Hohe Munde 2662m Überschreitung West-Ost


Publiziert von Creativist , 29. August 2012 um 19:18.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:20 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1600 m

Eine absolut empfehlenswerte Überschreitung für ausdauernde Berggeher mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Hinweise:
- Die schwierigeren Passagen befinden sich direkt vor dem Westgipfel, sind mit Drahtseil gesichert und gehen nicht über "WS" bzw. "B" hinaus. Das Gelände ist dort ausgesetzt, aber nur in diesem Abschnitt von etwa 45 Minuten Länge.
- Das Gehgelände ist gut markiert und im Aufstieg angenehm zu gehen. Der Abstieg am Ostrücken zieht sich endlos und monoton auf einem ruppigen Pfad dahin, Stöcke auf jeden Fall empfehlenswert um die Knie nicht zu ruinieren.
- Die vorgeschlagene Begehungsrichtung ist empfehlenswert. Umgekehrt hätte man den unsäglich monotonen Ostrücken im Aufstieg und voller Vormittagssonne und die schwierigsten Stellen erst im Abstieg nach dem Westgipfel.
- Ich würde mir trotz der tollen Gipfelrundsicht einen Auf- und Abstieg von Osten nicht antun wollen, denn der Osthang ist wie schon erwähnt ein endlos eintöniger Routenverlauf, den man nicht zweimal gehen will, siehe auch letztes Foto.
- Ausreichend Wasser mitnehmen (Kombination ich + Sonne + heiß = 4 Liter mindestens), keine Wasserstelle zwischen "Letztem Wasser" und der Rauth-Hütte.

Zustieg zur Niederen Munde:
- Wir übernachteten in der Alplhütte und stiegen über den Höhenweg am Hintereggenkamm vorbei zur Niederen Munde, knapp 2,5 Stunden. Vom Parkplatz unterhalb Gasthof Straßberg etwa 3 Stunden. Wenn man vor Sonnenaufgang aufbricht, dann ist der Aufstieg bis zur Niederen Munde trotz Südseite komplett im Schatten. An der Wegkreuzung auf etwa 1600m Höhe befindet sich eine letzte Wasserstelle wenige Meter westlich.
- Vor vielen Jahren bin ich auch mal von Leutasch und durchs Gaistal zur Niederen Munde aufgestiegen, das dauert etwa 3,5 Stunden.

Niedere Munde - Westgipfel:
Wie eine Art Himmelsleiter zieht der Grat der (Vormittags-) Sonne entgegen. An der Niederen Munde 2060m sahen wir keinen Wegweise für den Anstieg, aber wenige Meter östlich des Sattels beginnt die durchwegs gute Markierung. Zunächst durch ein paar Latschen und Grasfelder zu den ersten beiden Felsstufen. Diese sind gut begehbar (T3, ein Abschnitt T4 aber fester Fels, evtl. mal kurz die Hände benutzen) und man gelangt auf den ausgedehnten Grasrücken darüber auf etwa 2200m.

Nun steigt man lange auf dem Grasrücken bergauf, die Wände zu beiden Seiten brechen immer steiler ab, aber der Rücken bleibt angenehm breit und das Gelände ist niemals ausgesetzt bis auf etwa 2550m Höhe. Hier Beginn der Schwierigkeiten.

Über einen kurzen Grat mit Drahtseil (L / A, leicht ausgesetzt) und hinab zu einem Schärtchen gelangt man zu einer großen Felsplatte mit Drahtseil und Trittstufen. Diese hinauf (WS / B) und oberhalb kurz in ausgesetztem Gehgelände (T4) weiter zurück auf den Grat. Hier wieder über den Grat (Drahtseile L / A, etwas ausgesetzt) und auf den Vorgipfel.

Nun kurz ungesichertes aber leichtes Gehgelände über steilem Abgrund bis zum Beginn des Drahtseils, welches ins raue Tal hinabführt. Von hier sieht man nun endlich den Westgipfel, und auch das zunächst erschreckend steile Gelände dazwischen. Am Drahtseil geht es rund 50 Hm steil und ausgesetzt hinab (WS / B, schwerste Passage) und danach folgt eine längere Querung (L / A, weniger ausgesetzt als zuvor) am Drahtseil bis zur Wandstufe vor dem Westgipfel. Nun ohne Drahtseil, aber markiert hinauf Richtung Norden (T4) bis erneut das Drahtseil beginnt und immer weiter nördlich zurück zum Grat führt (WS / B, kurz vor dem Grat eine anstrengende Passage). Vom Grat dem Drahtseil noch kurz nach Osten folgen (L / A), bis man plötzlich auf dem Gipfelplateau der Hohen Munde steht, Ende der Schwierigkeiten. Über den breiten Geröllgrat in wenigen Minuten problemlos zum Westgipfel der hohen Munde mit (hoffentlich) grandioser Rundsicht, etwa 3 Stunden von der Niederen Munde, davon etwa 45 Minuten schwierigeres Gelände.

Westgipfel - Ostgipfel:
Dem markierten Pfad über gestuftes Gelände (T3) ostwärts folgen bis zur tiefsten Stelle zwischen beiden Gipfeln. Ab hier gibt es für den Gegenanstieg zum Ostgipfel einen neuen steileren Wegverlauf (eher T4), vermutlich wegen der Lawinenschutzarbeiten. Den Markierungen folgend zum Ostgipfel, etwa 30 Minuten vom Westgipfel.

Ostgipfel - Rauthhütte:
Den Markierungen folgt man weiter nach Osten, bis sich der Tiefblick bis zur 1000 Meter tiefer gelegenen Rauthhütte öffnet. Es beginnt der ruppige und auf Dauer unangenehme Abstiegspfad, der zwar nicht ausgesetzt ist, aber immer wieder mit grobem Geröll und kleinen Felsstufen gespickt ist, so dass man auch nach der bisherigen langen Tour nicht abschalten kann. Man läuft und stolpert eine halbe Stunde und fragt sich ob das Tal schon überhaupt näher gekommen ist... Wegen den Lawinenschutzarbeiten wurde ein Alternativweg angelegt, der aber weder besser noch schlechter wie das Original ist. Irgendwann, so nach gut 2 Stunden, erreicht man endlich die Rauthhütte.

Rauthhütte - Tal:
Hier gibt es je nach Zielort mehrere Wege. Wir stiegen den Fahrweg Richtung Leutasch ab, dauert gut eine Stunde. Man kann auch Richtung Telfs absteigen (viel länger).

Fazit: Sehr schöne Bergtour mit grandioser Aussicht und einer landschaftlich beeindruckenden Aufstiegsroute.

Tourengänger: Creativist, Biker


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