Piz Julier/Piz Güglia (3380 m)
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Ein etwas lädiertes Muskelkostüm wegen der Tour vom Vortag konnte mich bei Kaiserwetter natürlich nicht daran hindern, den schon lange geplanten Piz Julier in Angriff zu nehmen. Auch hier ist mal wieder primär
Ivo66 dafür verantwortlich, dass ich mich für diesen Berg entschieden habe. Wer seinen begeisternden und begeisterten Bericht liest, wird verstehen, warum ich nicht widerstehen konnte.
Die Route ist ab Chamanna dal Stradin (wenige Parkplätze, ich hatte den letzten) an der Julier-Passstrasse bestens bis zum Gipfel weiss-blau-weiss signalisiert. Hier also lediglich ein paar Gedanken und Bemerkungen:
Der Aufstieg fängt gleich mal mit etwa 200 Hm ab Start ziemlich ruppig an. Ich war nicht der einzige, der das dritte Gipfeli vom Frühstück etwas verfluchte, in dem Moment. Wer also gern aufgewärmt lossteigt, schüttelt die Knochen besser schon auf dem Parkplatz warm. Auf etwa 2500 m beginnt dann ernsthaft, was schon in die Fussgelenke gehen kann, bei solchen Dosen. Scheinbar endlose Geröllfelder in den Körnungen 'Fussball' bis 'Pult' garnieren den weiteren Weg, den man nicht als solchen bezeichnen kann. Ich freute mich im Aufstieg schon darauf, später müde und erschöpft da auch nochmal drüber zu müssen. Nach einem kurzen Abstieg folgt ein knackiger Gegenaufstieg zur Fuorcla Albana, dem eigentlichen Ausgangspunkt für den 'Angriff' auf den Gipfel. Hier treffen auch die vom Engadin kommenden Wanderer ein - ich schätze der Berg wurde am heutigen Nationalfeiertag von etwa 15 Personen bestiegen.
Der Pfad hinauf ist oft steil und muss an vielen Stellen leicht bekraxelt werden. Auf weiten Teilen ist er ausgesetzt, fast überall aber gut mit Ketten versichert. Trotzdem, nicht jedermanns Sache - es kamen mir separat drei Leute entgegen, die trotz idealen Bedingungen unterwegs aufgegeben und umgekehrt hatten. Der Piz Julier braucht neben der vielbeschworenen Trittsicherheit und einer ausgeprägten Schwindelfreiheit auch einiges an Kondition. Nach den Geröllfeldern im Aufstieg, dem Muskelkater vom Vortag und einem Hungerast, den ich mir angelaufen habe (etwas, das ich immer und immer wieder tue, obwohl ich nicht sollte!) war ich dann im Abstieg vom Gipfel auch hochgradig auf der Schnauze.
Im Aufstieg ist der gut signalisierte Weg kaum zu verfehlen. Im Abstieg hingegen gibt es doch einige Stellen, an denen nicht nur ich für einen Moment ratlos war. Als ich da noch weit oben etwas zögernd in den Felsen stand, kam gerade ein flottes Paar von oben, das nach kurzer Begutachtung aus Distanz bestätigte, dass ich wohl falsch war. Ich stieg zu ihnen zurück, wir beschlossen, den weiteren Abstieg (in dem Moment meinten wir, wir seien die letzten drei am Berg) gemeinsam machen würden. Keine 10 Minuten später haben wir uns dann zu dritt nochmal verstiegen. Also: beim Abstieg sehr genau auf den Weg achten, man verliert ihn leicht, von oben sind weniger Markierungen zu sehen, als von unten.
Apropos aufpassen: Wir waren schon fast an der Fuorcla Albana, als uns tatsächlich noch zwei junge Engländer entgegen kamen. Sie wollten noch zum Gipfel (in Trainingsschuhen). Unsere eindeutig gestellte Frage, ob sie wüssten, was sie tun und der Hinweis, dass auch niemand mehr oben oder auf der Strecke sei, hielt sie nicht davon ab, weiterzugehen. Tja.
Auffallend: Die Leute, die mir im Aufstieg entgegenkamen, strahlten und sprudelten begeistert darüber, wie sehr sich der Krampf am Berg hier gelohnt habe. Ich darf kritiklos zustimmen - der Ausblick vom Piz Julier sucht seinesgleichen! Wenn auch die Sicht in die grossen Weiten etwas durch die dramatische Bewölkung behindert war, kann ich hier getrost zum Superlativ greifen: Ein sensationeller Berg!

Die Route ist ab Chamanna dal Stradin (wenige Parkplätze, ich hatte den letzten) an der Julier-Passstrasse bestens bis zum Gipfel weiss-blau-weiss signalisiert. Hier also lediglich ein paar Gedanken und Bemerkungen:
Der Aufstieg fängt gleich mal mit etwa 200 Hm ab Start ziemlich ruppig an. Ich war nicht der einzige, der das dritte Gipfeli vom Frühstück etwas verfluchte, in dem Moment. Wer also gern aufgewärmt lossteigt, schüttelt die Knochen besser schon auf dem Parkplatz warm. Auf etwa 2500 m beginnt dann ernsthaft, was schon in die Fussgelenke gehen kann, bei solchen Dosen. Scheinbar endlose Geröllfelder in den Körnungen 'Fussball' bis 'Pult' garnieren den weiteren Weg, den man nicht als solchen bezeichnen kann. Ich freute mich im Aufstieg schon darauf, später müde und erschöpft da auch nochmal drüber zu müssen. Nach einem kurzen Abstieg folgt ein knackiger Gegenaufstieg zur Fuorcla Albana, dem eigentlichen Ausgangspunkt für den 'Angriff' auf den Gipfel. Hier treffen auch die vom Engadin kommenden Wanderer ein - ich schätze der Berg wurde am heutigen Nationalfeiertag von etwa 15 Personen bestiegen.
Der Pfad hinauf ist oft steil und muss an vielen Stellen leicht bekraxelt werden. Auf weiten Teilen ist er ausgesetzt, fast überall aber gut mit Ketten versichert. Trotzdem, nicht jedermanns Sache - es kamen mir separat drei Leute entgegen, die trotz idealen Bedingungen unterwegs aufgegeben und umgekehrt hatten. Der Piz Julier braucht neben der vielbeschworenen Trittsicherheit und einer ausgeprägten Schwindelfreiheit auch einiges an Kondition. Nach den Geröllfeldern im Aufstieg, dem Muskelkater vom Vortag und einem Hungerast, den ich mir angelaufen habe (etwas, das ich immer und immer wieder tue, obwohl ich nicht sollte!) war ich dann im Abstieg vom Gipfel auch hochgradig auf der Schnauze.
Im Aufstieg ist der gut signalisierte Weg kaum zu verfehlen. Im Abstieg hingegen gibt es doch einige Stellen, an denen nicht nur ich für einen Moment ratlos war. Als ich da noch weit oben etwas zögernd in den Felsen stand, kam gerade ein flottes Paar von oben, das nach kurzer Begutachtung aus Distanz bestätigte, dass ich wohl falsch war. Ich stieg zu ihnen zurück, wir beschlossen, den weiteren Abstieg (in dem Moment meinten wir, wir seien die letzten drei am Berg) gemeinsam machen würden. Keine 10 Minuten später haben wir uns dann zu dritt nochmal verstiegen. Also: beim Abstieg sehr genau auf den Weg achten, man verliert ihn leicht, von oben sind weniger Markierungen zu sehen, als von unten.
Apropos aufpassen: Wir waren schon fast an der Fuorcla Albana, als uns tatsächlich noch zwei junge Engländer entgegen kamen. Sie wollten noch zum Gipfel (in Trainingsschuhen). Unsere eindeutig gestellte Frage, ob sie wüssten, was sie tun und der Hinweis, dass auch niemand mehr oben oder auf der Strecke sei, hielt sie nicht davon ab, weiterzugehen. Tja.
Auffallend: Die Leute, die mir im Aufstieg entgegenkamen, strahlten und sprudelten begeistert darüber, wie sehr sich der Krampf am Berg hier gelohnt habe. Ich darf kritiklos zustimmen - der Ausblick vom Piz Julier sucht seinesgleichen! Wenn auch die Sicht in die grossen Weiten etwas durch die dramatische Bewölkung behindert war, kann ich hier getrost zum Superlativ greifen: Ein sensationeller Berg!
Tourengänger:
rkroebl

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