Gehrengratsteig (2.439) - Blumen ohne Ende, Panoramaausblicke, zwei Seen und ein Meer
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Der Gehrengratsteig verbindet den Spuller- mit dem Formarinsee resp. die jeweils nahegelegenen Ravensburger und Freiburger Hütten. Angesichts blauer Markierung und einer angegebenen Wegezeit von 4 ¼ Stunden wird mancher vielleicht ein wenig zögern, ihn noch am Nachmittag in Angriff zu nehmen. Ähnlich erging es auch mir, als ich vor rund einer Woche von Zug zur Ravensburger Hütte aufgestiegen war und eigentlich gerne bis zum Formarinsee weitergegangen wäre. Doch ich war etwas spät dran, an diesem Tag. Einen Eindruck zumindest wollte ich mir damals aber dennoch verschaffen:
Diese eine Stunde im Aufstieg an jenem Tag hat mir derart gut gefallen, daß der Entschluß feststand, bei nächster Gelegenheit den Weg in seiner gesamten Länge zu begehen.
Heute war dieser Tag gekommen. Meteo war zwar nicht allzu verheißungsvoll. Doch mit etwas Glück bestand zumindest die Chance, über den Vormittag hinweg bis vielleicht zum frühen Nachmittag gutes Wetter zu haben. Drum früh aufgebrochen, mit dem ersten Zug bis Langen a.A.. Um 7.30 dort angekommen hatte ich die Wahl, weiter mit Bus bis Lech resp. Spullersee. Oder aber, zeitlich vermutlich nur unwesentlich länger, gleich von Langen direkt zum Spullersee aufzusteigen. Ich wählte die sportlichere Variante, die ich von einer Tour letzten November bereits kannte:
Eine knappe halbe Stunde weitgehend eben bis leicht bergab bis auf Höhe Klösterle und dann in einem Tobel hinauf bis zur südlichen Staumauer des Spullersees. Nach 2 Stunden war dies geschafft.
Danach ein Stück auf der Westseite des Sees weiter bis zum Abzweig des Gehrengratsteigs.
Dann über alpenrosen-/blumenübersähte Matten in einer knappen Stunde 300 Höhenmeter hinauf zum Schützjöchle. Hier geht ein Weg geradeaus weiter über Glong hinab nach Wald a.A.. Der Steig zum Gehrengrat wendet sich hier nach rechts und führt zunächst an einem kleinen Stadel vorbei nach oben in die weitläufigen Böden des Dalaaser Schütz.
Danach über Serpentinen einen Absatz hoch. Ab hier ziemlich exakt in westlicher Richtung führt ein Grat zur letzten Steilstufe, die es zum eigentlichen Gehrengrat zu überwinden gilt.
Doch zunächst eine kurze Passage über eine links und rechts – allerdings nicht allzu steil abfallende Kante entlang und dann zur Steilstufe. Hier war auf einige wenige Meter der Steig unangenehm zu begehen, da über den Winter vom Schnee offenbar „abrasiert“. Die Stelle ließ sich jedoch knapp oberhalb durch halbwegs gestuftes Gelände umgehen. Dann war der Gehrengrat tatsächlich erreicht. An der Kante entlang waren es bis zum höchsten Punkt vielleicht 400 Meter. Wunderbare Aussicht und auch hier oben die verschiedensten Blumen am Blühen.
Danach ca. 350 Meter wieder hinab, erst eher steil, dann gelegener. Das ausgedehnte Karrengelände „Steinernes Meer“, das sich anschließt und in Folge durchquert wird, war schon von oben nicht zu übersehen gewesen.
Nach einer halben Stunde Balancieren von Stein zu Stein wird es im Weiterweg zur Freiburger Hütte eher unspektakulär, wenn man vom Anblick der imposanten Roten Wand und dem Tiefblick hinab auf den Formarinsee absieht. Links unterhalb des Formaletsch vorbei, noch ein Schlenker und die Freiburger Hütte taucht etwas tiefer gelegen auf.
Etappenziel erreicht, Zeit für eine – verdiente - Brotzeit.
Am Morgen war es lange Zeit noch wolkenlos, dann waren erste Wolken weiter nördlich über den Allgäuer Alpen zu erkennen, über dem Steinernen Meer dann kurzzeitig auch einige Regentropfen, die nicht der Rede wert waren. Im Laufe der Brotzeit zog es dann aber immer mehr zu: Zeit zum Aufbruch!
Für den Abstieg standen wieder zwei Möglichkeiten offen: eine knappe halbe Stunde zur Endhaltestelle Formarinsee, dann zunächst nach Lech und mit Anschlußbus hinunter nach Langen oder St. Anton. Oder aber auf mir noch unbekanntem Weg direkt hinab nach Dalaas.
Die zweite Möglichkeit reizte mich mehr. Der Abstieg zunächst ein kurzes Stück auf dem Fahrweg, der von Lech heraufführt. An dessen Ende in einen Bergweg, der recht steil hinab, in einen Tobel hinein und danach kurz durch bewaldetes Gelände führt.
Mittlerweile hatte sich nicht nur das Donnergrollen verstärkt, das Gewitter war angekommen und es begann mit dicken Tropfen zu regnen. Gerade konnte ich mich noch unter das Dach einer Hütte retten, als es auch noch zu hageln begann. Die Körner rund einen Zentimeter im Durchmesser.
Erfreulicherweise war der ärgste Spuk bald vorüber. Ich befand mich auf etwa 1.100 m am Ende eines Fahrsträßchens. Der Wegverlauf war von oben gut zu übersehen. So konnte ich einige der weiten Bögen über Wiesen abkürzen. Bei den ersten Häusern und dann in der Nähe der nicht mehr bedienten Bahnstation angekommen war es dennoch noch ein gutes Stück Wegs bis zum (zumindest gut ausgeschilderten) Bushalt „Kristbergsaal“ in der „Ortsmitte“ von Dalaas.
Auch das Timing stimmte: 5 Minuten später war der da, der Bus.
Eine ungemein lohnende Wanderung über den Gehrengratsteig, aussichtsreich, abwechslungsreich und Blumen ohne Ende.
Auf- und Abstieg vom/ins Klostertal waren in meinem Fall eine Art Kür, auf die gut verzichtet werden kann.
Die Einstufung als blaue Route ist nach meiner persönlichen Einschätzung eher ein wenig hochgegriffen. Abgesehen von den Steilstufen empfand ich das Gelände über weite Strecken eher als T2. Die angegebenen Wegezeiten empfand ich ebenfalls als recht großzügig, obwohl ich nicht pressierte – außer beim Abstieg um dem Gewitter zu entkommen. Meine Wegzeiten (netto) im Vergleich:
Langen a.A. – Spullersee 2.00 h vs. 2.30 h
Spullersee – Freiburger Hütte 3.45 h vs. 4.15 h
Freiburger Hütte – Dalaas 2.00 h vs. 2.30 h
Diese eine Stunde im Aufstieg an jenem Tag hat mir derart gut gefallen, daß der Entschluß feststand, bei nächster Gelegenheit den Weg in seiner gesamten Länge zu begehen.
Heute war dieser Tag gekommen. Meteo war zwar nicht allzu verheißungsvoll. Doch mit etwas Glück bestand zumindest die Chance, über den Vormittag hinweg bis vielleicht zum frühen Nachmittag gutes Wetter zu haben. Drum früh aufgebrochen, mit dem ersten Zug bis Langen a.A.. Um 7.30 dort angekommen hatte ich die Wahl, weiter mit Bus bis Lech resp. Spullersee. Oder aber, zeitlich vermutlich nur unwesentlich länger, gleich von Langen direkt zum Spullersee aufzusteigen. Ich wählte die sportlichere Variante, die ich von einer Tour letzten November bereits kannte:
Eine knappe halbe Stunde weitgehend eben bis leicht bergab bis auf Höhe Klösterle und dann in einem Tobel hinauf bis zur südlichen Staumauer des Spullersees. Nach 2 Stunden war dies geschafft.
Danach ein Stück auf der Westseite des Sees weiter bis zum Abzweig des Gehrengratsteigs.
Dann über alpenrosen-/blumenübersähte Matten in einer knappen Stunde 300 Höhenmeter hinauf zum Schützjöchle. Hier geht ein Weg geradeaus weiter über Glong hinab nach Wald a.A.. Der Steig zum Gehrengrat wendet sich hier nach rechts und führt zunächst an einem kleinen Stadel vorbei nach oben in die weitläufigen Böden des Dalaaser Schütz.
Danach über Serpentinen einen Absatz hoch. Ab hier ziemlich exakt in westlicher Richtung führt ein Grat zur letzten Steilstufe, die es zum eigentlichen Gehrengrat zu überwinden gilt.
Doch zunächst eine kurze Passage über eine links und rechts – allerdings nicht allzu steil abfallende Kante entlang und dann zur Steilstufe. Hier war auf einige wenige Meter der Steig unangenehm zu begehen, da über den Winter vom Schnee offenbar „abrasiert“. Die Stelle ließ sich jedoch knapp oberhalb durch halbwegs gestuftes Gelände umgehen. Dann war der Gehrengrat tatsächlich erreicht. An der Kante entlang waren es bis zum höchsten Punkt vielleicht 400 Meter. Wunderbare Aussicht und auch hier oben die verschiedensten Blumen am Blühen.
Danach ca. 350 Meter wieder hinab, erst eher steil, dann gelegener. Das ausgedehnte Karrengelände „Steinernes Meer“, das sich anschließt und in Folge durchquert wird, war schon von oben nicht zu übersehen gewesen.
Nach einer halben Stunde Balancieren von Stein zu Stein wird es im Weiterweg zur Freiburger Hütte eher unspektakulär, wenn man vom Anblick der imposanten Roten Wand und dem Tiefblick hinab auf den Formarinsee absieht. Links unterhalb des Formaletsch vorbei, noch ein Schlenker und die Freiburger Hütte taucht etwas tiefer gelegen auf.
Etappenziel erreicht, Zeit für eine – verdiente - Brotzeit.
Am Morgen war es lange Zeit noch wolkenlos, dann waren erste Wolken weiter nördlich über den Allgäuer Alpen zu erkennen, über dem Steinernen Meer dann kurzzeitig auch einige Regentropfen, die nicht der Rede wert waren. Im Laufe der Brotzeit zog es dann aber immer mehr zu: Zeit zum Aufbruch!
Für den Abstieg standen wieder zwei Möglichkeiten offen: eine knappe halbe Stunde zur Endhaltestelle Formarinsee, dann zunächst nach Lech und mit Anschlußbus hinunter nach Langen oder St. Anton. Oder aber auf mir noch unbekanntem Weg direkt hinab nach Dalaas.
Die zweite Möglichkeit reizte mich mehr. Der Abstieg zunächst ein kurzes Stück auf dem Fahrweg, der von Lech heraufführt. An dessen Ende in einen Bergweg, der recht steil hinab, in einen Tobel hinein und danach kurz durch bewaldetes Gelände führt.
Mittlerweile hatte sich nicht nur das Donnergrollen verstärkt, das Gewitter war angekommen und es begann mit dicken Tropfen zu regnen. Gerade konnte ich mich noch unter das Dach einer Hütte retten, als es auch noch zu hageln begann. Die Körner rund einen Zentimeter im Durchmesser.
Erfreulicherweise war der ärgste Spuk bald vorüber. Ich befand mich auf etwa 1.100 m am Ende eines Fahrsträßchens. Der Wegverlauf war von oben gut zu übersehen. So konnte ich einige der weiten Bögen über Wiesen abkürzen. Bei den ersten Häusern und dann in der Nähe der nicht mehr bedienten Bahnstation angekommen war es dennoch noch ein gutes Stück Wegs bis zum (zumindest gut ausgeschilderten) Bushalt „Kristbergsaal“ in der „Ortsmitte“ von Dalaas.
Auch das Timing stimmte: 5 Minuten später war der da, der Bus.
Eine ungemein lohnende Wanderung über den Gehrengratsteig, aussichtsreich, abwechslungsreich und Blumen ohne Ende.
Auf- und Abstieg vom/ins Klostertal waren in meinem Fall eine Art Kür, auf die gut verzichtet werden kann.
Die Einstufung als blaue Route ist nach meiner persönlichen Einschätzung eher ein wenig hochgegriffen. Abgesehen von den Steilstufen empfand ich das Gelände über weite Strecken eher als T2. Die angegebenen Wegezeiten empfand ich ebenfalls als recht großzügig, obwohl ich nicht pressierte – außer beim Abstieg um dem Gewitter zu entkommen. Meine Wegzeiten (netto) im Vergleich:
Langen a.A. – Spullersee 2.00 h vs. 2.30 h
Spullersee – Freiburger Hütte 3.45 h vs. 4.15 h
Freiburger Hütte – Dalaas 2.00 h vs. 2.30 h
Tourengänger:
dulac
Communities: ÖV Touren
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