnissen, Schlüsselstelle war bei meiner Begehung sehr rutschig, daher eher T4+; allgemein hochalpiner Charakter

- der Gipfelweg ab P. 2798 ist recht steil aber sonst problemlos: T3

- "Steiler Weg" von P.2798 zur Moräne: T4 / I

- die restliche Tour ist meist T3, teilweise steile Wege

Besondere Ausrüstung

- Grödeleisen fand ich nützlich, sie sind aber nicht obligatorisch
- bei viel Andrang würde ich stellenweise einen Helm aufsetzen

P.S. Weil mir das Panorama am Gipfel so gut gefallen hat, habe ich es hier für Euch aufbereitet!

Hike partners: Bergmax


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