Surettahorn 3027 m


Publiziert von basodino , 13. August 2012 um 12:27.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:11 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   I 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 960 m
Abstieg: 960 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Linienbus oder Auto auf den Splügenpass
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Stuetta (1890 m) an der Passstraße, 2 Hotels in Monte Spluga
Kartennummer:1255 Splügenpass

Endlich ein Wochenende mit guten Wetteraussichten. Da wir nur 2 Tage hatten, konzentrierten wir uns auf Pässe als Ausgangspunkt, in diesem Fall den Splügenpass.
Direkt vor dem Grenzübergang kann man rechts parken und links geht der gut markierte Weg los. Bis zum schönen Bergseeli (2311 m) führt er angenehm in vielen Kehren und schließlich nach links querend hinauf (30 min, T2). Hinter dem See, den man links liegen lässt, steigt man zunächst durch Schutt, dann durch immer gröbere Blöcke hinauf. Die Wegzeichen weisen hier zwar die richtige Richtung, im Detail aber nicht immer die schonenste Route. Einmal wichen wir deutlich rechts ab, indem wir direkt aufstiegen und weiter oben nach links zurück zur Route querten. Schließlich erreicht man eine Kante, hinter der der malerische Lago Azzuro (2429 m) sichtbar wird (T3+, 25 min).
Hier trennen sich die Routen. Man hält sich links und folgt den rot-weiß-roten Zeichen. Nach 5 Minuten zweigen die Zeichen nach links direkt ansteigend ab, während die Spur geradeaus weitergeht, hier links. Zunächst noch über Wiesen und zwischen Felsen durch erreicht man bald äußerst steinige Welten. Meist steigt man durch schmale Tälchen über Steine und Felsen aller Größen (T4-). Man erreicht den hier einfachen Rücken des Inner Schwarzhorns und folgt diesem einige Meter, bevor die Wegzeichen einen in eine Querung nach rechts leiten. Hier verliert man ein paar Höhenmeter, trifft auf eine an sich unnötige Kette und eine kleine, hilfreiche Holztreppe. Kurz danach kommt man auf einen flachen Sattel, von dem aus man einen Geröllkessel vor sich sieht. An seinem rechten Rand führt ein überraschend leicht zu begehender Weg hinauf, geleitet einen in ein weiteres Tälchen, welches am unteren Rand des verbliebenen Gletschers endet. Das von weitem sichtbare Biwak lässt man rechts liegen. T4-, 1 h 30 min vom Lago Azzuro.
Hier zogen wir uns die Steigeisen an, die man bei gutem Trittschnee aber nicht braucht. Bei nicht so günstigen Verhältnissen sind sie aber angeraten, da sich nach dem unteren flachen, aperen Teil das darüber gelegene Schneefeld ordentlich aufsteilt. Ich würde meinen bis gegen 40 Grad steil ist es am obersten Rand. Je höher man aussteigen kann, desto günstiger. Linkerhand sind nicht allzusteile Platten, die man auch durch Risse leicht ersteigen kann, die aber bereits wie der gesamte weitere Weg durch Steinschlag von oben bedroht sind. Oberhalb der Platten quert man durch sehr lockeres Geröll den schwachen Wegspuren entlang links aufwärts unter einer Felskante hindurch bis zu einer schwachen Rinne. Durch diese entweder gerade hinauf, rechts durch ein paar festere Felsen ausweichend oder links über gröberes Geröll (auch nicht fest) in einem Bogen hinauf. Dort wird das Gelände ein ganz klein wenig stabiler und gröber und die schwache Wegspur ein wenig deutlicher. Hier haben wir auch wieder Steinmänner gesehen, die weiter unten wohl eine zu geringe Halbwertzeit gehabt hatten, um zu überleben. Die Steinmänner führen jetzt direkt gegen den Gipfel, während eine Spur nach rechts leitet. Nicht weit vom tiefsten Punkt zwischen den beiden Hauptgipfeln biegt man zum Grat aufwärts ab, der einen über dann endlich feste Felsen bis auf den Gipfel leitet (I). 1 h 20 min, T5.
Im Abstieg ließen wir dann die Steigeisen weg, wobei aber einmal der Einsatz des Pickels von Nöten war. Nachdem wir schon auf dem Gipfel 1 Stunde die herrliche Bergwelt genießen konnten, hatte es uns dann im Abstieg abermals der Lago Azzuro angetan, einer der Orte in den Alpen, für den sich jegliche Anstrengung lohnt. 3 h 00 min im Abstieg.

Ein abschließenden Kommentar noch zu unserer Unterkunft im Rifugio Stuetta, welches knapp unterhalb der Staumauer des Lago di Monte Spluga in einer Kurve liegt. Vor dem Trip haben wir uns schwer getan, Informationen über die Unterkunft zu erhalten, da es keine Homepage gibt oder diese nicht zu finden war. Das kleine Hotel ist eine sehr einfache Unterkunft, die dringend einige Renovierungsarbeiten lancieren sollte. Das Bett war eine kleine Katastrophe und ist nicht einmal für eine Nacht zu empfehlen. Für den nicht auf Komfort bedachten Wanderer liegt die Herberge aber strategisch günstig und ist preiswert (DZ mit Frühstück Euro 40 p.P., Halbpension + Euro 10 p.P.), was vor allem am netten Service und dem guten Abendessen liegt (über das Frühstück in Italien darf man sich auch hier keine Illusionen machen).

Tourengänger: basodino, tourinette


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