Auf dem Europaweg von Gasenried zur Europahütte ob Randa - ein alter Bericht mit aktuellen News


Publiziert von passiun_ch , 23. Juli 2017 um 13:41.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 3 Oktober 2004
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1195 m
Abstieg: 1452 m
Strecke:Gasenried - Schalbettu - Grat - Grosse Grabe - Galenberg - Hoberge - Miesboden - Europahütte - Lärchberg - Randa
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Visp - Stalden - St.Niklaus - Gasenried
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Randa - Stalden - Visp
Unterkunftmöglichkeiten:in Grächen, Randa oder auf der Europahütte

Aus einem aktuellen Anlass mal ein älterer Bericht mit ein paar News zum Europaweg für den Sommer 2017.
Zunächst ein Bericht über ein Teilstück des Europaweges von Gasenried bis zur Europahütte. Am Ende des Berichts dann ein paar News zum Europaweg.

Dieser Teilabschnitt ist mit Abstand konditionell der anspruchsvollere Teil, da zunächst von Gasenried ein Aufstieg von gut 1000 Höhenmetern zu bewältigen ist und es bis zur Europahütte keine Möglichkeit gibt seine Rucksackvorräte (!) aufzufüllen.
Vom Ausgangspunkt in Gasenried geht es zunächst auf einer schmalen Straße zur kleinen Kapelle Schalbettu, dann weiter bis zum Riedbach, gleich nach dem Überqueren auf einer Brücke geht ein kleiner Weg links hoch in den Wald. Auf diesem in steilen kurzen Kehren durch den Wald hinauf. Bei Pkt. 1997 zweigt man vom Weg zur Bordierhütte ab und steigt nach rechts weiter recht steil hinauf. Erst noch durch den Wald, später dann baumlos und eine Rinne querend weiter empor bis man schließlich die kleine Hochfläche des Grat auf 2343 m. erreicht. Den Hang gut 200 Höhenmeter ziemlich direkt hinauf und man erreicht die Statue des heiligen St. Bernhard. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf den Riedgletscher und die Balfrin -und Nadelhorngruppe zur einen Seite, nach Norden auf die Berner Alpen und den Aletschgletscher. Wenn der Blick nach schweift, dann grüßen Weisshorn und Matterhorn.
Die bislang absolvierte Wegstrecke zum Grat gab es schon recht lang, ab der Statue wurde der Europaweg recht abenteuerlich durch die steilen Flanken des Mattertals in den Jahren 1994 - 1996 geschickt in den Sommermonaten gebaut und 1997 eröffnet.
Nach einer kurzen Verschnaufpause steigt der Weg nun weniger steil in die Westflanke des Mittelbergs weiter an, bevor er durch die Felsen zu einem weiteren aussichtsreichen Eckpunkt führt. Danach gilt es die Geröllflanke des Graben Grabens zu durchqueren, nach dem Anstieg von gut 1000 Höhenmetern ab Gasenried eine recht schweißtreibende Angelegenheit. Ein Hinweisschild warnt vor Steinschlag und man solle das Gebiet ohne halt zügig durchwandern, das stellt sich als garnicht so einfach heraus. Obwohl dieser Wegabschnitt gut angelegt ist, geht es durch und über Blöcke weiter bergauf. Der letzte Abschnitt geht dann gerade und man kann diese Gefahrenstelle doch nun zügig verlassen.
Nun wird der Weg weniger streng und so kann man zwischenzeitlich das herrliche Panorama genießen. Das tiefeingeschnittene Mattertal zu Füßen, mit dem Weisshorn und Matterhorn im Vordergrund, senkt sich der Weg zum Galenberg. In einem weitem Bogen geht man den Graben des Geisstriftbaches aus und erreicht Säldgalen. Wieder um eine Felsecke herum, diesmal diesmal die vom Dirrugrat, erreicht man Hoberge. Man erkennt gut den weiteren Wegverlauf zum Miesboden über eine kleine Hängebrücke und oben drüber erblickt man die zerrissene Zunge des Hohbärggletschers.
Der Europaweg quert nun auf einer für mich ungewöhnlichen Hängebrücke den Birchbach, der in einem tiefausgewachenen Graben fliesst. Die Brücke besteht aus zwei Stahlseilen in die ein grobmaschiges Stahlnetz ein gehängt wurde, so daß es unten gebogen ist. In diesen wurde dann ein paar Holzbretter gelegt. Die Brücke schaukelte bei jedem Schritt und da es keinen Handlauf gab musste man sich in dem Netz festhalten. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich da auch auf der anderen Seite an. Diese Hängebrücke hat gewissermaßen dazu beigetragen, weshalb ich bei Hängebrücken so meine Probleme habe.
Weiter geht es zum herrlich gelegenen Rastplatz auf dem Miesboden. Da die Europahütte schon geschlossen war, eine gute Möglichkeit eine längere Pause einzulegen. Vom Miesboden ist es dann auch nicht mehr weit bis zur Europahütte. Hier verlasse ich den Europaweg und steige recht steil auf dem Domhüttenweg ab nach Randa.

Während des Abstiegs erkennt man den weiteren Verlauf des Europaweges durch das Graben Gufer recht gut. Damals führt der Weg mit Schutzgalerien versehen sozusagen quer durch. Im Laufe der Jahre kam allerdings immer mehr Steinschlag herunter, so daß man den Abschnitt aufgab und im Jahre 2010 etwas oberhalb eine Hängebrücke baute. Diese wurde aber noch im gleichen Sommer von einem Felsbrocken zerstört. Seit dem musste man 500 Höhenmeter via Lärchberg in Richtung Randa absteigen und anschließend auf der anderen Seite wieder hinauf. Dadurch litt die Attraktivität dieses Höhenweges ungemein, trotzdem hat es nun 7 Jahre gedauert bis eine Lösung gefunden wurde.

Am 29. Juli 2017 soll eine neue Hängebrücke 200 Höhenmeter weiter unten den Lärchberg mit dem Höüschbiel verbinden, es wäre dann die längste alpine Hängebrücke der Welt.

Mehr Infos dazu gibt es 
hier oder dort.

Update vom 29.07.2017 :
Die neue Hängebrücke ist in der Topo-Karte auf map.geo.admin.ch schon eingetragen und es gibt hier auf Hikr schon die ersten Bilder zu sehen. In diesem 
http://www.hikr.org/tour/post123182.html Bericht gibt es die ersten Fotos am Anfang und am Ende der Galerie zu entdecken.

Hinweis zu den Fotos :
Die Bilder sind mit einer Kameraauflösung (VideoCam) von nur 1 Megapixel gemacht und ich bitte die schlechtere Qualität zu entschuldigen.
 

 

Tourengänger: passiun_ch


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

passiun_ch hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Juli 2017 um 16:10
Die Hängebrücke schaut schon atemberaubend aus auf den Projektbildern.

Selfie gab es doch damals noch nicht, aber mal schauen was ich noch so in der Mottenkiste finde :-)

Der Europaweg ist einer meiner Favoriten als Höhenweg, spannend angelegt, nicht so einfach und eine grandiose Bergkulisse.

LG Michael


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