Jura-Pfingstwanderung 2012, Teil 3: über Crêt de la Neuve, Mont Sâla und Le Noirmont nach La Cure


Publiziert von Felix , 1. Juni 2012 um 18:02. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Jura
Tour Datum:28 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Aufstieg: 810 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Col du Marchairuz - P. 1454 - P. 1442 - P. 1440 - P. 1399 - La Neuve - Crêt de la Neuve - Perroude de Marchissy - P. 1379 - P. 1371 - P. 1369 - Le Planet - P. 1259 - P. 1263 - P. 1342 - Le Couchant - Mont Sâla - Creux Devant - Le Croue - Creux du Croue - Le Noirmont, N-Gipfel - Le Noirmont - P. 1258 - P. 1207 - La Cure
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo La Cure - cff logo Burgdorf (via Nyon, Lausanne und Bern); PW über Lueg nach Wyssachen
Kartennummer:1240/1

Nachdem wir das Morgenessen hatten vorverlegen können, starten wir bei wiederum schönstem Wetter auf dem Col du Marchairuz, gleich bei der Terrasse, und treten für längere Zeit in den Jurawald ein. Erst folgen wir dem Wanderweg; dort wo er der Krete nach unten verläuft, nehmen wir einen „Dschungelpfad“, welcher anregend durch den kaum berührten Wald führt. Viele umgestürzte Baume haben wir zu umgehen, die Spur verläuft meist exakt dem Gratrücken entlang und führt uns zum Ende eines Waldsträsschens. Auch dort finden wir wieder einen etwas undeutlichen Pfad, welchem wir folgen, bis er sich verliert und wir uns weglos, dank unseres einigermassen passablen Orientierungssinns und Kartenlesens zum weiter unten verlaufenden Wanderweg „durchkämpfen".

 

Wie angenehm ist nun auf der breiten Waldschneise das Gehen auf der sattgrünen Wiese zwischen den Bäumen hindurch bis nach La Neuve!

Nur wenige Hundert angenehme Meter sanft aufwärts durch den lichten Wald trennen uns vom ersten heutigen Gipfel: auf Crêt de la Neuve zeigt sich der Genfersee in beinahe der gesamten Grösse, der Mont Blanc lässt sich hinter den Wolken erahnen – auf jeden Fall ist das offenen Gelände mit dem kleinen, nur wenig steindurchsetzten „Gipfelaufbau“ genussvoll; wir pausieren hier kurz vor dem gemächlichen Weitermarsch.

 

Abgeschieden die Landschaft, still, kaum ein Wanderer (hatten wir doch auf dem vorher besuchten Gipfel regen Austausch mit Einheimischen, Elsässern und Deutschen) anzutreffen, schlendern wir über die weite Landschaft – mal über Wiesen, dann wieder im Wald, bis zur heute bewarteten Perroude de Marchissy, welche wir jedoch, so gemütlich eine Einkehr hier erschiene, links liegenlassen.

 

In ähnlichem Stile geht es weiter – im sanften Auf und Ab – tendenziell bergab, bis wir den Hof bei Le Planet erreichen; hier treffen wir auch erstmals weidende Rinder an.

Noch ein Stück weit auf dem Fahrsträsschen, welches zum Hof führt, bergab – dann wird es „pfadfinderisch“: zwar ist ein Weg auf der Karte eingezeichnet, doch bald einmal gibt es immer mehr Verzweigungen – überwachsen ist das Ganze eh … Nun, einem der vor Jahren angelegten Forstwegen folgend, dann gefühlsmässig weiterstrebend, erreichen wir doch die Strasse, welche bis zum Fahrverbot führt, das den Eingang zum Naturschutzgebiet signalisiert. Es muss attraktiv sein (gerade auch für Velofahrer – von denen sichten wir einige, ist doch die Ebene prädestiniert für beschauliches Radeln): im Bereich des Fahrverbotes ist ein riesiger, weitläufiger Parkplatz angelegt – zahlreiche Camper treffen wir an …

 

Wir wandern gemütlich von P. 1259 über die Zwischenebene bis zu P. 1263; hier beginnt der erst flache Aufstieg zum nächsten Gipfelziel: erst durch hübsche Waldpassagen, dann, uns den Felsen nähernd, steiler hinauf auf gutem Weg zu P. 1342. Nach einer wohl in den Felsen gesprengten, unproblematischen breiten Passage erreichen wir eine kleine Zwischenhochebene. Besonders schön sind hier die kleinen gegenüber aufragenden  Felswände und die malerische Sicht durchs Tälchen Richtung Petite Chaux. Angenehm geht es über die Matten aufwärts nach Le Couchant; etwas steiler, doch bestens begehbar ist der Weiterweg nun durch waldige Passagen bis zum Wegweiser|Abzweiger, welcher in wenigen Minuten zur Aussichtskanzel des Mont Sâla führt.

Wenn nur der Blick nicht so getrübt wäre – das wäre ein Aussichtspunkt erster Güte über den Genfersee. Wir gehen bald weiter, hinunter nach Creux Devant, und durchqueren im beinahe üblichen Auf und Ab den offenen Wald Cimetière aux Bourguignons. So erreichen wir wieder wenig anstrengend den Hof bei Le Croue, wo sich eine Gesellschaft gerade ans Aufräumen nach einem „Pfingstlager“ macht.

 

Bereits hier erkennen wir den nördlichen Vorgipfel des Le Noirmont mit seiner attraktiven Ostflanke. Wir queren in die NE-Flanke des interessanten Fels- und Hügelrundes bei Creux du Croue und erreichen, wieder einmal eine der malerischen Mauern übersteigend, bald einmal den Sattel, von welchem aus es entweder in die Talsohle oder aufwärts über den Grat weitergeht.

 

Hier trennen sich unsere Wege für eine kurze Zeit: Jumbo wählt den kurzen Abstieg und anschliessend den gut einsehbaren Aufstieg – wir den gelegentlich steilen, doch attraktiven Gratweg zum Le Noirmont – Nordgipfel. Hier treffen wir uns, beide nach abwechslungsreichen Aufstiegen, wieder – und entdecken das noch nie gesehene Holunder-Knabenkraut – eine weitere Freude.

 

Doch noch wartet ein weiteres Auf und Ab, bis wir an einem letzten Schneefeld mit Krokussen vorbei endlich zum Le Noirmont selbst gelangen – absolut unschwierig; reizvoll gleichsam. Hier gönnen wir uns eine längere Pause – wir liegen im Zeitplan gut drin – und stärken uns für den letzten Abstieg, welcher uns bis an die Landesgrenze führen wird.

Wieder ziemlich bewölkt lässt sich’s nicht von einer grandiosen Aussicht reden – doch wir freuen uns, den letzten Höhepunkt unserer diesjährigen Jura-Pfingstwanderung zu geniessen; und einen gemütlichen Abstieg vor uns zu haben.

 

Nur eine kurze Gegensteigung steht uns bevor, bis wir der leichten Skipiste entlang die ersten Abstiegsmeter hinter uns bringen – immerhin blühen sogar Frühlingsenziane auf der künstlich angelegten Abfahrtsstrecke … Alsbald treten wir wieder einmal in den Wald ein, wo es etwas steiler hintergeht, und schliesslich auf die flacheren Wiesen oberhalb von La Cure führt. Noch einmal einer der pittoresken Mauern entlang wandern wir bis zu den ersten Häuser des Dorfes; dort selbst gehen wir dem Zoll entgegen und dem Bistro zu, wo wir uns Kaffee und Bier gönnen – wir vermögen vor dem Strassencafé direkt auf der Staatsgrenze zu stehen …

Pünktlich fährt der kleine Zug am Endbahnhof nicht nur ein, sondern auch aus – wir fahren sehr befriedigt mit den ÖV zurück nach Burgdorf … 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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Fraroe hat gesagt:
Gesendet am 1. Juni 2012 um 18:40
Gratulation zu Eurer Pfingsttour, aber 8100m an einem Tag mit gemütlichem Marsch? :-)
LG Rösly

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. Juni 2012 um 19:16
habs korrigiert - das kommt davon, wenn man die vorgegebene Null ausser Acht lässt ...

Danke und lg


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