Glattalp - Märenspitz - Urnerboden im Schnellzugtempo


Publiziert von Bergotto , 1. Oktober 2012 um 19:44.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 1 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Ortstockgruppe   CH-UR 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:9km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto + Seilbahn: Schwyz-Muotathal-Bisisthal-Glattalp-Bahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Urnerboden-Linthal Postauto danach SBB

die Tour ist auch schon beschrieben worden. Was aber uns (meiner Tochter und mir) nicht bewusst war: wie schlimm der Andrang bei der Glattalp-Seilbahn in Bisisthal sein kann. Oder sollte ich sagen wie gering die Kapazität der Bahn ist (ca 24 Personen pro Stunde!!). Als wir um 9 Uhr mit dem Poschti dort ankamen, der Parkplatz rammelvoll, wollten wir Tickets nach oben kaufen. Sagt die gute Frau doch: "Ihr kommt um ca 10 nach 10 dran! Ihr habt Fahrt Nr 9"... und drückt uns eine Plakette mit einer 9 in die Hand. Die Versuchung ist gross eine 6 daraus zu machen, denn die Bahn fährt als nächste...aber der Punkt ist schlicht zu gut sichtbar

Ziemlicher Frust, weil wir doch aufs 14.25 Postauto in Urnerboden wollten und die Route im SAC-Wanderführer (Zentralschweiz Glarus / Alpstein Gotthard bis Säntis, sehr zu empfehlen! die dortige Beschreibung trifft haargenau zu!) mit 4.15h angegeben ist. Das nächste Postauto vom Klausen ist dann so spät dass wir kaum rechtzeitig zur 1. August Feier zuhause ankommen. Wir machen das beste daraus und lesen eine Stunde im Schatten, naja, ob wir unten oder oben lesen, spielt ja keine Rolle, das Buch (aus dem Barrayar - Zyklus, für alle SciFi Fans!) ist definitiv spannend...

10.10 Uhr sind wir sogar schon oben und starten zügig los. Wunderschön, nach dem Restaurant auf blau-weiss-blauem, gut markiertem Weg (wer die ersten 100m findet wird nie mehr vom Weg abkommen) gehts zuerst über Schafweiden (4 Schafe rennen von Weitem auf uns los...huch was wollen denn die?... Kurz bevor sie uns eingeholt haben, rennen sie einfach an uns vorbei weiter den Weg voraus...hää??? Habt Ihr schon mal Schafe im Galopp über 300m gesehen?) Dann gehts-ohne weitere Belästigung- langsam aber sicher immer steiler bergauf. Alles problemlos, die Schutthalden und die Altschneefelder im Inner Brüelchälen sind dann doch ziemlich schweisstreibend, der Canyon aber wirklich eindrucksvoll. Unterwegs während einer kleinen Trinkpause können wir noch einem netten Paar auf derselben Route helfen, das ohne Karte unterwegs ist (im Auto vergessen). Wir hoffen sie haben ihr Auto mit unserer Kopie der Karte gut gefunden! Oben auf dem Mären - Plateau resp. auf dem Märenspitz: Wunderbar!! Aussicht, Temperatur, Ruhe, Sitzgelegenheiten, z'Mittag, Umgebung, einfach alles

Nach 25 min Mittagspause (wir beschliessen doch das Poschti 14.25 zu versuchen, es ist jetzt schon 12.35) gehts weiter über die weite Charren-Arena mit ihren Felsblöcken und Spalten. Die Charrenfelder sind einfach spannend, man springt von Block zu Block, resp. von Markierung zu Markierung und man hat keine Ahnung wie tief die Spalte, die man gerade übersprungen hat, war. Der weite Bogen (auf der Karte siehts aus wie ein knapper Kilometer) bis zum Firner Loch zieht sich dann doch recht in die Länge, weil man teilweise fast fraktale Wege geht. 25 Minuten statt 30 wie auf dem Wegweiser, immerhin 5 aufgeholt.Ich beginne mich zu fragen ob man mit einer Kopie einer Karte wirklich viel besser dran ist als ohne, die Karte kann all die Details gar nicht wiedergeben....naja was solls der Weg ist wirklich super markiert... die zwei finden ihr Auto schon...oder?

Vom Firnerloch (ab jetzt rot-weiss-rot), zuerst ziemlich mühsam, weil die lockeren kleinen Steine auf dem sehr steilen Weg kaum Halt bieten und die Disteln am Wegrand auch nicht optimal sind um mit der Hand (oder Hosenboden) zu bremsen, gehts rapido weiter. Eigentlich ein wunderschöner Weg unten immer besser ausgebaut ausser kurz vor der ersten Alp wo man einfach direkt über die Kuhwiese (sch..., ich steh voll rein) auf die Hütte zu hält. Wir sind nun doch so schnell unterwegs dass es nur noch für wenige Trinkpausen (es wird immer heisser) und noch weniger Fotohalte reicht. Über wunderschöne Wiesen gehts dann nach unten zur nächsten Alp, die dritte scheint verlassen (NICHT rechts zur Seilbahn abbiegen, das ist eine Sackgasse! Vor allem wenn man zu wenig Zeit hat nervt das, sonst ist auch ständig alles angemalt, warum hier nicht??).

Nach und nach hören wir die Motorräder vom Klausen besser und es zeichnet sich ab, dass es doch gut reichen wird. Am Ende direttissima durch die Wiese auf die Strasse herunter. Wir haben dann sogar noch gute 5 Minuten im Schatten bei der Post in Urnerboden bis es im klimatisierten Postauto (DANKE!) sogar mit Sitzplatz weitergeht.



Tourengänger: Bergotto


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