Campanus oder wenn der Nebel nur noch Schemen offenbart!


Publiziert von Henrik , 7. Februar 2010 um 17:53.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 7 Februar 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO   Basler Jura   D 
Strecke:Gempen - Hochwald
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW / ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW / ÖV
Kartennummer:Arlesheim

....teilweise sonnig las sich auf meteoschweiz für den heutigen Sunntig. Es regnete auch noch dann, als wir auf der H 18 nach Reinach fuhren, die beiden Kreisel bei Dornach-Brugg berührten und die Strasse Richtung Gempen einschlugen – das ist solothurnisches Hoheitsgebiet. Die Strasse windet sich in langgezogenen Serpentinen hinan, die für Biker und Töffs gleichermassen begehrt sind – die einen schwitzen sich hoch, die andern legen sich in die Kurven! Sportliches Fahren kann hier zu einer sportlichen Grösse reifen....auch ein Poschti fährt nach Gempen. Der Regen wird zu Schnee je höher wir fahren, schliesslich ist die Strasse weiss und die Achtsamkeit verhält sich reziprok zum Tempo! Dichtester Nebel empfängt uns, der kleine PP am Ortsausgang Richtung Nuglar hat gerade noch Platz für Claudia’s SAAB. Zugiger Wind bläst uns ins Gesicht, das Schnee-Regen-Gemisch tröpfelt uns ins Genick, die Kapuzen unserer Jacken werden hochgezogen und wir spazieren los. Gerade weil es so neblig ist, krame ich die Karte hervor, denn auf dem Weg, auf dem wir loszotteln,  fällt uns ein Haus auf, wo ich sonst nie ein Haus in Erinnerung hatte....schliesslich befinden wir uns kurze Zeit später auf bekanntem Terrain; doch die unzähligen hinterlassenen vereisten Fuss- und Traktorspuren machen den Gang etwas ungelenk und langsam.
 
Wir debattieren laut (da unsere Kapuzen die Sprache verschlucken) und schon fliegt einer von uns beinahe auf die Nase...wie schon bei der Anfahrt ist also auch hier Achtsamkeit geboten! Die Sicht fällt unter 50 m, keine Geräusche, die an unsere Ohren gelangen, der Wind frischt noch etwas auf, und der Regen wird endgültig zu Schnee. Wir passieren das Funkfeuer, das hier schon seit Jahrzehnten auf dem weiten Hochplateau seinen Platz gefunden hat, später biegen wir ab Richtung Hochwald. Kunstvolle Eisgebilde am Waldrand, am Boden und auch über unsern Köpfen – die Finepix ruht aber im Rucksack. Hin und wieder bleiben wir stehen, lauschen, wollen Stimmen aus dem Nebel gehört haben – Nebel, diese fliessende Textur der Mystik und des „may-be“; da, sind das nicht menschliche Sprachlaute, niemand in unsere unmittelbaren Nähe und doch Stockgriffe, die wie Schmirgelpapiergeräusche an unser Ohr dringen – ein Hund beginnt zu bellen, aha. Der Waldweg ist wesentlich einfacher zu gehen! Ein Blick auf die Karte, der Ortsrand von „Hobel“ (Hochwald) ist nur ein Steinwurf entfernt – wir kehren um, spazieren zurück zum Auto. Der Nebel scheint sich zu lichten, wir hofften auf eine flache Scheibe....nein, die Sonne können wir heute vergessen. Statt Schnee fällt wieder Regen, der Schnee am Boden wirkt aufgetaut, der Wind presst jetzt grosse Tropfen an unsere Schläfen.
 
Wir entschliessen uns, dem Gempenturm-Restaurant unsere Aufwartung zu machen, ein Wirtewechsel vor einem Jahr ist eine gute Gelegenheit, Erinnerungen aufzufrischen und Erlebtes ggf. zu empfehlen – wir sind zwar nicht die einzigsten, aber das Lokal ist leer. Röschti mit Kalbsläberli für uns beide, e Dreierli Rote und zem Abschluss zwei Espressi - http://www.gempenturm.ch/.
 
Wir verzichten auf eine Turmbesteigung, denn sogar das nah parkierte Auto war kaum zu sehen! Denn eigentlich hiesse der Gempenturm ja Schartenflueturm.....

 
 
 
§         http://www.schriftbild.ch/leseecke/gempenNZZ.html# (die etwas andere Sicht)
 
 

Tourengänger: Henrik


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Kommentare (2)


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dominik hat gesagt: Essen
Gesendet am 14. April 2010 um 00:04
Sag mal Henrik, wie ist das Essen im Rest. Gempenturm? Lohnt sich der Besuch?

Gruss
Dominik

Henrik hat gesagt: RE:Essen
Gesendet am 14. April 2010 um 08:38
..unbedingt, die vier Männer aus Ägypten, die schon lange in der CH tätig sind, servieren aufmerksam und gute Alltagskost zu moderaten Preisen.

Sali

Henrik


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