Lange schon hatten wir uns auf eine neue Via Alta im Tessin vorbereitet, die uns durch die unbekannten Seitentäler der Leventina und Riviera von Chironico bis oberhalb Bellinzona führen sollte. Viele Details zu diesem Projekt verdanken wir der Vorarbeit von Frank Seeger und
seeger, die seit Jahren diese versteckten Täler erkundet haben. Es soll uns über 54 km und 5500 hm Auf- und etwas weniger Abstieg nach Mornera oberhalb Monte Carasso führen.
Mit Proviant für 7 Tage, Schlafsack und Kocher (diesmal ohne Zelt) steht fürs Erste der Anstieg von Grumo
grumo über die Maiensässe des Patriziato di Osadigo (Ger, Garnei, Mun) ins Valle Usèdi an. Über den eindrucksvollen breiten und gepflasterten Weg, der im Zickzack an der Cappella d'Usèdi vorbei durch die Steilstufe nach Segno hinaufführt, gewinnen wir in der Hitze des Mittags, aber von Bäumen beschattet, rasch an Höhe, derweil sich unter uns auf dem Biaschina-Viadukt der N2 der Rückreiseverkehr staut.
Auf Garnei ist gerade "festa" und während die Tombola anläuft, steigen wir steil zum verfallenen Mun auf.
Der gut sichtbare Weg führt nun zum Teil durch hohes Gras, aber immer gut sichtbar durch den Wald auf Piano di Sobrio, von da durch Erlengelände unterhalb Pianzel bis gegen P. 1726, von wo er steil ansteigend eine Plattform erreicht, die nach einer Bachtraverse zur Cantina vecchia hinüberführt.
Diese wurde offenbar in diesem Jahr noch kaum besucht: Die Wasserversorgung ist leider irgendwo nach der (intakten) Fassung in der unzugänglichen Schlucht blockiert, so dass wir Wasser in Kübeln vom Bach heranschaffen müssen.
Durch Fallwind wird der Kaminrauch in die Hütte getrieben, so dass wir erstmals tüchtig geräuchert werden. Aber was soll’s, die einsame Hütte liegt herrlich, das Wetter ist splendido und die Höhe fürs Erste erreicht.
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