Firmisanschneide (3491m) und Schalfkogel (3540m) - ein einsamer Genussgrat in den Ötztaler Alpen
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Vom Ramolhaus in den Ötztaler Alpen bieten sich nicht allzu viele Gipfelziele - viele Gäste wählen dann auch die Hütte als Ziel der Unternehmung, was wegen der schönen Aussicht und der freundlichen Bewartung mit exzellentem Essen eine äußerst lohnende, unschwierige Wanderung darstellt.
Und wer zu einem Gipfel aufbricht, wählt meist ein oder mehrere Ramolkögel oder den Hinteren Spiegelkogel. Der weite Weg zum Schalfkogel wird deutlich seltener unternommen, so dass man selbst bei AKW alleine auf dem Gipfel stehen kann. Erst recht gilt das für die Firmisanschneide - ein Berg für Individualisten, wie es so schön heißt.
Die Tour wird zweckmäßigerweise mit Übernachtung auf dem Ramolhaus unternommen. Dieses ist von Obergurgl auf bezeichnetem, unschwierigen Steig zu erreichen. Wie oben erwähnt ist für reine Bergwanderer bereits dies eine lohnende Unternehmung.
Vom Ramolhaus geht's dann am nächsten Tag zum weithin sichtbaren Spiegeljoch. Dazu folgt man ganz kurz dem Hüttenweg nach Obergurgl und dann den Steinmännern, die in ein Schuttkar leiten, wo der Normalweg vom Ramolhaus zum Schalfkogel entlanggeht. Man verlässt diese Route allerdings nach rechts und wühlt sich den Schutthang bis zu einer Felsstufe empor, die an geeigneter Stelle durchstiegen wird (I). Oberhalb der Felsstufe geht es weiter im Schutt, deutlich nach S querend, bis unterhalb des Spiegeljochs. Dieses wird über brüchige, steile Schrofen oder rechts daneben über steile Felsen (I+) erreicht.
Am Joch beginnt dann der eigentliche Gratgenuss. In meist festem Fels geht es immer am Grat über einen Vorgipfel (3390m) zur Firmisanschneide (3491m, GK + durchweichtes GB). Allzu scharfe Türme können etwas unterhalb in der O-Flanke unschwierig umgangen werden.
Auch beim Abstieg über den S-Grat der Firmisanschneide bleibt man immer am Grat oder leicht unterhalb in der W-Flanke. Der Abstieg ist etwas brüchiger als der Anstieg. Die hier extrem brüchige O-Flanke ist zu meiden!
Schließlich erreicht man in einigem Auf und Ab über Graterhebungen (auch hier tendenziell immer oben bleiben) das Firmisanjoch (3287m), wo die Route mit dem Normalweg vom Ramolhaus zusammentrifft.
Nun auf guten Trittspuren über den Felsgrat (der AVF spricht von Umgehen der Aufschwünge, das ist Blödsinn!) auf einen Vorgipfel (Stellen I) und südlich wieder hinab (I). Man betritt nun den übergletscherten Gipfelgrat des Schalfkogels. Dieser führt zunehmend steiler an einen letzten Felsaufschwung heran, der aber völlig harmlos ist.
Der Abstieg erfolgt mit der gebotenen Vorsicht auf gleicher Route zum Firmisanjoch. Von dort folgt man noch kurz den Spuren zur namenlosen Graterhebung (P. 3300m), hält sich jedoch vorher rechts und quert deren schottrigen Ostpfeiler. Je nach Jahreszeit trifft man dort auf deutliche Begehungsspuren, die zu einer "Seenplatte" leiten. Die teils steilen Firnfelder dort werden zweckmäßig umgangen. Bald trifft man auf Steinmänner, die über Moränenrücken der ehemaligen Gletscher in einigem Auf und Ab zurück zum Ramolhaus leiten.
Schwierigkeiten:
Hüttenweg zum Ramolhaus: T2+.
Aufstieg zum Spiegeljoch: T4 (bei günstiger Routenwahl).
Überschreitung der Firmisanschneide: T4+, I (teils ausgesetzt).
Gipfelanstieg zum Schalfkogel: T4-, I für die Felspassagen, WS- für die kurze Gletscherpassage.
Abstieg und Rückkehr zum Ramolhaus: T4.
Fazit/Hinweise:
- Eine großartige, eher wenig begangene Bergtour in den Ötztaler Alpen, die weniger den Hochtouristen als vielmehr den "Alpinwanderer" fordert.
- Steigeisen und Pickel gehören jedoch in jedem Fall mit in den Rucksack. Bei aperen Verhältnissen sind sie am Gipfelgrat des Schalfkogels dringend nötig!
- Die Länge der Tour darf nicht unterschätzt werden! Abgesehen von bedingt genießbarem Gletscherwasser am Rückweg vom Schalfkogel gibt es keine Möglichkeit, Wasservorräte aufzufüllen. Im Hochsommer wird man auf den staubtrockenen Graten regelrecht durchgegrillt.
- Sowohl die Schwierigkeit als auch die Routenführung auf der Route Ramolhaus - Firmisanjoch sind je nach Verhältnissen unterschiedlich (pfadlose Schrofen, Blockgelände, Gletscherschliff, steiler Firn - alles dabei). Gespür fürs Gelände ist insbesondere hier ein Muss!
- Die Orientierung ist unserer Meinung nach in der beschriebenen Richtung einfacher.
Link zur Tour des Folgetags:
Großer Ramolkogel (3550 m) - Höchster des Ramolkamms.
Und wer zu einem Gipfel aufbricht, wählt meist ein oder mehrere Ramolkögel oder den Hinteren Spiegelkogel. Der weite Weg zum Schalfkogel wird deutlich seltener unternommen, so dass man selbst bei AKW alleine auf dem Gipfel stehen kann. Erst recht gilt das für die Firmisanschneide - ein Berg für Individualisten, wie es so schön heißt.
Die Tour wird zweckmäßigerweise mit Übernachtung auf dem Ramolhaus unternommen. Dieses ist von Obergurgl auf bezeichnetem, unschwierigen Steig zu erreichen. Wie oben erwähnt ist für reine Bergwanderer bereits dies eine lohnende Unternehmung.
Vom Ramolhaus geht's dann am nächsten Tag zum weithin sichtbaren Spiegeljoch. Dazu folgt man ganz kurz dem Hüttenweg nach Obergurgl und dann den Steinmännern, die in ein Schuttkar leiten, wo der Normalweg vom Ramolhaus zum Schalfkogel entlanggeht. Man verlässt diese Route allerdings nach rechts und wühlt sich den Schutthang bis zu einer Felsstufe empor, die an geeigneter Stelle durchstiegen wird (I). Oberhalb der Felsstufe geht es weiter im Schutt, deutlich nach S querend, bis unterhalb des Spiegeljochs. Dieses wird über brüchige, steile Schrofen oder rechts daneben über steile Felsen (I+) erreicht.
Am Joch beginnt dann der eigentliche Gratgenuss. In meist festem Fels geht es immer am Grat über einen Vorgipfel (3390m) zur Firmisanschneide (3491m, GK + durchweichtes GB). Allzu scharfe Türme können etwas unterhalb in der O-Flanke unschwierig umgangen werden.
Auch beim Abstieg über den S-Grat der Firmisanschneide bleibt man immer am Grat oder leicht unterhalb in der W-Flanke. Der Abstieg ist etwas brüchiger als der Anstieg. Die hier extrem brüchige O-Flanke ist zu meiden!
Schließlich erreicht man in einigem Auf und Ab über Graterhebungen (auch hier tendenziell immer oben bleiben) das Firmisanjoch (3287m), wo die Route mit dem Normalweg vom Ramolhaus zusammentrifft.
Nun auf guten Trittspuren über den Felsgrat (der AVF spricht von Umgehen der Aufschwünge, das ist Blödsinn!) auf einen Vorgipfel (Stellen I) und südlich wieder hinab (I). Man betritt nun den übergletscherten Gipfelgrat des Schalfkogels. Dieser führt zunehmend steiler an einen letzten Felsaufschwung heran, der aber völlig harmlos ist.
Der Abstieg erfolgt mit der gebotenen Vorsicht auf gleicher Route zum Firmisanjoch. Von dort folgt man noch kurz den Spuren zur namenlosen Graterhebung (P. 3300m), hält sich jedoch vorher rechts und quert deren schottrigen Ostpfeiler. Je nach Jahreszeit trifft man dort auf deutliche Begehungsspuren, die zu einer "Seenplatte" leiten. Die teils steilen Firnfelder dort werden zweckmäßig umgangen. Bald trifft man auf Steinmänner, die über Moränenrücken der ehemaligen Gletscher in einigem Auf und Ab zurück zum Ramolhaus leiten.
Schwierigkeiten:
Hüttenweg zum Ramolhaus: T2+.
Aufstieg zum Spiegeljoch: T4 (bei günstiger Routenwahl).
Überschreitung der Firmisanschneide: T4+, I (teils ausgesetzt).
Gipfelanstieg zum Schalfkogel: T4-, I für die Felspassagen, WS- für die kurze Gletscherpassage.
Abstieg und Rückkehr zum Ramolhaus: T4.
Fazit/Hinweise:
- Eine großartige, eher wenig begangene Bergtour in den Ötztaler Alpen, die weniger den Hochtouristen als vielmehr den "Alpinwanderer" fordert.
- Steigeisen und Pickel gehören jedoch in jedem Fall mit in den Rucksack. Bei aperen Verhältnissen sind sie am Gipfelgrat des Schalfkogels dringend nötig!
- Die Länge der Tour darf nicht unterschätzt werden! Abgesehen von bedingt genießbarem Gletscherwasser am Rückweg vom Schalfkogel gibt es keine Möglichkeit, Wasservorräte aufzufüllen. Im Hochsommer wird man auf den staubtrockenen Graten regelrecht durchgegrillt.
- Sowohl die Schwierigkeit als auch die Routenführung auf der Route Ramolhaus - Firmisanjoch sind je nach Verhältnissen unterschiedlich (pfadlose Schrofen, Blockgelände, Gletscherschliff, steiler Firn - alles dabei). Gespür fürs Gelände ist insbesondere hier ein Muss!
- Die Orientierung ist unserer Meinung nach in der beschriebenen Richtung einfacher.
Link zur Tour des Folgetags:

Tourengänger:
felixbavaria,
83_Stefan


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Kommentare (6)