Karst - und Aussicht - à discrétion: Läckistock
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Ein weiterer herrlicher Spätsommertag - beginnt im Schatten beim Parkplatz der Talstation LSB (nach Glattalp) Sa(h)li; länger schreiten wir auf dem Fahrsträsschen hoch via Spitzbäch und zur nachfolgenden Brücke, vor welcher der WW über P. 1369 weiter über teils ruppige Alpflächen hochleitet zu den Hütten auf P. 1522.
Ab hier, in der Nähe der modernen, mittels Beton der möglichen Lawinengefahr angepasst errichteten, neuen Hütte, führt nun unser Weiterweg als Alpinwanderroute über Gwalpeten weiter.
Die sich vor uns erhebenden Chli Glatten und weitere Felsbastionen weisen an deren Fuss eine deutliche Schneeauflage auf - so sind wir mal vorgewarnt für unsere höheren zu beschreitenden Tourenabschnitte. Erst sanfter, dann bereits über grasiges Gelände steiler, leitet uns der wbw Weg höher zum erst etwas abweisend wirkenden Durchstieg Richtung P. 1876.
Vor diesem ist erst eine grössere Geröllhalde zu traversieren, bevor es seilgesichert im etwas abschüssigen Schrofengelände steil zu einem unterhalb jäh abbrechenden Grasbord übergeht. Wenig später leitet eine schuttige Rinne hoch zum Bockalpeli - ein wunderschöner Gang durch das urige Tal beginnt nun hier. Während dessen Südflanken bereits im Sonnenlicht leuchten, sind die nordseitigen noch schneebedeckt - reizvoll machen wir uns auf den Marsch zwischen den dem Märenspitz vorgelagerten Felsen und den hier steiler abbrechenden weiten Karstflächen des Glatten / Hinter Glatten.
Zwischenzeitlich im Schatten unterwegs, erreichen wir auf den letzten, steileren, Metern unterhalb des Firner Lochs definitiv sonniges Terrain - und abschnittweise leicht schneebedecktes Gelände. Nach einem Tiefblick Richtung Urnerboden (wo ein BWW steil hinunterleitet) machen wir uns auf ins endlos erscheinende Karstgebiet - erst im leichten Auf und Ab, hier oft auf noch trockenem Fels unterwegs - Richtung Grat, welcher mit einigen namenlosen Vorgipfeln bestückt ist.
Wie wir aus der relativen Ebene uns auf den Anstieg zu einem der Graterhebungen machen, wird unser Vorwärtskommen doch bedeutend anspruchsvoller: steile, grasbesetzte, Hänge und leicht rutschige Schneeauflage erfordern vorsichtiges Setzen der Tritte - verleitete die Hangneigung zuweilen zu unangenehmen Ausrutschern in steinige Abschnitte.
Immerhin ergeben sich - auf einem der Gratgipfel angelangt - herrliche Tief- und Ausblicke: der feine Blick hinunter zum Urnerboden kontrastiert schön mit demjenigen hinüber zum Gemsfairenstock und zur Kette bis Clariden und Schärhörnern; besonderen Gefallen finden wir auch an der wuchtigen Erhebung der Schächtaler Windgällen / Höch Windgällen quasi vis-à-vis von Firner Loch und Glatten, welche wir beinahe auf den Tag genau vor fünf Jahren erstiegen haben.
Zusätzlich reizvoll nimmt sich Sicht auf, der Einblick, in die beinahe senkrecht abfallenden Felswände des Läckistockes aus.
Um zu diesem zu gelangen, müssen wir jedoch erst wieder vom Grat runterfinden, um zuerst zum Einschnitt nordwestlich von der Erhebung P. 2364 zu gelangen. Dazu versuchen wir gelegentlich schwach erkennbaren Spuren zu folgen, stets mit entsprechender Konzentration allfällige rutschige Passagen beschreitend.
Auch der anschliessende Wiederanstieg gestaltet sich wegen des vorhandenen Schnees etwas mühevoller und anspruchsvoller; wie wir jedoch entlang einer leicht abschüssigen Karstkante die grasige Schlussrinne gemeistert haben, stellt der finale Teil des Gipfelgangs nur noch reines Plaisir dar - so gewinnen wir voller Freude unter blauem Himmel das Gipfelkreuz des Läckistocks! Wir geniessen die herrliche Rundsicht und Rast doch länger - auch wenn uns doch noch ein längerer Weiterweg bevorsteht.
Für den Abstieg wählen wir erst unsere Aufstiegsroute (über den flacheren Gipfelschlusshang, dann durchs grasige Couli, und schliesslich entlang der Karstrippe) bis ins flachere Karrengelände. Hier entscheiden wir uns für eine leicht abkürzende Querung in nordwestlicher Richtung; dabei kommen uns bald einmal vereinzelte rote und weisse Farbstriche am Fels zugute. Immerhin gilt es dabei einmal einen grösseren Karrengraben auf einer -brücke zu überqueren, danach in jenem weiter vorzudringen, bevor wir endlich auf die Wegspur und insbesondere die zahlreichen, sehr dienlichen, wbw Markierungen treffen.
Äusserst faszinierend nun unser Weiterweg in den beinahe endlos erscheinenden Karren; meist flacher, gelegentlich mit kraxligen Übersteigungen von Felsrippen angereichert, zieht sich der Alpinwanderweg weit dahin. Schliesslich, bei sich leicht senkendem Gelände, eröffnet sich der Blick Richtung Bisistal - dabei zeigt sich ein erstes Mal der „schauerlich“ anmutende „Creux du“ Inner Brüelchälen vor uns: ergreifend der An- und Einblick.
Doch erst gilt es den äusserst empfehlenswerten „Abstecher“ zum Mären Nordwestgipfel zu machen; ein hervorragender Tiefblick ins Bisistal, sowie der Hinüberblick zum Glattalpsee, beeindrucken uns hier.
Wenige Meter später „stechen“ wir hinunter in den (zu Beginn nicht zu erahnenden, doch gut machbaren) Einstieg in die Inner Brüelchälen. Mal nur leicht kraxlig absteigend, dann über Schrofengelände, später über ein verschneites Geröllfeld, durchmessen wir diesen imposanten Felskessel - eine erhabene Ambiance bietet sich uns hier. Zeitweise steil, wie auch über die nicht immer sehr stabile (Geröll)-Unterlage balancierend, verringern wir kräftig an Höhe, bis wir vor den Stränzenbändern wieder grasige Unterlage begehen können.
Nach diesen flacht das Gelände ab, danach geht es eben in einem nun wieder lieblichen Einschnitt dem Schafboden entgegen. Über nur noch gelegentlich felsdurchzogenes Alpgebiet steigen wir ab zum Berggasthaus Glattalp, wo wir den Einkehrschwung vollziehen.
Beschaulich legen wir anschliessend die restliche, kurze, Etappe zur Bergstation der LSB ESB Glattalp zurück - eine spannende, tolle, Tour findet hier ihr Ende.
▲ 4 h bis Läckistock (inkl. ⅜ Pausen)
▼▲1 ¼ h bis Mären Nordwestgipfel
▼ 1 h bis Berggasthaus Glattalp
▼ ⅛ h bis Bergstation LSB Glattalp
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