Hochsommer-Schatten am Sihlsprung


Publiziert von Nobis , 2. August 2012 um 11:36.

Region: Welt » Schweiz » Zug
Tour Datum: 1 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZG   CH-ZH 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 175 m
Strecke:Sihlbrugg – Sennweid – Sihlsprung – Sihlmatt – Schiffli – Schiffli-Brücke, 10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sihlbrugg (einige P ab Strasse nach Neuheim)

Sihlbrugg kennt der Zürcher Autofahrer von früher vom Rückstau um den Kreisel nur allzugut. Weniger bekannt dürfte sein, dass der Abschnitt der Sihl von Sihlbrugg nach Finstersee eine recht wilde und abwechslungsreiche Flusslandschaft darstellt. Sogar im Hochsommer ist die Wanderung nett, da dank den Bäumen meistens im Schatten gewandert wird. Zudem können an zahlreichen Stellen die Füsse - oder mehr - ins kühlende Nass gestellt werden.

Rund 500 Meter nach dem Kreisel Sihlbrugg sind an der Strasse nach Neuheim tagsüber einige Parkplätze verfügbar (zwischen 8-20 Uhr). Über diesen Parkplatz führt auch der Wanderweg, der von Sihlbrugg her am linken (westlichen) Sihlufer verläuft. Nach dem Parkplatz verschwindet dieser im Wald, und das Thema Verkehr verfolgt einem noch ein paar Minuten durch den Töfflärm, der von der gegenüber den Hang hochziehenden Hirzelstrasse her über die Sihl gelangt. Nun sieht man sie zwar immer noch nicht, aber man hört sie wenigstens durch die Bäume: die Sihl.

Bald gelangt man nach etwas Auf und Ab an einen verwunschenen Ort mit schönem Waldbach, der sich über mehrere Stufen ergiesst. Beim "Schiffli" führt eine gute Fussgängerbrücke über die Sihl, die Schiffli-Brücke. Sie ist im routingfähigen Kartenmaterial v2/v3 von Garmin nicht eingetragen.

Nun folgt der anstrengendste Teil der kleinen Rundwanderung: die 60 Höhenmeter Aufstieg zur Sennweid. Der Weg führt wieder hinunter zur überdeckten Brücke Babenwaag an der Gemeindegrenze zwischen dem zürcherischen Hirzel und dem zugerischen Neuheim. Wer genug hat überquert diese und wandert am rechten Sihlufer zurück, verpasst dann aber die schönsten Stellen der Flusslandschaft.

Das Flusstälchen wird nun enger, der Wanderweg führt näher am Wasser, je näher man sich dem Sihlsprung nähert. Im Fluss liegen Nagelfluh-Boulder herum, die teilweise leicht erklimmbar sind und zur Rast einladen.

Unverhofft steht man vor einem schwarzen Tunnelportal. Kleine Menschen können problemlos durch den 160 Meter langen Stollen mit seinen Pfützen wandern, grössere Menschen müssen auf die Stufen in der Decke tasten. Bückt man sich, sieht man das Portalende bereits vom Eingang aus, trotzdem habe ich mich geärgert, dass ich meine neue Stirnlampe nicht dabei hatte, schliesslich will diese endlich live getestet werden. Der Tunnel unter dem Nagelfluhwändchen kann übrigens auch umgangen werden.

Die Sihl kämpft sich beim Sihlsprung durch zahlreiche Felsblöcke, genauso wie der Wanderweg durch zwei dieser Boulder hindurchführt. Eine Brücke führt auf die rechte Flussseite. Auch von dieser Seite hat man vom Wanderweg nicht dauerhaften Sichtkontakt zum Wasser, und der Weg führt in unverhofftem Auf und Ab durch die wechselnde Landschaft.

Bei der Sihlmatt kann die Flussschleife beim Gang zur Bäsenbeiz abgekürzt werden, insbesondere erspart man sich den Gang über eine Treppe. Weiter geht's an Feuchtgebieten bis die Schiffli-Brücke erreicht und gequert, und über den bereits vom Beginn bekannten Wanderweg rund fünf Minuten später der Parkplatz erreicht ist. Nach den stillen 2-3 Stunden müssen hier abrupt die Sinne für die rasenden Fahrzeuge geschärt werden.

Die Wanderung von Sihlbrugg zum Sihlsprung und am anderen Sihlufer wieder zurück ist eine abwechslungsreiche 10 Kilometer lange Strecke in einer schönen Flusslandschaft. Findet man einen Parkplatz oder reist per ÖV an, verteilen sich die vielen Leute gut entlang des Sihlufers, so dass man sich auf weiten Strecken alleine unterwegs wähnt.

Tourengänger: Nobis


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